Rentenlücke: Banker mit großen Wissenslücken Neun von zehn Beratungen in WDR-Stichprobe fehlerhaft
Geschrieben am 13-09-2009 |
Köln (ots) - Ein Jahr nach Beginn der großen Finanzkrise beherrschen Deutschlands Bankberater immer noch nicht das kleine Sparereinmaleins. Dies ist das Ergebnis einer gemeinsamen Stichprobe der WDR-Verbrauchersendungen "markt" und "WDR 2 Quintessenz". Die Redaktionen hatte Tester in Köln und Iserlohn in zehn Banken und Sparkassen geschickt. Die Aufgabe: Ausrechnen, wie viel Geld dem 32-jährigen Tester im Alter fehlt, wenn er seinen gewohnten Lebensstandard halten will. Das Ergebnis: Die meisten Berater schätzten diese Rentenlücke deutlich zu niedrig ein. Statt den Mann vor einem dicken Minus in seiner Rentenkasse im Jahr 2044 von mindestens 750 Euro im Monat zu warnen, kamen die meisten lediglich auf Fehlbeträge zwischen Null und 620 Euro. Die Folgen wären im Ernstfall drastische finanzielle Einschnitte im Alter.
Die wichtigste Fehlerquelle in der Rechnung der Banker, so Prof. Rüdiger von Nitzsch vom Lehrstuhl für Entscheidungsforschung und Finanzdienstleistungen an der RWTH Aachen, den der WDR mit der Auswertung der Beratungsergebnisse beauftragt hatte: Sie haben nicht berücksichtigt, dass das Geld in 35 Jahren nur noch halb so viel wert sein wird. "Die Zahlen für 2009 und für den Rentenbeginn in 2044 wurden häufig durcheinandergewirbelt. Was zur Folge hat, dass entweder die Vorsorgelücke zu gering berechnet wurde oder die Anlageempfehlungen nicht reichten, die Vorsorgelücke zu schließen", bemängelte von Nitzsch. Nur einer von zehn Beratern ermittelte den zusätzlichen finanziellen Bedarf demnach korrekt. Bei einem weiteren stimmte das Endergebnis nur deshalb, weil sich zwei Rechenfehler neutralisierten. Zwei Berater sahen sich zu einer Schätzung außerstande. In sechs von zehn Fällen unterschätzten die Berater die Rentenlücke, zum Teil sogar so gewaltig, dass sie sie auf Null bzw. gerade einmal 29 Euro im Monat bezifferten.
Der WDR berichtet am Montag, 14. September 2009, in seinen Magazinen "Quintessenz" (WDR 2, 14.30 Uhr) und "markt" (WDR Fernsehen, 21 Uhr) über die Tests.
Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7899 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7899.rss2
Pressekontakt: Kristina Bausch WDR Pressestelle Telefon 0221 220 4607 oder 0172 253 0028
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
224520
weitere Artikel:
- Studie von Roland Berger Strategy Consultants: Globale Automobilzulieferindustrie steht weiter unter Druck / Bis Jahresende ist jeder zehnte deutsche Zulieferer insolvent München (ots) - - Analyse von 500 Automobilzulieferern weltweit - 80% der Unternehmen werden 2009 Verlust ausweisen - Die weltweite Durchschnittsrendite (EBIT-Marge) wird 2009 voraussichtlich bei etwa minus 2 Prozent liegen (nach 2,1 Prozent 2008 und 5,4 Prozent 2007) - Jeder zehnte deutsche Zulieferer ist bis Jahresende insolvent - bisher rund 70 Insolvenzen durch die Autokrise, weitere 40 - 50 Fälle wahrscheinlich Die globale Automobilzulieferindustrie leidet trotz Anzeichen einer leichten konjunkturellen mehr...
- Rheinische Post: Einenkel: Opel Bochum von zusätzlicher Stellenstreichung nicht betroffen Düsseldorf (ots) - Die zusätzlich geplante Streichung von über 1000 Stellen in der Opel-Verwaltung trifft nicht das Werk Bochum. "Bochum kann von Stellenstreichungen in der Verwaltung nicht betroffen sein", sagte Rainer Einenkel, Vorsitzender des Betriebsrats im Opel-Werk Bochum, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Das Werk Bochum habe kaum Verwaltung. Die meisten Verwaltungsstellen hat Rüsselsheim. Einenkel geht davon aus, dass Magna in Bochum wie bislang geplant 2045 Stellen streichen will. Am Wochenende mehr...
- Terminankündigung: Innovations-Pressekonferenz auf der IAA / "Innovative Technologien - der Weg der deutschen Automobilindustrie", Mittwoch, 16.09.09, 10.30 - 11.30 Uhr Frankfurt (ots) - Auf der 63. IAA PKW werden zum ersten Mal die Entwicklungsverantwortlichen der sieben deutschen Pkw-Hersteller auf einer gemeinsamen Innovations-Pressekonferenz mit VDA-Präsident Matthias Wissmann über die Innovationen für Umwelt und Sicherheit berichten und damit Perspektiven für die Mobilität von morgen aufzeigen. An dieser Innovations-Pressekonferenz "Innovative Technologien - der Weg der deutschen Automobilindustrie", die am Mittwoch, 16.09.09, 10.30 - 11.30 Uhr, auf der IAA im Congress Center Messe Frankfurt mehr...
- WAZ: Faustpfand der Steuerzahler. Kommentar von Thomas Wels Essen (ots) - Dem Essener Mischkonzern Evonik stehen unruhige Zeiten ins Haus. Er muss die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise bewältigen. Zudem müssen die Essener sich dem bisher unterbliebenen Zusammenfügen der drei Konzernteile Degussa (Chemie), Steag (Energie) sowie Immobilien widmen. Das alles ist für sich genommen schon eine Herausforderung. Und jetzt redet auch noch die Politik mit? Das allerdings ist in der Geschichte der ehemaligen Ruhrkohle AG begründet und geht daher in Ordnung. Evonik ist schließlich das Faustpfand der mehr...
- Westfalenpost: Ein Jahr nach der Lehman-Pleite Hagen (ots) - Krise - welche Krise? Das fragt sich heute manch einer, der ein Jahr nach der Lehman-Pleite einen sicheren Arbeitsplatz hat, dank Abwrackprämie ein neues Auto besitzt, sich über niedrigste Lebensmittelpreise und Kreditzinsen freut sowie sein Erspartes vor Bankenpleiten besser geschützt sieht. Alles Folgen der Beinahe-Kernschmelze der Finanzwelt nach dem 15. September 2008, als die US-Regierung die Investment-Bank Lehman Brothers in den Abgrund stürzen ließ. Ein riesiger Fehler, gewiss. Ohne die Lehman-Pleite hätte die Weltwirtschaft mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|