ots.Audio: Buchtipp: "Als wir jung und schön waren" von Matthias Matussek

Frankfurt am Main (ots) -

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Anmoderation:
Die 68er-Generation hat weltweit ein Stück Zeitgeschichte
geschrieben. Eine vollkommen neue Sicht auf die 68er eröffnet dem
Leser das Buch von Journalist und Bestsellerautor Matthias Matussek -
mit dem Titel: "Als wir jung und schön waren". Darin erzählt Matussek
die Abenteuer eines 16-Jährigen aus der jüngeren Generation der
68er-Bewegung - eine spannende Geschichte mit viel Humor und zum Teil
ganz privaten Einblicken. Erschienen ist das Buch beim Fischer-Verlag
und kostet 19,90 Euro.
Katrin Müller fasst zusammen.

Beitrag:
Sex, Drugs und Rock' n' Roll - Hauptsache raus aus der Engstirnigkeit
des Kleinbürgertums. Die Anhänger der 68er-Bewegung wollten die
Gesellschaft damals vor allem wachrütteln - sie kämpften für
politische Ziele wie das Beenden des Vietnamkriegs, für Toleranz,
freies Denken, aber natürlich auch für freie Liebe - Journalist und
Bestsellerautor Mathias Matussek hat die Kommune 1 um Rainer Langhans
und Uschi Obermaier damals kennen gelernt und erzählt in seinem Buch
mit dem Titel: "Als wir jung und schön waren" dazu seine eigene
Geschichte:

(O-Ton 1): "Ich bin die jüngere Generation der 68er. Ich war 14,
und für mich war das auf der einen Seite ein aufregendes
Indianerspiel, bemerkt, die da eine Rolle gespielt hat." (15 Sek.)
Damit meint Matussek vor allem den zum Teil blindwütigen Aktionismus
der 68er:

(O-Ton 2): "Ja, ich beschreibe in meinem Buch ja auch, dass wir
uns in diesen K-Gruppen betätigt haben und Arbeiterlieder gesungen
haben. Es gibt eigentlich nichts Komischeres als 16-Jährige, die die
Internationale singen und Flugblätter verteilen - also, das war eine
Kostümierung, die aus dem Fundus der Arbeiterbewegung stammte, aber
ganz sich nicht angemessen war für Söhne des Kleinbürgertums." (25
Sek.) Obwohl Matthias Matussek die 68er-Bewegung durchaus kritisch
sieht, war sie seiner Meinung nach aber trotzdem wichtig:

(O-Ton 3): "Ich glaube, es besteht kein Zweifel, dass die 68er im
Internationalen einen enormen Modernisierungsschub hervorgebracht
haben. Da war eine Jugendkohorte unterwegs, die wirklich die
Verhältnisse zum Tanzen gebracht haben, und was die 68er uns auch
beigebracht haben, ist, über den Tellerrand zu schauen." (20 Sek.)
Mit den 68ern verbindet Matthias Matussek aber vor allem seine Jugend
- wie übrigens auch ein sehr ziemlich Teenager-typisches Idol zeigt:

(O-Ton 4): "(Lachen), Mick Jagger, weil er alle Frauen bekommen
hat, die er haben wollte, und den fand ich damals sehr aufregend, und
als ich ihn in den 80er Jahren dann getroffen hab, als Journalist,
habe ich einen unglaublich wachen, intelligenten Gesprächspartner
erlebt, der mir nur bis zur Brust gereicht hat, er war unglaublich
klein. Ich hatte ihn mir immer groß vorgestellt. Ich dachte, er ist
zwei Meter groß." (25 Sek.) Sein Buch "Als wir jung und schön waren"
hat Matussek übrigens seinem Sohn Markus gewidmet, der jetzt gerade
im Teenager-Alter ist - ja und da stellt sich schon die Frage, was er
zum früheren "Kommunen- und Rumtreiberleben" seines Vaters sagt, oder
darf Markus das Buch aus erziehungstechnischen Gründen dann doch noch
nicht lesen?

(O-Ton 5): "Na klar darf er lesen, er darf alles lesen. Er ist
noch in dem Alter, in dem er lieber Arragon liest - also, auch ne Art
"Fantasy". Aber das, was ich ihm erzählt habe, das fand er gar nicht
so schockierend." (11 Sek.) "Na dann ist's ja gut" - auch der Leser
wird in "Als wir jung und schön waren" nicht viel Schockierendes
finden - vielmehr eine stimmungsvolle Collage aus Essays, Reportagen
und Kurzgeschichten - gewürzt mit einer guten Prise Ironie und Humor.
Erzählt wird das Ganze aus der Sicht eines damals 16-jährigen Jungen
- und ist damit auch für Nicht-68er alles andere als eine verstaubte
Anekdote. "Reinlesen" lohnt sich!

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Originaltext: S. Fischer Verlag GmbH
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