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Börsen-Zeitung: GM lässt sich Zeit, Kommentar von Peter Olsen zur anhaltenden Hängepartie um die Zukunft von Opel

Geschrieben am 24-08-2009

Frankfurt (ots) - Für die Opel-Beschäftigten ist die seit Ende
2008 währende Hängepartie um die Zukunft des zu General Motors
gehörenden Autobauers natürlich eine Zumutung. Erst die Angst vor dem
Untergang des traditionsreichen Rüsselsheimer Unternehmens, dann das
Gezerre zwischen der siechen Mutter und der deutschen Politik,
welcher Interessent denn der wirklich sinnvolle für Opel ist - der
Zulieferer Magna oder der Finanzinvestor RHJI?

Auf deutscher Seite hat man sich früh, möglicherweise zu früh auf
den kanadisch-österreichischen Zulieferkonzern Magna festgelegt. Nur
ein Magna-Einstieg bei Opel werde mit staatlichen Hilfen begleitet.
Obwohl der europäische Ableger des US-Finanzinvestors Ripplewood mit
deutlich weniger Bürgschaften auskommen will, wird er rundweg
abgelehnt - in Deutschland. Anderswo, in Großbritannien mit zwei
GM-Werken und in Spanien mit einem großen Werk, sieht man das
durchaus anders. Und selbst die Vertreter der Bundes- und
Landesinteressen in der Opel-Treuhandgesellschaft können sich mit dem
Pressing der deutschen Politik nicht anfreunden.

General Motors hat eine Blitzinsolvenz durchlaufen und soll mit 50
Mrd. Dollar Staatsgeldern wieder flottgemacht werden. Ohne
Know-how-Transfer aus Deutschland, das scheint zumindest den
Verantwortlichen im GM-Board allmählich zu dämmern, scheint die
GM-Zukunft ungewiss. Zusätzliche Konkurrenz durch die bisherige
Tochter Opel in Wachstumsmärkten wie Russland und China, wo sich GM
mit in der Spitzengruppe befindet, würde die nachhaltige Perspektive
für den einstigen Weltmarktführer zudem eintrüben.

Kein Wunder, dass in den USA Stimmen immer deutlicher zu vernehmen
sind, Opel vielleicht lieber doch selbst zu sanieren und eng im
Konzernverbund zu behalten. Solche Signale gehen natürlich der
deutschen Politik, ob Schwarz oder Rot, gegen den Strich, hat man
sich doch bezüglich der Opel-Rettung weit aus dem Fenster gelehnt.
Dank der Absatzerfolge durch die Abwrackprämie reicht das Geld bei
Opel länger als gedacht - GM kann sich also dank dieser staatlichen
Hilfe und des Überbrückungskredits von 1,5 Mrd. Euro mit einer
Entscheidung über Opel Zeit lassen. Und die US-Regierung, der GM
mehrheitlich gehört, hat schon mal darauf hingewiesen, dass sie sich
nicht in die GM-Angelegenheit einmischen wird. Ganz schön clever.

(Börsen-Zeitung, 25.8.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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