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Stätten einzigartiger Schönheit für die Zukunft sichern

Geschrieben am 10-09-2009

Osnabrück (ots) - DBU und UNESCO unterzeichnen Abkommen zum
gemeinsamen Schutz des Welterbes

Osnabrück/Paris. Mit einem Partnerschaftsabkommen bündeln die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das UNESCO-Welterbezentrum
(WHC) künftig ihre Kompetenzen zum Erhalt der Kultur- und
Naturerbestätten von universell außergewöhnlichem Wert. "Bereits seit
1993 pflegen wir eine intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit, der
wir nun einen formellen, vertraglichen Rahmen gegeben haben", erklärt
DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde anlässlich des Tages des
offenen Denkmals am Sonntag. Und: "Das Abkommen bietet die ideale
Möglichkeit, unsere gemeinsamen Aktivitäten weiter auszubauen und
neue Vorhaben zum Schutz kulturell sowie ökologisch bedeutender
Objekte und Regionen auf den Weg zu bringen." Der vom Direktor des
Welterbezentrums, Francesco Bandarin, und dem DBU-Generalsekretär
unterzeichnete Vertrag sieht vor, mit innovativen Methoden und
Verfahren Denkmäler, Kulturlandschaften und Naturerbestätten der
Welterbeliste nachhaltig zu bewahren. Neben Projekten in Deutschland
soll ein Fokus auf Osteuropa liegen.

"Wie fruchtbar eine solche Kooperation sein kann, zeigt ein von
uns aktuell gemeinsam durchgeführtes Projekt. In Zusammenarbeit mit
dem Bellagio Forum für nachhaltige Entwicklung, einem internationalen
Zusammenschluss von Stiftungen und Förderinstitutionen, haben wir ein
modellhaftes Ausbildungskonzept für die Entwicklung, Bewahrung und
Verwaltung von UNESCO-Welterbestätten entwickelt", betont Brickwedde.
In dem Vorhaben, das kurz vor seinem Abschluss steht, seien
Richtlinien erarbeitet worden, mit denen Qualität und Bestand der
Kultur- und Naturgüter nachhaltig gesichert werden könnten. Zudem
hätten in den Regionen der Welterbestätten im Mittelmeerraum vier
Weiterbildungsseminare stattgefunden. "Dort haben die vor Ort
verantwortlichen Personen Finanzierungs- und Führungsstrategien
erlernt", erläutert Brickwedde. "Die Ergebnisse sind bereits in einer
Kurzpublikation veröffentlicht worden und sollen so beispielhaft für
andere Stätten des Welterbes wirken."

Künftige Projekte sollen sich thematisch auch mit den Folgen des
Klimawandels und möglichen Anpassungsstrategien auseinandersetzen. In
mehreren fachübergreifenden Symposien, so etwa im Februar 2009 in
Osnabrück, wurden bereits die Auswirkungen der Veränderungen in der
Umwelt auf historische Kulturlandschaften erörtert. Ein Tagungsband
wird noch in diesem Jahr erscheinen. "Wir stehen mit der UNESCO in
Verhandlung zu einer Reihe weiterführender Projekte", erklärt Lutz
Töpfer, Leiter des DBU-Referats Umwelt und Kulturgüter.

Seit Aufnahme der Fördertätigkeit am 1.3.1991 ist der Erhalt
herausragender Kulturgüter der DBU ein wichtiges Anliegen. "Besonders
in Ostdeutschland war die Substanz vieler Baudenkmäler infolge der
hohen Umweltbelastung durch die Vielzahl veralteter Industrieanlagen
stark angegriffen. Schon früh haben wir hier den Bedarf zu handeln
erkannt", sagt Töpfer. "Insgesamt haben wir in diesem Förderbereich
mittlerweile knapp 125 Millionen Euro in rund 600 Projekte investiert
- darunter auch viele Vorhaben an Welterbestätten." Um beispielsweise
den historischen Fürst-Pückler-Park von Bad Muskau instand zu halten,
unterstützte die Stiftung eine Reihe von Modellmaßnahmen mit einem
Fördervolumen von knapp 600.000 Euro. Dabei wurde unter anderem ein
deutsch-polnisches Aus- und Fortbildungsprogramm für
Gartendenkmalpfleger entwickelt, der alte Baumbestand gesichert sowie
das umweltgeschädigte Neue Schloss saniert. Die Gartenanlage, durch
die seit 1945 die deutsch-polnische Grenze führt, ist 2004 als
grenzübergreifende Kulturlandschaft "Muskauer Park/Park Muzakowski"
in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden.

"Bad Muskau ist nur eins von vielen Beispielen in einer Reihe von
Projekten, die wir während unserer fast 20-jährigen Fördertätigkeit
unterstützt haben. Ob die Gartenanlagen der
Dessau-Wörlitzer-Kulturlandschaft, die Berliner Welterbestätten, die
historische Altstadt von Lübeck oder der Kölner Dom - die DBU ist ein
wichtiger und anerkannter Partner der UNESCO in Deutschland", betont
Brickwedde. "Mit dem neuen Partnerschaftsabkommen werden wir unsere
gemeinsamen Aktivitäten auf Osteuropa ausweiten und durch den neuen
formalisierten Rahmen unsere Kompetenzen noch besser bündeln können."

"Mit der Schwerpunktsetzung auf Osteuropa trägt das Engagement der
DBU entscheidend dazu bei, die Arbeit zum Welterbeschutz in dieser
Region der Welt zu bereichern", erklärt Bandarin. "Unser gemeinsames
Abkommen ermöglicht, die bisher geleistete Arbeit vor Ort langfristig
zu unterstützen." Das Welterbezentrum ist das ständige Sekretariat
des Welterbekomitees und organisatorisch in den Kultursektor der
UNESCO - eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (United
Nations, UN), die für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation
zuständig ist, - in Paris integriert. Es hat die Aufgabe, die vom
Welterbekomitee getroffenen Beschlüsse umzusetzen, koordiniert das
Monitoring der Welterbestätten und betreut den Welterbefonds. Das
Welterbekomitee ist ein zwischenstaatliches Gremium, dessen 21
Mitglieder die inzwischen 186 Unterzeichnerstaaten der
Welterbekonvention repräsentieren. Das Komitee beschließt in
jährlichen Sitzungen über die Aufnahme von Kultur- und Naturstätten
in die Welterbeliste. In seiner Verantwortung liegt es auch zu
entscheiden, ob ein in der Liste geführtes Denkmal bedroht oder
derart gefährdet ist, dass es den Kriterien der Welterbekonvention
nicht mehr entspricht und so auf die "Liste des Welterbes in Gefahr"
("Rote Liste") gesetzt oder ganz aus der Liste gestrichen wird.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Stephanie Kaßing
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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