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4,5 Millionen Mängel von unseren Straßen verbannt

Geschrieben am 15-09-2009

Frankfurt am Main/Stuttgart (ots) - GTÜ sieht in der Abwrackprämie
großen Erfolg für die Verkehrssicherheit: Verjüngung des
Fahrzeugbestands, weniger Mängel und weniger Verkehrsunfälle.
Positiver Aspekt für die Umwelt: weniger Spritverbrauch und
geringerer Schadstoffausstoß.

Rund 2 Millionen im Zuge der Abwrackprämie verschrotte
Altfahrzeuge machen den Verkehr auf Deutschlands Straßen sicherer.
Knapp 4,5 Millionen Mängel landen mit den alten Autos in der
Schrottpresse. Dies ergibt sich aus dem zu Grunde gelegten aktuellen
GTÜ-Mängelindex für Pkw über neun Jahre. Die verschrotteten Pkw waren
im Schnitt mehr als 14 Jahre alt.

Experten gehen davon aus, dass durch den höheren
Sicherheitsstandard der im Zuge der Umweltprämie neu zugelassenen
Fahrzeuge die Zahl der Unfälle und somit auch die der Verkehrsopfer
weiter sinkt. Allein die Sicherheitsausstattung eines 14 Jahre alten
Fahrzeugs ist mit der eines modernen Pkw nicht zu vergleichen. Hatte
damals ein Antiblockiersystem oder ein Airbag noch Seltenheitswert,
gehören heute aktive Sicherheitssysteme wie ABS und ESP in den
meisten Fahrzeugen zur Serienausstattung.

"Zudem erzielt die Umweltprämie einen positiven Nebeneffekt, die
ihrem amtlichen Namen alle Ehre macht: Moderne Motoren- und
Abgastechnik in den geförderten Pkw senkt den Spritverbrauch und den
Schadstoffausstoß deutlich", betont GTÜ-Geschäftsführer Rainer de
Biasi. Bei den zwei Millionen Neufahrzeugen liegen der Verbrauch und
der CO2-Ausstoß um rund 20 Prozent niedriger als bei den abgewrackten
Autos. Das heißt: gut eine Million Tonnen weniger Kohlendioxid.

Noch keine Entwarnung bei HU-Mängelzahlen

Bei den von der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung im
ersten Halbjahr 2009 im Rahmen der Hauptuntersuchung (HU)
untersuchten Pkw waren 52 Prozent mit Mängeln unterwegs. Dies
entspricht einem Rückgang von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Dennoch geben die GTÜ-Prüfingenieure keine
Entwarnung. Bei 17,4 Prozent der Autos stellten sie erhebliche Mängel
bis hin zur Verkehrsunsicherheit fest. Lediglich 48 Prozent der
geprüften Pkw gingen ohne Beanstandung durch die Hauptuntersuchung.

Elektrik-Mängel weiter an erster Stelle

Spitzenreiter in der aktuellen GTÜ-Statistik des ersten Halbjahres
ist über alle Altersklassen hinweg mit 24,3 Prozent (Vj. 23,5) die
Mängelgruppe "Beleuchtung und Elektrik".

Seit April dieses Jahres nehmen die Prüfingenieure mit der neuen
Systemdatenprüfung die Funktion der Sicherheitselektronik bei
Fahrzeugen, die vom 1. April 2006 an zugelassenen wurden, verstärkt
ins Visier. Die neue Prüfung checkt die Funktion wichtiger
elektronisch gesteuerter Systeme wie ABS, ESP, Airbags,
Rückhalteeinrichtungen, Geschwindigkeitsbegrenzer, Bremsassistenten
etc.

Jeder fünfte Pkw mit Mängeln an der Bremse unterwegs

Auf Platz zwei der Mängelstatistik liegen mit 18,1 Prozent (Vj
17,7) die Mängel an der Bremsanlage. Im Verkehrsalltag bedeutet dies,
dass jeder fünfte Pkw mit Bremsproblemen auf unseren Straßen
unterwegs ist.

Den dritten Platz belegen Umweltbelastungen wie Motorabgase,
Ölverluste, Lärmentwicklung etc. mit 17,3 Prozent (Vj. 16,7). Auf
Platz vier liegen "Achsen/Räder/Reifen" mit 16,3 Prozent (Vj. 17,5)
und auf Platz fünf landen mit 12,9 Prozent (Vj. 13,6) sonstige Mängel
(Scheibenwischer, Windschutzscheibe, Scheibenwaschanlage,
Außenspiegel etc.). Schlusslicht auf der Liste sind Mängel an
"Fahrgestell/Rahmen/Aufbau" mit 11,1 Prozent (Vj. 11,1).

Mehr Mängel mit zunehmendem Fahrzeugalter

Nach wie vor erschreckend ist der technische Zustand vieler
älterer Fahrzeuge. Besonders auffällig sind Pkw in der Altergruppe
über neun Jahre. 71,4 Prozent waren im ersten Halbjahr mit Mängeln
unterwegs. 25,6 Prozent wiesen erhebliche Mängel auf oder waren gar
verkehrsunsicher - ein Viertel aller Pkw älter als neun Jahre!
Lediglich 28,6 Prozent der untersuchten Autos absolvierten die HU
ohne Mängel.

Besonders deutlich wird der Unterschied zwischen alten und neuen
Fahrzeugen im GTÜ-Mängelvergleich. Während die Prüfer der GTÜ bei 100
Autos bis 3 Jahre lediglich 18 Mängel fanden, spürten sie in der
Altersgruppe über 9 Jahre beachtliche 221 Mängel pro 100 Fahrzeuge
auf - mehr als das Zwölffache!

Rund 19 Millionen aller zugelassenen Pkw sind älter als 9 Jahre
und nach dem aktuellen GTÜ-Mängelindex mit 42 Millionen Mängeln
behaftet.

Dieses bedenkliche Ergebnis weist daraufhin, dass der regelmäßige
Service vernachlässigt wird und viele Besitzer alter Autos aus
Kostengrüden nur noch selten oder gar nicht mehr in eine Werkstatt
fahren. "Hier sieht man deutlich, dass auch nach der Abwrackprämie
für die Werkstätten noch ein erhebliches Reparaturpotenzial vorhanden
ist", so GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi.

Bei Abdruck Belegexemplar an die GTÜ erbeten.

Originaltext: GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/36262
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_36262.rss2

Ihr Ansprechpartner:

Hans-Jürgen Götz
Fon: 0711 97676-620
Fax: 0711 97676-609
E-Mail: hans-juergen.goetz@gtue.de
www.gtue.de


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