LVZ: Sachsen-CDU hält an Familiensplitting fest
Geschrieben am 18-07-2006 |
Leipzig (ots) - Landesvorstand legt Leitantrag für kinderfreundlichere Politik vor / Heikle Themen Familienwahlrecht und Studiengebühren gestrichen / Adoptionsrecht soll vereinfacht werden
Dresden. . Die sächsische Union hält nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) am Umbau des Ehegattensplittings zu einem Familiensplitting fest. Der CDU-Landesvorstand verabschiedete gestern ein entsprechendes Grundsatzpapier für eine kinderfreundlichere Politik in Sachsen. Der Leitantrag "Mehr Kinder braucht das Land" soll auf dem CDU-Parteitag am 7. Oktober in Pirna endgültig beschlossen werden. Vor allem die Mehr-Kind-Familie soll mit einem Bündel von Maßnahmen gefördert werden.
Im Vorfeld hatte es am geplanten Familiensplitting, dass Kinder mit in den Steuerfreibetrag einbeziehen soll, auch innerparteilich Kritik gegeben. Im Unterschied zu einem früheren Diskussionspapier enthält der Leitantrag jetzt aber einen ausdrücklichen Hinweis auf den Schutz der Ehe, die die sächsische Union als "Leitbild für eine stabile Lebensgemeinschaft" sieht. Eine Absage an die Gleichstellung anderer Lebensformen.
Das überarbeitete Grundsatzpapier, das der Zeitung vorliegt, empfiehlt weiter, Väter stärker in die Erziehung einzubinden. Angeregt wird eine Teilung der Erziehungszeit, um die Rückkehr in den Arbeitsmarkt für beide Elternteile zu erleichtern. Zugleich soll eine Allianz mit der Wirtschaft die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern helfen.
Neu ist der Hinweis, dass inderlose mehr zur Finanzierung der Sozialsysteme leisten müssen. In der Rentenversorgung sollen Kinder-Erziehende besser gestellt, Erziehungsarbeit soll anerkannt werden. Für Geringverdienende, die den Steuerfreibetrag des Familiensplittings nicht nutzen können, wird ein Kindergeld "in angemessener Höhe" in Aussicht gestellt. Zur Finanzierung beider Vorhaben sollen Kinderlose "zukünftig einen Beitrag leisten."
Gestrichen dagegen wurde ein anderer heikler Punkt: Von einer zuvor angeregten "vorurteilsfreien Diskussion" über die Einführung von Studiengebühren ist im Leitantrag keine Rede mehr. Ein Teil dieser möglichen Einnahmen sollte laut Diskussionspapier eigentlich für angemessene Krippen- und Kindergarten-Gebühren genutzt werden. Auch ein Familienwahlrecht ist nicht mehr vorgesehen.
Neu im Leitantrag ist dafür das Kapitel "Unerfüllter Kinderwunsch". Darin wird - wenn auch vage formuliert - betroffenen Paaren eine "größtmögliche Hilfe" in Aussicht gestellt. Hintergrund: Die Kassen hatten 2004 die Kostenübernahme für künstliche Befruchtungen zusammengestrichen. Überraschend wird auch eine Überprüfung der Adoptionsbedingungen gefordert. Adoption soll "gesellschaftlich aufgewertet" werden.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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