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Verbraucherpreise Juli 2009: - 0,5% zum Juli 2008 Preisentwicklung gegenüber Juni 2009 unverändert

Geschrieben am 11-08-2009

Wiesbaden (ots) -

Sperrfrist: 11.08.2009 08:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der
Verbraucherpreisindex für Deutschland im Juli 2009 gegenüber Juli
2008 um 0,5 % gesunken. Eine so niedrige Inflationsrate wurde in der
Bundesrepublik seit der Wiedervereinigung noch nicht berechnet, im
früheren Bundesgebiet zuletzt im Frühjahr 1987. In den Vormonaten
Juni und Mai 2009 hatten die Teuerungsraten noch bei + 0,1% und ±
0,0% gelegen. Im Vergleich zum Vormonat Juni blieb der
Verbraucherpreisindex unverändert (± 0,0%). Die Schätzung für Juli
2009 wurde somit von - 0,6% auf - 0,5% leicht nach oben korrigiert.

Die negative Inflationsrate wird nach wie vor maßgeblich durch
besonders starke Preisschwankungen bei leichtem Heizöl und
Kraftstoffen (Mineralölprodukten) geprägt. Die erneute Preissenkung
bei Mineralölerzeugnissen gegenüber Juni 2009 bewirkt, dass diese
Preise aktuell weit unterhalb der Rekordniveaus aus dem Vorjahr
liegen. Des Weiteren ist auch der, seit einigen Monaten zu
beobachtende, Preisrückgang bei Nahrungsmitteln eine wesentliche
Ursache für die niedrige Teuerungsrate. Die Preisentwicklung für
Energie und Nahrungsmittel überdeckt die Preisentwicklung aller
übrigen Waren und Dienstleistungen, obwohl ihr Anteil nur knapp 20
Prozent des Wägungsschemas beträgt: Ohne Berücksichtigung der
Preisentwicklung der beiden Verbrauchsgüter hätte die Inflationsrate
im Juli 2009 bei 1,4% gelegen.

Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) verbilligte sich im
Juli 2009 insgesamt um 11,5% gegenüber Juli 2008: Erhebliche
Preisrückgänge wiesen vor allem die Mineralölprodukte auf (- 26,3%;
davon leichtes Heizöl: - 44,7%; Kraftstoffe: - 20,0%). Auch Gas
kostete durch die erneute Preisrücknahme im Juli 2009 weniger als ein
Jahr zuvor (- 3,3%) und folgt damit zeitlich versetzt dem
Preisverfall von Rohöl. Eine gegenläufige Preisentwicklung wurde für
Strom (+ 6,6%) ermittelt.

Die Nahrungsmittel verbilligten sich gegenüber Juli 2008 um 2,4%,
nachdem sie im Juni kurzfristig über dem Vorjahreswert lagen. Binnen
Jahresfrist wurden immer noch erhebliche Preisrückgänge insbesondere
bei Molkereiprodukten sowie bei Speisefetten und -ölen von jeweils
9,7% (darunter Quark: - 25,6%; frische Vollmilch: - 21,0%; Butter: -
18,9%) ermittelt. Deutlich billiger als vor einem Jahr war im Juli
2009 auch Gemüse mit - 9,2% (darunter Paprika: - 21,6%; Tomaten: -
19,6%; Kartoffeln: - 16,5%) sowie einige Obstsorten (darunter Äpfel:
- 10,5%). Teurer wurden gegenüber Juli 2008 dagegen Fisch und
Fischwaren mit + 3,5% sowie Fleisch und Fleischwaren mit + 2,5%. Bei
den Süßwaren (+ 1,8%) fällt bereits seit einigen Monaten der
Preisanstieg für Bienenhonig auf (+ 20,4% gegenüber Juli 2008).

Deutliche Preisrückgänge gab es unter anderem im Bildungswesen (-
5,3%) sowie für Geräte der Informationsverarbeitung (- 9,1%) und der
Unterhaltungselektronik (- 10,1%). Bei vielen Gütern wurde binnen
Jahresfrist eine moderate oder stabile Preisentwicklung beobachtet,
typisches Beispiel sind die Wohnungsmieten ohne Nebenkosten (+ 1,1%).
Nennenswerte Preisanstiege wurden bei Tabakwaren (+ 4,7%; darunter
Zigaretten: + 5,1%) und Pauschalreisen (+ 4,5%) ermittelt.

Veränderung im Juli 2009 gegenüber dem Vormonat Juni 2009
Im Juli 2009 war gegenüber dem Vormonat Juni 2009 insgesamt
Preisstabilität zu beobachten, der Verbraucherpreisindex bleibt
gegenüber dem Vormonat Juni unverändert bei 107,1.

Saisonüblich mussten die Verbraucher zu Beginn der Sommerferien
allerdings deutlich mehr für Reisen zahlen (darunter Pauschalreisen:
+ 14,5%; Flugreisen: + 10,5%; Beherbergungsdienstleistungen: + 9,5%).
Verbraucherfreundlich entwickelten sich dagegen im Urlaubsmonat Juli
2009 die Kraftstoffpreise (- 4,0%; darunter Superbenzin: - 4,5%;
Dieselkraftstoff: - 2,3%).

Haushaltsenergie verbilligte sich binnen Monatsfrist um 1,9%
(darunter leichtes Heizöl: - 5,7% und Gas: - 3,8%), auch für
Nahrungsmittel gingen die Preise im gleichen Zeitraum um 1,2% zurück.
Typisch für die Jahreszeit war der saisonbedingte Preisrückgang für
einige Gemüsesorten (darunter Tomaten: - 13,9%; Salat: - 9,8%;
Gurken: - 7,4%). Deutlich billiger wurden auch einige Obstsorten,
insbesondere Weintrauben mit - 20,7%.

Die Preisnachlässe, insbesondere für Artikel im
Sommerschlussverkauf, führten dazu, dass auch die Preise für
Bekleidung und Schuhe im Durchschnitt sanken (- 3,3%; davon
Bekleidung: - 3,7% und Schuhe: - 1,9%).

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juli 2009 um 0,7%
niedriger als im Juli 2008. Zum ersten Mal seit Beginn der Berechnung
des HVPI für Deutschland wurde damit eine negative Teuerungsrate
ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat Juni 2009 sank der Index um
0,1%. Die Schätzung für den HVPI vom 29. Juli 2009 wurde damit
leicht nach unten korrigiert.

Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Publikationsservice des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de/publikationen, Suchwort
"Verbraucherpreisindex", kostenlos erhältlich ist. Detaillierte
Informationen und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik
können auch kostenfrei in der Datenbank Genesis-Online abgerufen
werden. Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung
dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.


Verbraucherpreisindex für Deutschland

Gesamtindex/ Index Veränderung Veränderung
Gütergruppen Gewich- 2005 gegenüber gegenüber
-------- tung = Vorjahres- Vormonat
Gesamtindex/ 100 zeitraum
Teilindex
in in %
Promille


Gesamtindex
im Juli 2009 1 000,00 107,1 - 0,5 0,0

Nahrungsmittel und
alkoholfreie
Getränke 103,55 110,5 - 2,1 - 1,1
Nahrungsmittel 89,99 110,7 - 2,4 - 1,2
Molkereiprodukte
und Eier 14,44 110,6 - 8,1 - 0,3
Speisefette und
-öle 2,55 109,9 - 9,7 - 0,4
Alkoholische Ge-
tränke, Tabakwaren 38,99 112,3 3,2 - 0,1
Tabakwaren 22,43 115,8 4,7 0,0
Bekleidung und Schuhe 48,88 98,5 1,1 - 3,3
Wohnung, Wasser,
Strom, Gas u.s.w. 308,00 108,7 - 0,5 - 0,4
Nettokaltmiete 203,30 104,7 1,1 0,1
Haushaltsenergie 59,82 122,9 - 6,5 - 1,9
Strom 24,61 126,6 6,6 0,0
Gas 12,85 124,9 - 3,3 - 3,8
Leichtes Heizöl 9,21 96,2 - 44,7 - 5,7
Einrichtungsgegen-
stände, Haushalts-
geräte u.Ä. 55,87 104,5 2,2 0,0
Gesundheitspflege 40,27 104,3 0,9 0,1
Verkehr 131,90 108,6 - 4,9 - 0,7
Kraftstoffe 35,37 104,3 - 20,0 - 4,0
Superbenzin 19,29 105,1 - 16,9 - 4,5
Dieselkraftstoff 8,15 100,2 - 28,9 - 2,3
Nachrichtenüber-
mittlung 31,00 89,7 - 2,1 - 0,1
Freizeit, Unterhal-
tung u.Ä. 115,68 103,3 1,9 3,3
Pauschalreisen 25,93 118,8 4,5 14,5
Bildungswesen 7,40 133,1 - 5,3 0,0
Beherbergungs- und
Gaststättendienst-
leistungen 43,99 111,5 2,2 2,7
Andere Waren und
Dienstleistungen 74,47 107,5 1,4 0,2


Gesamtindex
ohne Heizöl und
Kraftstoffe 955,42 107,3 1,1 0,2
ohne Haushalts-
energie 940,18 106,1 0,0 0,1
ohne Energie
(Haushalts-
energie und
Kraftstoffe) 904,81 106,2 1,0 0,4

Waren insgesamt 493,00 107,1 - 2,3 - 1,1
Verbrauchsgüter 305,11 111,9 - 3,9 - 1,2
Gebrauchsgüter
mit mittlerer
Lebensdauer 95,24 100,7 1,4 - 1,8
Langlebige
Gebrauchsgüter 92,65 97,7 0,0 0,0
Dienstleistungen 507,00 107,1 1,3 1,0


Verbraucherpreisindex für Deutschland

Gesamtindex Index Veränderung Veränderung
2005 gegenüber gegenüber
--------- = Vorjahres- Vormonat
100 zeitraum
Jahr/Monat in %

Gesamtindex im Juli 2009 107,1 - 0,5 0,0

2007 JD 103,9 2,3 -
2008 JD 106,6 2,6 -


2008 Juli 107,6 3,3 0,6
August 107,3 3,1 - 0,3
September 107,2 2,9 - 0,1
Oktober 107,0 2,4 - 0,2
November 106,5 1,4 - 0,5
Dezember 106,8 1,1 0,3

2009 Januar 106,3 0,9 - 0,5
Februar 106,9 1,0 0,6
März 106,8 0,5 - 0,1
April 106,8 0,7 0,0
Mai 106,7 0,0 - 0,1
Juni 107,1 0,1 0,4
Juli 107,1 - 0,5 0,0

JD = Jahresdurchschnitt

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Telefon: (0611) 75-4777,
E-Mail: verbraucherpreisindex@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

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Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
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