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Eile mit Weile / Auch unter Zeitdruck sollten Übernahmen und Fusionen im Finanzsektor einer eingehenden Prüfung unterzogen werden

Geschrieben am 02-09-2009

Frankfurt am Main (ots) - Fusionen und Übernahmen im Finanzsektor
werden im Schnitt zehn Tage schneller abgewickelt als zuvor/Weiche
Unternehmensfaktoren werden bei der Due Diligence unterschätzt/Durch
die zunehmende Zahl an grenzüberschreitenden Transaktionen wächst die
Bedeutung weicher Faktoren

Entgegen der weltweit insgesamt sinkenden Zahl von Fusionen und
Übernahmen (M&A) durchläuft der Finanzsektor derzeit eine
bemerkenswerte Konsolidierungsphase: So wurden im zweiten Halbjahr
des vergangenen Jahres 599 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von
410 Milliarden US Dollar durchgeführt - dem höchsten Halbjahreswert
seit Ausbruch der Finanzkrise. Eine zunehmende Anzahl der
M&A-Aktivitäten ist aus der Not geboren: Viele Firmen versuchen sich
durch den Anschluss an größere Unternehmen zu retten oder übernehmen
ihrerseits kleinere Firmen. Zudem wollen liquide Käufer von den
günstigen Preisen krisengschüttelter Zielunternehmen profitieren und
kaufen zu.

Wo das Überleben auf dem Spiel steht, werden Fusionen immer
zügiger unter Dach und Fach gebracht. Zwar hat sich die Zeit von der
Ankündigung bis zur Vollendung einer Übernahme in allen Branchen
reduziert. Im Finanzsektor ist dieser Trend jedoch besonders stark
ausgeprägt. Hier hat sich die Zeitspanne innerhalb eines Jahres um
durchschnittlich zehn Tage reduziert. Die schnelle Durchführung ist
ein großes Risiko für den Erfolg einer M&A-Transaktion, da sie eine
umfassende und sorgfältige Due Diligence-Prüfung erschwert. So lautet
das Ergebnis einer Befragung von 90 führenden Unternehmen im
Finanzdienstleistungssektor, die Mergermarket im Auftrag von Hay
Group durchgeführt hat.

Weiche Faktoren beeinflussen den Marktwert

Weiche Unternehmensfaktoren, so genannte intangibles wie
Unternehmenskultur, Organisations- und Führungsstruktur und
Humankapital, werden von den für M&A-Transaktionen Verantwortlichen
im Finanzsektor unterbewertet. Die Befragten glauben, dass der Wert
ihres Unternehmens nur zu rund 30 Prozent durch weiche Faktoren
bestimmt wird. Tatsächlich jedoch bestimmen die intangibles unter
stabilen Marktbedingungen zu 75 Prozent den Unternehmenswert, wie
eine Veröffentlichung der Investment Firma Ocean Tomo unterstreicht
(Patent attribution to equity returns, January 2009).

In Kombination mit der erhöhten Geschwindigkeit von Transaktionen
beeinträchtigt die Diskrepanz zwischen dem wahrgenommenen und dem
tatsächlichen Wert weicher Unternehmensfaktoren die Chance, ein
langfristig tragfähiges Geschäft abzuschließen.

Bewusstsein für die Bedeutung von intangibles wächst

Das Bewusstsein für die Bedeutung weicher Unternehmensfaktoren im
M&A-Prozess im Finanzsektor steigt, wie die Studie von Hay Group
zeigt. Drei Viertel der Befragten erklären, dass eine stärkere
Berücksichtigung weicher Faktoren den Erfolg früherer Übernahmen
verbessert hätte. Trotzdem investieren die Unternehmen aktuell im Due
Diligence-Prozess nur knapp ein Drittel ihrer Zeit in die Bewertung
und Quantifizierung von weichen Faktoren. Allerdings gaben 67 Prozent
der Befragten an, dass sie künftig bei Transaktionen weiche Faktoren
stärker berücksichtigen werden.

"Trotz der Notwendigkeit, Übernahmen heute zügiger abzuschließen,
sollte der Käufer sich stets über die Natur der Vermögenswerte im
Klaren sein, die er erhält, und diese sorgfältig prüfen", so Dr. Bibi
Hahn, Senior Vice President der Hay Group Deutschland. "Bei
überstürzten Handlungen während der Due Diligence ist die Gefahr
groß, dass wichtige Aspekte übersehen werden. Die Unterbewertung
weicher Unternehmensfaktoren kann den nachhaltigen Erfolg von
Übernahmen und Fusionen gefährden."

Anzahl der länderübergreifenden Transaktionen wächst

Im letzten Jahr waren 30 Prozent der Übernahmen und Fusionen im
Finanzsektor länderübergreifend. Die Anzahl dieser "cross-border
deals" wird in den kommenden Monaten konstant bleiben oder zunehmen,
so die große Mehrheit der von Hay Group Befragten. Gerade für
erfolgreiche grenzüberschreitende Transaktionen ist nach Ansicht von
64 Prozent der Unternehmen der Umgang mit weichen Faktoren eine
bedeutende Herausforderung. Die Unternehmenskultur stellt demnach die
größte Hürde dar, gefolgt von der Führungsstruktur und der
Kundenloyalität.

"Werden die Schwierigkeiten im Umgang mit weichen
Unternehmensfaktoren bei grenzüberschreitenden Übernahmen
vernachlässigt, so können selbst anfänglich sehr Erfolg versprechende
Übernahmen scheitern. Dies mussten einige Unternehmen in der
Vergangenheit schmerzlich erfahren", so Dr. Bibi Hahn.

Anmerkungen für Redakteure

Die Global M&A Study von Hay Group stellt die Ergebnisse der von
"mergermarket" durchgeführten Untersuchung dar. Hierzu wurden über
560 Führungskräfte des Senior Managements weltweit kontaktiert. Alle
Teilnehmer haben M&A-Transaktionen mit einem Wert in Höhe von 500
Millionen US-Dollar und darüber hinaus in den vergangenen drei Jahren
begleitet. Nahezu zwei Drittel haben während der vergangenen fünf
Jahre Erfahrungen im Rahmen von wenigstens drei Transaktionen
gesammelt. Die Untersuchung wurde im zweiten Halbjahr 2008
durchgeführt. Die Teilnehmer stammen aus einer Vielzahl von
Geschäftseinheiten, so zum Beispiel aus der Vorstandsebene, dem
Bereich Corporate Finance, Strategie, M&A, Finanzen, Risiko,
operatives Geschäft, IT und HR. Die ausgewählten Organisationen
entstammen aus unterschiedlichen Branchen, wie beispielsweise der
Finanzindustrie, dem Energiesektor, dem Bergbau, der
Konsumgüterindustrie, dem Technologiesektor, dem Medien- und
Telekommunikationssektor, der Pharmaindustrie, dem Medizin- und
Biotechnologiesektor sowie dem Dienstleistungsgewerbe.

Weitere Informationen zur Studie auf Anfrage.

Über Hay Group

Hay Group ist eine international tätige, unabhängige
Unternehmensberatung mit 86 Büros in 47 Ländern. Derzeit betreut die
Unternehmensberatung mehr als 7.000 Unternehmen und Organisationen
und ist als internationale Partnerschaft ohne externe Shareholder
aufgebaut.

Weitere Informationen unter www.haygroup.de .

Originaltext: Hay Group
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66526
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66526.rss2

Pressekontakt:
Pleon GmbH
Anette Weidner
Tel: 06924286170
E-Mail: anette.weidner@pleon.com


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