Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zum Rückzug von Oskar Lafontaine
Geschrieben am 09-10-2009 |
Bielefeld (ots) - Oskar Lafontaine verfolgt mit seiner Entscheidung, nicht noch einmal als Bundestags-Fraktionschef der Linken anzutreten, gleich drei Ziele. Erstens: Er scheidet als zentrales Hindernis für die Sozialdemokraten aus, die sich für eine Annäherung an die Linkspartei auf Bundesebene stark machen. Der Jubel bei den SPD-Linken über den Rückzug ist unüberhörbar. Zweitens: Der Polit-Profi wird als Fraktionschef der Linken an der Saar alles dafür tun, dass es dort endlich für eine rot-rot-grüne Koalition reicht. Lafontaine will dafür sorgen, dass eine solche Koalition halten und achtbare Resultate erzielen kann. Damit sollen bundesweit Zeichen für weitere rot-rot-grüne Bündnisse im Westen gesetzt werden. Dass er seiner politisch unbedarften Fraktion dabei politische Hilfestellung geben muss, weiß er. Drittens: Für den früheren »Sonnenkönig an der Saar« muss es eine Genugtuung sein, in seiner Heimatregion nach seiner Zeit als SPD-Ministerpräsident auf dem Umweg über die Linkspartei vielleicht doch noch einmal die Chance zu erhalten, an der Macht teilzuhaben. Ob es gelingt, entscheidet er nicht allein.
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