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WAZ: Der falsche Feiertag. Kommentar von Jens Dirksen

Geschrieben am 02-10-2009

Essen (ots) - Wie man Feiertage richtig legt, hat die Kirche
vorgemacht, sie lässt fast jeden zweiten auf einen Donnerstag fallen,
eine fundamentale Arbeitszeitverkürzung, auch für Brückenbauer. Mit
dem 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit aber verfeiern wir uns
auch im Ernst stets aufs Neue, nicht nur heute, da eigentlich Samstag
ist. Ein Feiertagsgefühl hat sich nie eingestellt - was sich da
jährt, ist ein staatlicher Akt. Dass der Staat das feiert, mit einem
alljährlich woanders zelebrierten "Bürgerfest", ist in Ordnung. Aber
wer die Gefühle der Menschen auf seiner Seite haben will, der müsste
den 9. November nehmen. Es liegt ja auch, wegen der brennenden
Synagogen von 1938, ein Schatten jener deutschen Geschichte auf
diesem Tag, die erst der Grund für die Teilung des Landes war.
Der 9. November ist aber vor allem der Tag, an dem das Tor zur
Einheit aufging. Es ist der Tag, von dem die meisten noch wissen, wo
sie damals waren, was sie getan, gedacht, gefühlt haben. Egal ob
ihnen "Wahnsinn!" durch den Kopf ging oder "Achduliebezeit".

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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