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Übergabe von Protestpostkarten an Bundeskanzlerin Angela Merkel: Kampagne fordert gerechtere Arbeitsbedingungen in der weltweiten Textilindustrie

Geschrieben am 15-09-2009

Wetzlar (ots) - Am Mittwoch, den 16. September 2009, überreicht
die "Kampagne für saubere Kleidung" über 1.000 Protestpostkarten an
Bundeskanzlerin Angela Merkel und unterstreicht damit ihre Forderung
nach weltweit verbindlichen Sozialstandards in der Textilindustrie.
Vor dem Bundeskanzleramt werden die Postkarten zusammengenäht -
überwacht von Großpuppen. Unter dem Motto "Discounter lassen
überwachen - Es ist Zeit, Discounter zu überwachen!" sind diese
Protest-Unterschriften in den vergangenen Monaten bei der Kampagne
eingegangen. Damit appellieren die Absender aus dem ganzen
Bundesgebiet an die Regierung, internationale Konzerne durch
gesetzliche Regelungen zu verpflichten, die Menschenrechte in den
Billiglohnländern einzuhalten.

Neun Cent beträgt der Stundenlohn einer Näherin in Bangladesch. 90
Arbeitsstunden pro Woche sind keine Seltenheit. Überstunden werden
nicht bezahlt. Jegliche gewerkschaftliche Tätigkeit ist verboten.
Produziert wird für den deutschen Markt, unter anderem für die
Discounter Kik, Lidl und Aldi. Die "Kampagne für saubere Kleidung"
belegt diese Informationen anhand mehrerer Untersuchungen, die sie in
Fabriken vor Ort durchführen lies. In Zulieferbetrieben in Indien,
Sri Lanka und Thailand herrschen ähnliche Verhältnisse.

Gisela Burckhardt, die das Bangladesch-Hilfswerk NETZ in der
"Kampagne für saubere Kleidung" vertritt, stellt fest: "Die weltweit
handelnden Unternehmen kommen ihrer Verantwortung nicht nach. Es ist
ein Skandal, dass deutsche Unternehmen auf dem Rücken der Näherinnen
und ohne Rücksicht auf die Menschenrechte ihre Gewinne machen".
Freiwillige Selbstverpflichtungen würden nicht ausreichen, so die
Kampagne, es bedürfe gesetzlich verbindlicher Regeln für weltweit
agierende Unternehmen: Die Studien "Kassensturz" und "Wer bezahlt
unsere Kleidung bei Lidl und KiK?" würden dies belegen. "Es sind
gerade die Einkaufspraktiken von Discountern, die Sozialstandards in
den Zulieferfabriken unmöglich machen. Arbeitsrechtsverletzungen sind
Alltag in den weltweiten Zulieferfabriken von Aldi, Lidl und Kik", so
Sandra Dusch Silva von der Kampagne.

Anlass für die Protestaktion ist die "Faire Woche": bis zum 27.
September werben fast 3.000 Veranstaltungen bundesweit für einen
gerechteren Welthandel und den Kauf von Produkten, die ohne
Ausbeutung produziert sind.

Die Übergabe der Unterschriften findet am Mittwoch, den 16.
September 2009, um 11.00 Uhr vor dem Bundeskanzleramt in Berlin
statt.

Die "Kampagne für saubere Kleidung" ist ein weltweites Netzwerk
von 300 Organisationen, die für die Verbesserung der
Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie eintreten.
In Deutschland gehören über 20 Organisationen zur Kampagne, darunter
ver.di, das Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene, INKOTA, Terre
des Femmes, die Christliche Initiative Romero und NETZ Bangladesch.

Originaltext: NETZ Bangladesch
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/73987
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_73987.rss2

Pressekontakt:
Dr. Gisela Burckhardt, NETZ Bangladesch, Tel.: 01520 - 177 40 80
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk e.V., Tel.: 030 - 42 89 111
Sandra Dusch Silva, Christliche Initiative Romero, Tel.: 0157 - 845
12 097


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