Neue OZ: Kommentar zu Umwelt / Klima / UNO
Geschrieben am 22-09-2009 |
Osnabrück (ots) - Unsägliches Pokerspiel
Es ist zum Verzweifeln. Statt beim Klimaschutz endlich Farbe zu bekennen, üben sich die Staats- und Regierungschefs in New York weiter im Pokerspiel um CO2-Werte und in blumigen Bekenntnissen. Begeisterung für ein internationales Anliegen sieht anders aus.
Spätestens in 100 Tagen, beim Weltklimagipfel in Kopenhagen, müssen die Karten auf den Tisch. Dann wird sich zeigen, was an den Versprechungen von US-Präsident Obama und seinem chinesischen Kollegen Hu Jintao dran ist. Sie müssen einiges in die Waagschale werfen. Schließlich sind beide Länder für je 20 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortlich. Die Entwicklungsländer dürfen zu Recht von den Industriestaaten Geld als Hilfe für Klimaschutzmaßnahmen erwarten. Doch sie müssen ebenfalls dazu beitragen.- etwa indem sie auf Massenrodungen der Regenwälder verzichten.
Klimapolitik als Arten- und Ressourcenschutz wird weltweit aber nur funktionieren, wenn die politischen Akteure die Bürger mit ins Boot nehmen, um ein kohlenstoffarmes Wachstum zu erreichen. Eine Regierung muss also Vorbild sein. Deutschland hätte einiges nachzuholen: Ökostrom fürs Kanzleramt oder die überfällige Umsetzung der EU-Energieeffizienz-Richtlinie wären ein Anfang. Am Freitag geraten die Staatenlenker hoffentlich ins Grübeln. Dann ist Welt-Ökoschuldentag. Der Tag also, an dem alle natürlichen Ressourcen verbraucht sind, die dieses Jahr zur Verfügung stehen. Derzeit lebt die Menschheit nämlich so, als hätte sie fast zwei Planeten zur Verfügung.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt: Neue Osnabrücker Zeitung Redaktion Telefon: 0541/310 207
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