Steuereinnahmen aus Solarindustrie höher als Solarförderung / 2008 erzielte Deutschland solare Steuereinnahmen in Höhe von drei Milliarden Euro
Geschrieben am 13-10-2009 |
Berlin (ots) - Deutschlands Solarbranche ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Davon profitiert nicht nur das Klima, sondern auch der Staat. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) erzielte Deutschland allein 2008 Steuereinnahmen in Höhe von knapp drei Milliarden Euro aus der direkten und indirekten Besteuerung deutscher Solarstromunternehmen und ihrer rund 50.000 Beschäftigen. Die im selben Jahr über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gewährten Anschubinvestitionen beliefen sich hingegen auf rund zwei Milliarden Euro. Deutschlands Solarwirtschaft setzt sich damit gegen Vorwürfe aus der konventionellen Energiewirtschaft und ihr nahestehender Wirtschaftsinstitute und Politiker zur Wehr, die Markteinführung der Solarstromtechnologie (Photovoltaik) sei zu teuer und die Förderung müsse deshalb schneller reduziert werden.
Zu den Steuereinnahmen kommen weitere volkswirtschaftliche Effekte, die nach Einschätzung der Solarindustrie von Kritikern oft unberücksichtigt bleiben. So summiert sich nach Berechnungen des Ingenieurbüros für neue Energien der volkswirtschaftliche Nutzen durch vermiedene Importe von Gas, Kohle und Uran bis 2030 auf über 100 Milliarden Euro. Hinzu kommen in diesem Zeitraum vermiedene Klimaschadenskosten von rund 35 Milliarden Euro.
BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig: "Solarstrom ist in absehbarer Zeit wettbewerbsfähig - seine Förderung eine zeitlich befristete Anschubfinanzierung, der ein weitaus größerer volkswirtschaftlicher Nutzen gegenübersteht. Solarenergie zahlt sich für Verbraucher, Staat und Wirtschaft gleichermaßen aus." Körnig verweist zudem auf die massiven Anstrengungen der Solarindustrie und Solarforschung zur Kostenreduktion: "Die Preise für Solarstromanlagen konnten durch massive Investitionen der Branche in Technologieentwicklung und Produktionsausbau seit 2000 mehr als halbiert werden. Um die Effizienz weiter zu erhöhen, werden Solarunternehmen in den kommenden vier Jahren mehr als zehn Milliarden Euro in den weiteren Aufbau der Industrie in Deutschland investieren."
Voraussetzung dafür seien jedoch verlässliche politische Rahmenbedingungen und die Vermeidung einer zu schnellen Absenkung der Solarförderung. Bereits jetzt sinken die staatlich garantierten Fördertarife für Solarstrom jährlich um 8 bis 10 Prozent. Weitere Spielräume für eine schnellere Absenkung der Förderung müssten mit größtem Augenmaß ausgelotet werden, um die Technologieentwicklung nicht abzuwürgen, keine Investitionsbremse zu erzeugen oder zu Lasten der Produktqualität zu gehen, so der Appell des Verbandes an die Politik.
In spätestens fünf Jahren wird Solarstrom vom eigenen Dach nach Einschätzung von Energieexperten günstiger sein als der zu stetig steigenden Kosten erzeugte konventionelle Haushaltsstrom aus der Steckdose. Somit sei absehbar, dass die Förderkosten für den weiteren Ausbau von Solarstrom ab Mitte des kommenden Jahrzehnts schnell absinken werden und Solarenergie bald wirtschaftlicher ist als fossile Energieträger. Die Umlage der EEG-Solarstromförderung ("Differenzkosten" bzw. Mehrkosten gegenüber konventionellem Börsenstrom) auf den Strompreis betrug im Jahr 2008 rund 0,5 ct je Kilowattstunde (kWh) und wird ihr Maximum im Jahr 2014 mit rund 0,9 ct/kWh erreichen - das sind 2,5 Prozent des zu erwartenden Haushaltsstromtarifs. Zum Vergleich: Aktuell beträgt allein der Stand-by Verlust bei Haushaltsgeräten rund elf Prozent des Stromverbrauchs in Privathaushalten.
Originaltext: Bundesverband Solarwirtschaft Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15347 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_15347.rss2
Pressekontakt: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. Energieforum Stralauer Platz 34 10243 Berlin Pressestelle Tel. 030 29 777 88 - 52 Fax. 030 29 777 99 - 99 Email: koernig@bsw-solar.de URL www.solarwirtschaft.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
230461
weitere Artikel:
- Black Box Heil- und Hilfsmittel Berlin (ots) - Die seltene Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose, wenig bekannte aber häufig vorkommende Krankheitsbilder wie das Fybromyalgiesyndrom (FMS) oder Sprachstörungen im Kindesalter werden mit Heil- und Hilfsmitteln zentral versorgt. Die jährlichen Zuwachsraten von Atemtherapiegeräten, Physiotherapien oder Logopädien sind kontinuierlich und hoch. In der Öffentlichkeit wird der viertgrößte Ausgabenblock der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aber kaum wahrgenommen. Mit Blick auf die Aufgabenentwicklung und Versorgungsauffälligkeiten mehr...
- Klaus Ernst: Außerordentliche Rentenerhöhung kann Krisen-Folgen dämpfen Berlin (ots) - Angesichts der Medienberichte über drohende Rentenkürzungen infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise fordert der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Klaus Ernst, eine sofortige außerordentliche Erhöhung der Altersbezüge um vier Prozent. "Durch eine einmalige Rentenerhöhung könnten die Rentenkürzungen der letzten Jahre rückwirkend ausgeglichen, die Massenkaufkraft erhöht und damit die Binnennachfrage gestärkt werden. Das wäre allemal eine bessere Antwort auf die Krise als Steuersenkungen für Unternehmen." mehr...
- Gesundheitsministerium künftig "unter ferner liefen"? / Grauduszus: "Zusammenlegung mit anderen Ressorts wäre fatal!" Erkrath (ots) - "Sollte das Bundesgesundheitsministerium in einem Doppel-Ressort aufgehen, wäre das für das Gesundheitswesen in Deutschland in dramatischer Weise kontraproduktiv!" Martin Grauduszus, Präsident der 'Freien Ärzteschaft' (FÄ) nahm mit dieser Äußerung Bezug auf Zeitungsmeldungen, wonach die bisherige Familienministerin Ursula von der Leyen unter Beibehaltung dieser Funktion zusätzlich Gesundheitsministerin werden solle. "In einem Doppelministerium werden zwangsläufig beide Ressorts herabgewürdigt, weil auch die Arbeitskraft mehr...
- Greenpeace-Mitarbeiter erhält Alternativen Nobelpreis / René Ngongo wird für langjährige Arbeit zum Urwaldschutz ausgezeichnet Hamburg/Kinshasa (ots) - 13. 10. 2009 - Der Mitarbeiter von Greenpeace in Afrika, René Ngongo, wird mit dem "Alternativen Nobelpreis" geehrt. Ngongo erhält den Preis für seinen langjährigen Einsatz zum Schutz des Urwaldes und für soziale Gerechtigkeit in seiner Heimat, der Demokratischen Republik Kongo. Der 48 jährige gründete 1996 die "Organisation Concertee des Ecologistes und Amis de la Nature" (OZEAN). Mit der Organisation schuf er eine Stimme für die kongolesischen Zivilgesellschaft im Kampf gegen die Waldzerstörung, heißt es in der mehr...
- Koschyk: Verheugen auf politischem Blindflug Berlin (ots) - Zu den Behauptungen von EU-Kommissar Verheugen, die CSU sei für die ausstehende tschechische Ratifizierung des EU-Reformvertrags verantwortlich, erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Hartmut Koschyk: Der Versuch von EU-Kommissar Verheugen, die ausstehende Ratifizierung des Lissabon-Vertrags durch die Tschechische Republik der CSU in die Schuhe zu schieben, ist ein ausgemachter politischer Blindflug. Die massiven Vorbehalte des tschechischen Präsidenten Vaclav Klaus mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|