(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum TV-Duell Merkel - Steinmeier

Geschrieben am 11-09-2009

Bielefeld (ots) - Für die Fernsehsender ist es schon jetzt das
TV-Ereignis des Jahres - ob es am Sonntag zur besten Tatortzeit
jedoch so richtig spannend wird, darf bezweifelt werden.
Kanzlerin gegen Kandidat - das ist kein Duell, das mit den legendären
»Elefantenrunden« der siebziger und achtziger Jahre auch nur
annähernd mithalten könnte. Damals flogen zwischen Strauß, Schmidt,
Vogel, Kohl, Fischer und Genscher nur so die Fetzen. Da wurde
gefoult, gebissen, gekratzt und gespuckt. Am Sonntag stehen sich zwei
gegenüber, die vier Jahre lang in ein und der selben Mannschaft
gespielt haben. Sie brüllen nicht wie Löwen, sie fassen sich mit
Samthandschuhen an, sind wie Kuscheltiere. Dementsprechend wenig
angriffslustig wird das »große TV-Duell« Merkel gegen Steinmeier
vermutlich werden.
2005 war noch alles anders. Merkel gegen Schröder. Da flogen die
Giftpfeile durchs TV-Studio hin und her. Am Ende gipfelte der Kampf
ums Kanzleramt am Wahlabend mit dem unmöglichen Auftritt Gerhard
Schröders, als er sich vor laufender Kamera lustig über die spätere
Bundeskanzlerin machte.
Wissenschaftler und Medienexperten sagen heute, dass das TV-Duell
zwischen Schröder und Merkel die entscheidende Veranstaltung im
Wahlkampf war. Knapp 21 Millionen Zuschauer haben sich die Show vor
vier Jahren nicht entgehen lassen. Und auch diesmal rechnen die
TV-Anstalten mit Rekordeinschaltquoten. Das ist erfreulich und zeigt,
dass die Menschen alles andere als politikmüde sind. Hellwach müssen
die Moderatoren sein. Die schwere Aufgabe von Maybrit Illner (ZDF),
Frank Plasberg (ARD), Peter Kloeppel (RTL) und Peter Limbourg (Sat.1)
ist es, die beiden Kandidaten aus der Reserve zu locken, damit das
TV-Ereignis des Jahres nicht zum Langweiler des Jahres wird.
Den haben die Fernsehzuschauer zum Teil schon hinter sich. Denn
zumindest der Auftritt des Herausforderers in der Sendung
»ARD-Wahlarena« am Dienstag war alles andere als ein Krimi.
Steinmeier gelang es nicht, die Zuschauer mitzureißen. Er blieb
blass, formulierte zu kompliziert und machte mit Schweißperlen auf
der Stirn auch optisch nicht den besten Eindruck. Anders Angela
Merkel: Sie holte zwar in der »ARD-Wahlarena« am Montag ebenfalls
nicht die Säbel heraus. Aber ihr gelang es zumindest, den Zuschauern
die politischen Zusammenhänge verständlich zu erklären. Hin und
wieder blitzten sogar trotz aller Ernsthaftigkeit ein bisschen Witz
und Ironie bei der Kanzlerin durch. Im Vergleich bekam die
Amtsinhaberin deutlich mehr Applaus. In den Kritiken ging sie
eindeutig als Siegerin hervor. Somit steht es vor Beginn des direkten
Schlagabtauschs bereits 1:0 für Merkel.
Ob Steinmeier es diesmal beim gemeinsamen TV-Duell von ARD, ZDF, RTL
und Sat.1 vor etwa 20 Millionen Zuschauern besser macht oder Merkel
patzt, werden wir sehen, doch ein Verlierer steht schon jetzt fest.
Und der heißt Bart Simpson - zu sehen zeitgleich zum »Duell« bei
Pro7.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

224479

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kundus rückt näher Von Helmut Michelis Düsseldorf (ots) - Es wirkt makaber: Der wohl voreilige Luftangriff auf zwei entführte Tanklastwagen mit vielen Todesopfern hat offenbar dafür gesorgt, dass die Zustimmung der Deutschen zum Afghanistan-Einsatz nicht etwa weiter abnimmt, sondern plötzlich sogar deutlich wächst. Das zeigen zwei repräsentative Umfragen. Für dieses auf den ersten Blick paradoxe Bild gibt es nur eine Erklärung: Erst jetzt befassen sich die Bundesbürger näher mit dem Einsatz am Hindukusch und begreifen seine Gefahren und Unwägbarkeiten, aber auch seine Notwendigkeit. mehr...

  • Rheinische Post: Still, sauber, satt? Von Martin Bewerunge Düsseldorf (ots) - Still, satt und sauber: Auf diese drei Ziele beschränkt sich mittlerweile die Betreuung von Senioren in vielen deutschen Altenheimen. Vor allem still sollen sie sein, die Gebrechlichen, Verwirrten, die im hektischen Pflegealltag schnell vom Hilfsbedürftigen zum Hindernis werden in der Wahrnehmung von Betreuern, die ihren Beruf lieben, ihren Job aber hassen, weil sie hoffnungslos überfordert sind. Weil am Personal brutal gespart wird. Weil ein Viertel der immer knapper werdenden Zeit der Pflege noch für die Buchführung mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Sprache / Böhmer Osnabrück (ots) - Kein museales Gebilde Lieber Herr Böhmer, Ihr Vorstoß zur Rettung der deutschen Sprache in allen Ehren. Aber wollen Sie wirklich lieber "einen elektronischen Brief verschicken" und eine "Kurzmitteilung mittels tragbaren Fernsprechgerätes schreiben" statt zu mailen und zu simsen? Dann müssten Sie nämlich auch das seltsam eingedeutschte Wort Handy beanstanden, das zudem im Englischen eine ganz andere Bedeutung hat. Zugegeben: Ein Volk muss sich um den Erhalt und die Entwicklung seiner Sprache sorgfältig kümmern. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Banken / Lehman Osnabrück (ots) - Kontrolle ist besser Das Gröbste in der Finanzkrise scheint überstanden. Mehr noch: Die USA könnten bereits von einem Rettungs- auf einen Wachstumspfad umschwenken, versichert Finanzminister Geithner. Das verheißt auch für Europa Gutes. Denn eine positive US-Konjunktur würde der hiesigen Exportwirtschaft neuen Schwung verleihen. So weit, so gut. Gleichzeitig wächst aber die Gefahr, dass Politiker und Banker wegen der schnellen Erfolge wieder leichtsinnig werden, sprich: allein den Kräften schwach regulierter Märkte mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Pflege / Ernährung Osnabrück (ots) - Erschreckende Zahl Es ist eine Zahl, die angesichts des weitverbreiteten Übergewichts in Deutschland verwundern und die zugleich aufschrecken muss: Jeder zweite Altenheim-Bewohner ist von Unterernährung und Fehlernährung bedroht. Und noch gar nicht erfasst hat die Studie der Universität Witten/Herdecke all diejenigen Betagten und Hochbetagten, die noch in ihrer eigenen Wohnung leben. Beunruhigen müssen die Ergebnisse der Untersuchung auch deshalb, weil chronische Mangelernährung weitreichende gesundheitliche Folgen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht