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"Scharfmacher aus der rechtsextremen Ecke" / Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime im ZDF-"Forum am Freitag" über den Schalker Hymnenstreit

Geschrieben am 14-08-2009

Mainz (ots) - Im Wirbel um die angeblich islamfeindliche dritte
Strophe des Schalker Vereinsliedes äußert sich am Freitag, 14. August
2009, der Generalsekretär des Zentralrates der Muslime Aiman Mazyek
im ZDF-"Forum am Freitag" (www.forumamfreitag.zdf.de) :"Rechte und
Neonazis nutzen jede Gelegenheit aus, um ihren Hass und ihre
Ressentiments gegen die Muslime zu instrumentalisieren. Diese
Instrumentalisierung geht jedoch ins Leere", sagte Mazyek im Gespräch
mit ZDF-Journalist Kamran Safiarian. Er begründet die heftigen
Protest-Mails an Schalke 04 mit einer aufgeheizten Stimmung. "Die
muslimische Gemeinschaft ist nach dem schrecklichen Mord an der
Muslimin in Dresden verunsichert und in Angst. Die Nerven liegen
blank". Der eine oder andere Scharfmacher auf der muslimischen Seite
habe versucht, diese Situation zu instrumentalisieren. Die
Fußballhymne gebe doch nur zu verstehen, dass Mohammed keine Ahnung
vom Fußball gehabt habe, sagte er dem ZDF-"Forum am Freitag". "Ist ja
auch klar, weil er nämlich vor der Erfindung des Fußballs gelebt hat.
Also, lassen wir doch die Moschee im Dorf."

Die Scharfmacher kämen nicht nur aus der muslimischen, sondern
auch aus der rechtsextremen Ecke. "Viele Hassmails waren anonym, das
ist auch eine Strategie der Neonazis und auch der Rechten, sich
hinter der Anonymität zu verstecken." Mazyek findet es gut, dass
Schalke 04 die betreffenden Textpassagen der Hymne nicht entfernt
habe: "Dies wäre von den Rechten als Einknicken vor den Fanatikern
gedeutet worden."

In der dritten Strophe der Schalke-Vereinshymne, die zu jedem
Spiel von den Fans gesungen wird, heißt es: "Mohammed war ein
Prophet, der vom Fußballspielen nichts versteht. Doch aus all der
schönen Farbenpracht hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht." Nach
dem Wirbel um den Mohammed-Vers im Vereinslied des
Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 rät der Generalsekretär des
Zentralrates der Muslime Aiman Mazyek zur Gelassenheit, selbst
Muslime würden sie voller Begeisterung mitsingen. Mazyek: "Wir
sollten die Geschichte mit Humor betrachten. In dem Lied ist keine
Islamfeindlichkeit, Blasphemie oder eine Verhöhnung des Propheten zu
erkennen". Eine ganze Reihe von Scharfmachern wollen, dass sich
gerade bei Schalke 04, wo Integration groß geschrieben wird, Kultur
und Religion gegenseitig bekämpfen."

Man müsse wissen, dass das Vereinslied deutsch-islamische
Heimatgeschichte darstelle. Das Lied gehe zurück auf einen Dichter,
der vor Hunderten von Jahren gelebt und eine Hommage an den Propheten
geschrieben habe, so der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime.
In Hunderten Protest-Mails hatten Muslime in den vergangenen Tagen
plötzlich Anstoß an dem Vers genommen, der dem Vereinslied aus dem
Jahr 1924 vor 50 Jahren hinzugefügt worden war. Nach Meinung
verärgerter Muslime wird Mohammed darin verhöhnt und verspottet.
Muslimische Schalke-Fans drohen bereits mit Vereinsaustritt. Die
Polizei hat bislang keine Erkenntnisse, dass die Proteste gesteuert
sein könnten.

Das komplette Gespräch ist unter www.zdf.de abrufbar.

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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