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Die Fehler von twitternden Redaktionen: "Social Media heißt nicht nur verlinken, sondern auch zuhören und kommunizieren"

Geschrieben am 01-09-2009

Bonn (ots) - Immer häufiger verbreiten Redaktionen ihre Inhalte in
Netzwerken wie Facebook, StudiVZ und Twitter. Doch fast alle machen
dabei zwei Fehler: Zum einen beschränken sie sich darauf, Werbung für
ihre Onlineseiten zu machen, zum anderen kommunizieren die Redakteure
unter dem Namen ihrer Medienmarke anstatt unter ihrem eigenen.
"Social Media heißt aber nicht nur verlinken, sondern auch zuhören
und kommunizieren", sagt Medienberater und Web2.0-Experte Steffen
Büffel gegenüber dem Medienmagazin journalist. Wichtig sei dabei, die
redaktionellen Aktivitäten an Personen zu koppeln, um den direkten
Austausch mit den Nutzern zu fördern.

Vorreiter bei der journalistischen Nutzung sozialer Netzwerke sind
unter anderem die Koblenzer Rhein-Zeitung (RZ) und Welt Online. Bei
der Rhein-Zeitung twittern auf gut zwei Dutzend Kanälen alle
Lokalredaktionen, die Volontäre und auch der Chefredakteur selbst.
Das Repertoire der Kurznachrichten umfasst Stimmungsumfragen,
Live-Reportagen, Exklusivmeldungen, aber auch Anekdoten aus dem
Redaktionsalltag. "Wir haben schnell gemerkt, dass wir die digitale
für die analoge Welt gewinnen müssen", sagt
Rhein-Zeitungs-Chefredakteur Christian Lindner, der alle drei Wochen
einen der RZ-Twitter-Abonnenten ("Follower") zur Blattkritik einlädt.
Kürzlich gab es zudem das erste Follower-Treffen in Redaktion und
Druckerei der Zeitung.

Welt Online ist auf allen gängigen Netzwerken wie StudiVZ, Xing
und Facebook vertreten. Auch wenn der Nutzer-Zulauf noch überschaubar
ist, versucht die Redaktion, die Inhalte an die unterschiedlichen
Zielgruppen anzupassen: auf StudiVZ an Studierende, auf Xing an etwas
ältere, berufstätige User. Zudem twittern Redakteure aus dem Newsroom
und den einzelnen Ressorts. Künftig will der stellvertretende
Chefredakteur des Portals Romanus Otte noch stärker in sozialen
Netzwerken vertreten sein: "Wir werden daraus lernen und uns
weiterentwickeln." Medienberater Büffel begrüßt diese Haltung:
"Journalisten müssen von ihrem Ross herunterkommen, neugierig sein
und soziale Netzwerke einfach ausprobieren - auch wenn das Ergebnis
nicht immer perfekt ist."

Mehr Informationen zu den redaktionellen Aktivitäten im Web2.0
gibt es in der September-Ausgabe des Medienmagazins journalist.

Originaltext: Journalist
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/20126
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_20126.rss2

Pressekontakt:
journalist - Das deutsche Medienmagazin
Anna von Garmissen / Matthias Daniel
Chefredaktion
Telefon: +49(0) 228 20172-24
Fax: +49(0) 228 20172-33
journalist@journalist.de


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