Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / General Motors / Opel
Geschrieben am 10-09-2009 |
Osnabrück (ots) - Gas geben
Das große Zittern ist vorbei, General Motors hat schneller als gedacht eine Entscheidung gefällt. Die Opel-Mitarbeiter können erst einmal aufatmen. Mit Magna am Steuer bekommen sie einen in der Branche erprobten Chauffeur, der schon so manchem Hindernis ausgewichen ist.
Auf den anderen Plätzen sitzen allerdings Beifahrer, die viele Beteiligte lieber am Straßenrand hätten stehen lassen. Es sind die russischen Passagiere, die mancherorts mit Misstrauen betrachtet werden. Vor allem in den USA wird die Mitfahrt der einstigen Erzfeinde mit Argwohn gesehen. Sie würden gefragtes westliches Know-how abschöpfen, hieß es im GM-Verwaltungsrat.
Aber letztlich siegte wohl der Blick aufs liebe Geld, Washington hätte es nie erlaubt, dass US-Staatsgelder zur Sanierung eines europäischen Unternehmens ausgegeben werden. Und General Motors hängt am Tropf des Weißen Hauses. Dieser Blick in die Geldbörse bewirkte eines: In Berlin ging gestern ein Aufatmen durch die Flure. Die Koalition sieht sich bestärkt in ihrer schon vor Monaten eingeschlagenen Richtung. Aber der Weg wird holprig. Opel allein ist zu klein, um auf Dauer überleben zu können, die Konkurrenz lauert weltweit überall. Der Autobauer ist noch nicht über den Berg, aber die Bremse ist gelöst. Jetzt heißt es Gas geben.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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