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Entscheiderbefragung im Gesundheitswesen: Aus Patienten werden Kunden

Geschrieben am 26-08-2009

Hamburg (ots) - Der Kostendruck im deutschen Gesundheitswesen
nimmt weiter zu. Für 38 Prozent der Fach- und Führungskräfte in
deutschen Krankenhäusern sind die hohen Kosten ihre größte Sorge -
2004 waren erst 29 Prozent dieser Ansicht. In der gesetzlichen und
privaten Krankenversicherung ist der Sparzwang für 36 Prozent der
Entscheider das Hauptproblem. Hier liegt der Zuwachs im Vergleich zu
2004 sogar bei 14 Prozentpunkten. Nur die Umsetzung der
Gesundheitsreform bereitet den Versicherern noch mehr Sorgen (60
Prozent). Dennoch wollen sowohl Kostenträger als auch Kliniken die
neue Flexibilität der Reform nutzen, um beim "Kunden" Patient zu
punkten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Branchenkompass 2009
Gesundheitswesen" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit
dem F.A.Z.-Institut.

Noch überwiegt die Skepsis gegenüber den gesetzlichen Vorgaben -
dies gilt vor allem in der Versicherungsbranche. So sehen nur vier
von zehn Topentscheidern von Krankenkassen und Privatversicherern in
dem im Januar gestarteten Gesundheitsfonds Vorteile für das eigene
Geschäft.

Die größten Herausforderungen der Kostenträger
Umsetzung der Gesundheitsreform 60%
Kostendruck 36%
Wettbewerbsdruck, Bestehen am Markt 20%
Beitragsstabilität, Planungssicherheit 18%
Morbi-RSA-Management 12%
Qualitätssicherung 12%

N = 50, Mehrfachnennungen möglich
© Steria Mummert Consulting, F.A.Z.-Institut

Trotz der Vorbehalte erlauben sich die Versicherer jedoch keinen
Stillstand - im Gegenteil. Um sich im Wettbewerb zu profilieren,
steht derzeit das Entwickeln von neuen Produkten und Dienstleistungen
ganz oben auf der Agenda der Marktteilnehmer. Aber auch Krankenhäuser
verfolgen ähnliche Strategien, um sich gegen den Kostendruck zu
stemmen. Insgesamt sehen mehr als neun von zehn Befragten in der
Entwicklung neuer Geschäftsfelder einen Trend, der die Branche
verändern wird. Dabei profitieren Versicherer und Kliniken sowohl vom
gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der Deutschen als auch von der
demographischen Entwicklung. Denn immer mehr Patienten fragen
Zusatzdienstleistungen nach, selbst wenn dies mit privaten Mehrkosten
verbunden ist. Dazu zählen beispielsweise präventive Gesundheitskurse
- 54 Prozent der Krankenhäuser wollen hier verstärkt tätig werden. Am
bedeutsamsten schätzen die Klinikmanager allerdings den Ausbau der
teilstationären und ambulanten Versorgung ein. Alle Maximalversorger
und 68 Prozent der Regelversorger beabsichtigen bis 2012, in
Ambulanzen oder Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu investieren.
Darüber hinaus planen insgesamt rund zwei Drittel der Krankenhäuser
Investitionen in den Betrieb ambulanter Arztpraxen.

Bis zum Jahr 2012 geplante Investitionen der Krankenhäuser
Teilstationäre/ambulante Behandlung 80%
Betrieb ambulanter Arztpraxen 64%
Prävention und Gesundheitskurse 54%
Pflegedienstleistungen 48%
Manager-Check-ups 42%
Premiumleistungen 42%
Rehamaßnahmen 40%

N = 50, Mehrfachnennungen möglich
© Steria Mummert Consulting, F.A.Z.-Institut

Zuversicht herrscht trotz der unsicheren politischen
Rahmenbedingungen auch in Bezug auf die grundsätzliche Entwicklung
des Health-Care-Sektors vor. So geht die Hälfte der befragten
Leistungserbringer und Kostenträger davon aus, dass ihre Branche bis
2012 stärker wachsen wird als die deutsche Gesamtwirtschaft.

Wie sich das Wachstum entwickeln wird, hängt vor allem davon ab,
wie gut die Dienstleister mit dem Fachkräftemangel fertigwerden. So
suchen die Gesundheitsversorger händeringend nach qualifiziertem
Personal: Rund 4.000 Klinikarztstellen sind frei. Für immerhin 14
Prozent der Klinikmanager gehört der Personalmangel inzwischen zu den
größten Herausforderungen.

Hintergrundinformationen
Im April und Mai 2009 befragte forsa im Auftrag von Steria Mummert
Consulting 100 Topentscheider aus 50 großen Krankenhäusern sowie 50
gesetzlichen Krankenkassen und privaten Krankenversicherungen in
Deutschland zu ihren Markteinschätzungen und Investitionen bis 2012.
Die Befragung wurde mit der Methode des Computer Aided Telephone
Interviewing (CATI) durchgeführt.

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Roland Heintze
Tel.: +49 (0) 40 22703-7160
E-Mail: roland.heintze@faktenkontor.de

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2


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