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Rheinische Post: Lehmans Lektionen

Geschrieben am 14-09-2009

Düsseldorf (ots) - Kommentar von Antje Höning

Mit seiner Rede zum Jahrestag der Lehman-Pleite hat Barack Obama
den Finger in die Wunden der Krisenbekämpfer gelegt. Politiker und
Banker hatten geschworen, alles zu tun, damit sich Lehman und die
Folgen nicht wiederholen. Doch längst sind die Reumütigen rückfällig
geworden. Investmentbanker prahlen wieder mit ihren Boni, als hätte
es die Krise nie gegeben. Hier mischt sich die Dreistheit der
Angestellten mit der Dummheit ihrer Arbeitgeber. So lange Banken
keine Entlohnungs-Systeme auflegen, die neben dem Bonus auch den
Malus (den Gehaltsabzug bei Misserfolg) kennen, werden Manager
unverantwortlich zocken. Zumal, wenn Banken nicht verpflichtet
werden, einen Teil der Risiken aus ihren Geschäften selbst zu tragen.
Diese Haftung festzuschreiben, ist Aufgabe der Politik. Doch weder
Obama noch die EU haben ihre Hausaufgaben gemacht. Sie haben zwar
erfolgreich das Feuer nach Lehman gelöscht, indem sie Spareinlagen
und Institute retteten. Doch sie haben zu wenig getan, um einen neue
Flächenbrand zu verhindern. Dazu zählt auch, dass sie bald ihre
Billionen wieder einsammeln müssen, mit denen sie die Märkte
beruhigten. Sonst legen sie den Keim für eine neue Immobilienblase,
mit der die Krise begann.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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