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Lausitzer Rundschau: Cottbuser Ausstellung "Born in the GDR" Gefährliche Kunst

Geschrieben am 15-09-2009

Cottbus (ots) - Und noch eine Veranstaltung zum
20.Jahrestag der Wende: Das Cottbuser Stadtmuseum eröffnet am
heutigen Mittwoch die Ausstellung "Born in the GDR - Jugendkultur in
den 1980er-Jahren".
Vorweg: Es gibt wahrlich langweilige Akte der Erinnerung, diese
Ausstellung gehört nicht dazu. Das liegt an der Kraft, die von den
Exponaten ausgeht. Zentraler Gegenstand der Exposition ist die
Cottbuser Musikgruppe Sandow, die es gegen Ende der DDR zu einiger
Berühmtheit als eine der "anderen Bands" gebracht hatte. Davon
erzählte unter anderem der Dokumentarfilm "Flüstern & SCHREIEN".
Sandow wollte keine glattgebügelte Kunst machen, sondern sich
ausprobieren, austoben dürfen. Allein solch ein Gedanke barg ja etwas
Subversives, wie viele Musiker wurde Sandow also argwöhnisch
beobachtet. Zumal die Musiker gern gemeinsame Sache mit anderen
Künstlern wie dem unbequemen Hans Scheuerecker machten. Da war dann
ziemlich viel Kreativität auf einem Haufen, oft nicht zu verstehen,
also irgendwie gefährlich. Die Ausstellung will zeigen, dass gerade
auch die Entwicklung einer alternativen Jugendkultur viel dazu
beitrug, das starre System Sozialismus in der DDR zum Wanken und zum
Einsturz zu bringen.
Aus eigentlich rein kulturellen Interessen entstanden politische
Reibungen, die immer stärker wurden. Zudem: Wenn im Partei-Organ
nicht die Wahrheit steht, müssen Künstler den Mund aufmachen. Und so
wurden Kunst und Kultur immer politischer, es gab immer mehr
Bereiche, die der offiziellen politischen Linie nicht mehr folgen
mochten.
Am Ende sollten die Oberen in einem Punkt recht behalten: Da sie sie
nicht aushalten konnten, war ihre Angst vor Kunst und Künstlern
durchaus berechtigt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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