WAZ: EU will Flüchtlinge schützen - Kleinmut und Härte. Kommentar von Angelika Wölk
Geschrieben am 21-09-2009 |
Essen (ots) - Sie riskieren ihr Leben, um aus einem Krisengebiet, aus einem Leben in Hunger, in Elend, im Krieg, zu entkommen. In Nussschalen, in ausgedienten, überladenen Frachtern retten sie sich in ihrer Not an die Grenzen der EU. Doch viele von ihnen werden unbarmherzig zurückgeschickt - etwa nach Libyen, wo sie in Lager gesteckt, misshandelt werden. Nein, die EU reagiert im Umgang mit Flüchtlingen im wahrsten, grausamen Sinne des Wortes abwehrend. Die Gemeinschaft, die sonst so gern von sich behauptet, mehr zu sein als ein reiner Wirtschafts-Zusammenschluss, die sich als Werte-Gemeinschaft sehen will, zeigt in der Flüchtlingspolitik Kleinmut, Kälte, Härte. Eine der wenigen Ausnahmen bildete da noch die Aufnahme von Irakern, die im Frühjahr endlich in Europa angekommen sind. Doch auch dieser Einigung ging ein quälendes, menschenverachtendes Geschacher um Flüchtlingszahlen voraus. Daher ist der Ansatz der EU-Innenminister, mehr Flüchtlingen aus Krisengebieten Schutz zu gewähren, ein guter Ansatz - theoretisch. Denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass davon in der Praxis wenig übrigbleiben wird. Weil die Innenminister nur freiwillig mitmachen wollen. Beschämend.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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