BVTB: Gute Transfergesellschaften sind leicht zu finden / Eine Replik zur Bewertung von Transfergesellschaften durch Dr. Hilmar Schneider (IZA) im ARD-Morgenmagazin am 21. August 2009
Geschrieben am 01-09-2009 |
Düsseldorf (ots) - Transfergesellschaften und ihre Arbeit wurden von Dr. Hilmar Schneider, Direktor Arbeitsmarktpolitik am Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), im ARD-Morgenmagazin am 21. August in einer Weise bewertet, der der Bundesverband der Träger im Beschäftigtentransfer e.V. (BVTB) deutlich widerspricht.
Dr. Schneider behauptet, dass von Transfergesellschaften betreute gekündigte Mitarbeiter schlechter da ständen als die von der Bundesagentur für Arbeit betreuten, weil sie auf ihre Abfindung verzichten ohne bessere Chancen auf einen neuen Job zu haben. Zwar gebe es auch Transfergesellschaften, die einen guten Job machen. Damit Arbeitnehmer aber wissen, ob sie sich in gute Hände begeben, fordert Dr. Schneider eine Offenlegung von guten Transfergesellschaften und ihrer Erfolgskriterien sowie mehr Wettbewerb.
Der BVTB meint, dass Dr. Schneider und das IZA unter dem Präsidenten Klaus Zumwinkel die Qualitätsentwicklung der Transfergesellschaften, die sich in den letzten Jahren auch durch die Arbeit des BVTB vollzogen hat, bewusst ausblenden. Die Behauptungen basieren auf Daten, die aufgrund der viel zu geringen Anzahl der untersuchten Fälle nicht valide und objektiv, sondern unbrauchbar sind. "Vielmehr bemüht Dr. Schneider seit Jahren immer die gleichen Floskeln und interpretiert die Praxis, ohne sie zu kennen. Davon zeugen auch Ideen wie die 'Versteigerung von Arbeitslosen'. Mit seinen Kommentierungen leistet er weder einen Beitrag zur Weiterentwicklung von Transfergesellschaften noch zur 'Zukunft der Arbeit'", kommentieren die BVTB-Vorstandsmitglieder Christa Burbach, Heinrich-Jürgen König, Harald Müller und Michael Wacker einstimmig.
Im Gegensatz zu Dr. Schneider stellt der BVTB fest, dass Beschäftigte, Personal abgebende Unternehmen und öffentliche Hand von Transfergesellschaften profitieren und dass gute Transferanbieter leicht zu finden sind. Zur Bewertung von Transfergesellschaften und deren Bedeutung für den Arbeitsmarkt informiert der BVTB:
1. Der Beschäftigtentransfer vermittelt mit den beiden Instrumenten Transfergesellschaft und Transferagentur von Entlassung bedrohte Beschäftigte in neue Arbeit und zwar bevor sie arbeitslos werden. Im Gegensatz zur "reinen" Abfindung steht die berufliche Neuorientierung durch professionelle Beratung, Qualifizierung und Vermittlung im Mittelpunkt - selbstverständlich ohne einen Verzicht auf Abfindungen. Damit leistet Beschäftigtentransfer als ein Instrument aktiver Arbeitsmarktpolitik einen zukunftsweisenden Beitrag zur Ausbalancierung von Flexibilisierungsanforderungen und sozialer Sicherheit und schafft angesichts von Strukturwandel, Veränderungsprozessen in Unternehmen und zunehmender Abkehr vom Normalarbeitsverhältnis einen wichtigen Puffer im Beschäftigungssystem.
2. Der Beschäftigtentransfer ist effektiver und effizienter als die Arbeitsvermittlung alter Prägung nach konventioneller Kündigung. Modellrechnungen zeigen: Transfergesellschaften und -agenturen vermitteln deutlich mehr Menschen in eine neue Beschäftigung bei gleichzeitig erheblich geringeren Vermittlungskosten.
3. Ziel des BVTB ist eine Vermittlungsquote im Beschäftigtentransfer, die deutlich höher ist als bei der Bundesagentur für Arbeit. Dieses Ziel verfolgt der BVTB über die Einführung seines "Qualitätslabel BT". Neben der effizienten Projektsteuerung und der Transparenz in der Projektabwicklung spielt die Kompetenz der Berater sowie die Intensität und Effizienz der Beratung eine große Rolle. Im Gegensatz zur Bundesagentur für Arbeit werden grundsätzlich nicht mehr als 50 Mitarbeiter von einem Berater betreut.
4. Die Einhaltung dieser Qualitätsstandards wird alle zwei Jahre bei allen Mitgliedern durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle überprüft. Wer diese Standards nach Prüfung nicht erfüllt, muss den Verband verlassen. Darüber hinaus verpflichten sich die Mitglieder, ihre Arbeitsergebnisse zweimal im Jahr bei einer neutralen Stelle (G.I.B. NRW) der Bewertung zu stellen. Weder Dr. Schneider, dessen Untersuchung mit einem Bruchteil der Zahlen auskommen wollte, noch die Bundesagentur für Arbeit verfügen über entsprechend valide Zahlen.
5. Vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales werden die Qualitätskriterien des BVTB als wertvoller Beitrag zur Sicherung und Steigerung von Qualität und Effizienz im Beschäftigtentransfer anerkannt. Im September setzen der BVTB und das Ministerium ihre Gespräche fort.
Der Bundesverband der Träger im Beschäftigtentransfer (www.bvtb.de) entwickelt die Instrumente des Beschäftigtentransfers weiter, fördert ihren Einsatz und vertritt sie in der Öffentlichkeit. Er setzt Standards für die Beratung sowie Projektsteuerung und -abwicklung, um die Qualität und Transparenz des Beschäftigtentransfers in der Breite zu gewährleisten und seine Verantwortung gegenüber Teilnehmern, Personal abgebenden Unternehmen und der öffentlichen Hand zu sichern. Ein zertifiziertes Zulassungsverfahren lässt nur Transferanbieter im BVTB zu, die die hohen Standards des "Qualitätslabels BT" erfüllen.
Originaltext: Bundesverband der Träger im Beschäftigtentransfer e.V. (BVTB) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75798 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75798.rss2
Pressekontakt: Weitere Informationen: BVTB - Bundesverband der Träger im Beschäftigtentransfer e.V., Chemiepark Knapsack, Industriestraße / Geb. 0196, 50354 Hürth, Tel. 02233 48-6599, Fax: 02233 48-946599, E-Mail: info@bvtb.de, Web: www.bvtb.de
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