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O-Ton-Beitrag: Weltweiter Energiehunger treibt die Preise hoch - Erdgaskosten in Deutschland werden vom Weltmarkt diktiert

Geschrieben am 19-07-2006

Berlin (ots) -

- Querverweis: Das Tonmaterial ist unter
http://www.presseportal.de/audio abrufbar -

Anmoderation:
Deutschland stöhnt unter hohen Energiepreisen: ob an der Zapfsäule
oder bei Heizung und Warmwasser - die deutschen Verbraucher müssen
zurzeit tief in die Tasche greifen. Und die Schuldigen sind schnell
ausgemacht:

1. O-Ton Umfrage
Naja, das ist halt so, dass die Regierungen den Konzernen freie Hand
lassen, dass die sich mit den Preisen absprechen können, und man ist
als Verbraucher in der Knebelfalle. - Meines Erachtens gibt's da
immer irgendwelche Preisabsprachen. - Vielleicht von da wo's
herkommt, meine ich, also dass es da schon von da aus teuer ist, und
dann können sie's hier nicht billiger verkaufen. (0:18)

Die Preise, zum Beispiel für Erdgas, werden gar nicht in
Deutschland gemacht; sie werden vielmehr vom Weltmarkt diktiert. Und
Deutschland hängt, beim Erdgas wie bei vielen anderen Rohstoffen,
stark von Importen ab. Professor Michael Ahlheim, Volkswirtschaftler
an der Universität Hohenheim:

2. O-Ton Professor Michael Ahlheim
85 Prozent unseres Verbrauchs kommen aus dem Ausland. Wir importieren
im Wesentlichen aus Russland, an zweiter Stelle kommt Norwegen, und
dann die Niederlande als unsere Hauptlieferanten. (0:13)

Die Preise, die auf dem Weltmarkt für Erdgas bezahlt werden,
steigen kräftig: Verknappte internationale Rohstoff-Vorräte bei
gleichzeitig steigender internationaler Energienachfrage treiben die
Preise in die Höhe. Wie stark die deutschen Gas-Importe davon
betroffen sind, lässt sich am so genannten Grenzübergangswert
ablesen. Das ist der statistische Durchschnittspreis der
Gasversorgungskosten nach Deutschland. Michael G. Feist, Präsident
des Bundesverbandes der Gas- und Wasserwirtschaft:

3. O-Ton Michael G. Feist
Dieser Preis ist laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
von Januar 2004 bis Januar 2006 um ca. 71 Prozent gestiegen. Solche
Preissteigerungen auf dem Weltmarkt treffen uns als importabhängiges
Land voll. Da haben die Gasversorger leider gar keine andere Wahl,
als die Preise für ihre Kunden anzupassen. (0:19)

Die gestiegenen Weltmarktpreise treffen dabei Haushalte mit
Ölheizung deutlich stärker als die Kunden, die sich für eine
Gasheizung entschieden haben: zwischen 1995 und 2005 sind die Preise
für Erdgas um etwa 56 Prozent gestiegen, beim Heizöl fiel die
Steigerung mit rund 140 Prozent fast drei Mal so hoch aus - so das
Statistische Bundesamt. Und der Energiehunger von wirtschaftlich
aufstrebenden Staaten wie China oder Indien wird wohl leider auch in
Zukunft die Preise auf dem internationalen Markt hoch halten, sagt
BGW-Präsident Feist.

4. O-Ton Michael G. Feist
Die Internationale Energieagentur sagt, wie viele andere Institute
auch, für 2030 voraus, dass der Energiebedarf der Welt um ca. die
Hälfte steigen wird. Schon heute erreicht er Rekordwerte. Umso
wichtiger ist es in dieser Situation, dass die deutschen Gasversorger
durch langfristige Lieferverträge die Versorgungssicherheit für die
deutschen Gaskunden auch zukünftig und für lange Zeit absichern
können. (0:24)

Abmoderation:
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei den Preisen für
Erdgas laut einer Studie von Energy Advice übrigens im Mittelfeld. In
Dänemark liegen die Preise für Haushaltskunden bei einem
durchschnittlichen Jahresverbrauch um 56 Prozent über denen in
Deutschland. Und auch Schweden, Italiener oder Holländer zahlen für
das Heizen mit dem umweltschonenden Energieträger Erdgas zum Teil
deutlich mehr.

Mehr Infos zum Gasmarkt finden Sie im Internet unter
www.erdgasfakten.de.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch
um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben
an desk@newsaktuell.de.

Originaltext: Bundesverband d. Deutschen Gas- u. Wasserwirtschaft BGW
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52586
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52586.rss2

Ansprechpartner:
BGW, Marian Rappl, 030 28041 525
Johanssen+Kretschmer, Christiane Weihe, 030 5200057 45
all4radio, Wolfgang Sigloch, 0711 3277759 0


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