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VdF und NABU: Streuobst-Apfelernte 2009 sehr niedrig / Bundesweite Streuobsterhebung ist dringend erforderlich

Geschrieben am 13-08-2009

Berlin/Bonn (ots) - Nach Schätzungen des
NABU-Bundesfachausschusses Streuobst und des Verbandes der deutschen
Fruchtsaft-Industrie (VdF) wird die deutsche Apfelernte im
Streuobstbau in diesem Jahr nur rund 500.000 Tonnen betragen. Damit
würde sie deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 1999 bis 2008 in
Höhe von knapp 900.000 Tonnen und der Jahre 1980 bis 1994 in Höhe von
1,1 Millionen Tonnen liegen. Ursachen für den geringen Ertrag sind
laut NABU und VdF der Rückgang der Streuobstwiesen aufgrund von
Bebauung, mangelnder Pflege und der meist schwierigen ökonomischen
Situation bei der Streuobstbewirtschaftung.

Die letzte bundesweite Erhebung des Streuobstanbaus fand in der
Bundesrepublik 1965 und auf dem Gebiet der neuen Länder 1938 statt.
Damit fehlen verlässliche Daten für einen Wirtschaftszweig mit
Qualitätsprodukten und Milliarden-Umsätzen und herausragender
Bedeutung für die biologische Vielfalt. NABU und VdF fordern daher
von Bundesagrarministerin Aigner (CSU) und Bundesumweltminister
Gabriel (SPD), sich für eine bundesweite Flächenerhebung des
Streuobstanbaus einzusetzen.

Erstmals hatten VdF und NABU im Juli 2009 gemeinsam zu einer
bundesweiten Ernteschätzung im Streuobstbau aufgerufen. "Für viele
unserer über 400 Mitgliedsbetriebe stellt die Ablieferung der Äpfel
und Birnen aus dem Streuobstbau eine wichtige Existenzgrundlage dar",
so VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger. "Nach der Auflösung der
Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) stehen weniger
obstbaurelevante Daten zur Verfügung. Daher ist es für uns umso
wichtiger, abschätzen zu können, wie die stark schwankende
Streuobsternte ausfällt", sagte Heitlinger. Laut Markus Rösler,
Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Streuobst, leistet die
Verarbeitung der Ernte einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der
Streuobstwiesen: "In rund 120 Regionen Deutschlands kooperieren
Naturschutz, Keltereien und Landwirte in der sogenannten
Streuobst-Aufpreisvermarktung - daher führen wir diesen Aufruf zur
Ernteschätzung sehr gerne in Kooperation mit dem VdF durch."
Bundesweit wurden 30 neue Zähler gewonnen, so dass die Schätzung eine
höhere Qualität als in den vergangenen Jahren aufweise, so VdF und
NABU.

Für alle Bundesländer sei eine sehr mäßige Apfelernte im
Streuobstbau zu erwarten, während bei den Birnen im Streuobstbau
voraussichtlich eine gute Erntemenge zu verzeichnen sei. Aufgrund der
voraussichtlich niedrigen Streuobst-Apfelernte rufen NABU und VdF die
Keltereien auf, besonders auf gute Qualität zu achten: Da die
Oechslewerte und damit die Qualität des Obstes im Verlauf des
Herbstes ansteigen, sei es zu begrüßen, wenn die Auszahlungspreise
für das Streuobst im Verlauf der Ernte ebenfalls ansteigen.

Die Verwertung der Äpfel im Streuobstbau in Deutschland erfolgt
regional sehr unterschiedlich. Bundesweit 40 bis 50 Prozent werden
durch Keltereien erfasst und zu Getränken verarbeitet - das ergibt im
Durchschnitt rund 400 Millionen Liter im Jahr, ergänzt um Säfte,
deren Obst aus Niederstamm-Anlagen und Hausgärten stammt. 30 bis 40
Prozent gehen in die Eigenverwertung von Privathaushalten. Rund zehn
Prozent werden als Tafelobst vermarktet, je fünf Prozent werden zu
Obstbränden beziehungsweise zu Sonderprodukten wie Mus und Dörrobst
verarbeitet. Unabhängig davon wird bei starken Ernten und niedrigen
Preisen ein weiterer Anteil von teils über zehn Prozent gar nicht
abgeerntet.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de, www.Streuobst.de und
www.Fruchtsaft.org

Originaltext: VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44111.rss2

Pressekontakt:
NABU-Bundesfachausschuss Streuobst
Dr. Markus Rösler
Mobil 0151-53755861
E-Mail: Streuobst@web.de

Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V.
Klaus Heitlinger
Geschäftsführer
Telefon: 0228-954600
Mobil: 0171-7701246
E-Mail: heitlinger@fruchtsaft.org


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