Westfalenpost: Auf der Tagesordnung
Geschrieben am 14-10-2009 |
Hagen (ots) - Migration: Großes Thema, auch ohne Minister Von Bodo Zapp Einen Bundesminister für Integration soll es nicht geben, wie man hört. Gelegentlich schwieriges Zusammenleben - und die Kosten im sozialen Bereich - seien vor allem für die Städte ein Problem, sagt Unions-Fraktionsvize Bosbach. Auf der politischen Tagesordnung bleibt dieses Thema trotzdem, muss es auch bleiben. Dafür hat nicht zuletzt der gemaßregelte Bundesbank-Vorstand Sarrazin mit Interview-Äußerungen über türkische und arabische Einwanderer in Berlin gesorgt, die keine produktive Funktion hätten, "außer für den Obst- und Gemüsehandel". Mit provokativen Klartext-Attacken ist der frühere Finanzsenator in der Hauptstadt schon häufig aufgefallen. Aber auch durch konsequente Sparpolitik, selten zur Freude des Regierenden Bürgermeisters, der gerne über den Misslichkeiten des Alltags schwebt. Er wusste, dass die herbe Kritik an mangelndem Integrationswillen auf geharnischten Protest eines Teils der offiziellen Öffentlichkeit trifft. Die Polemik des Zuspitzers war nicht angemessen, erst recht nicht in seiner jetzigen Position. Es kann aber auch nicht angehen, dass jeder, der mit klaren Worten den Finger in eine offensichtliche Wunde legt, gleich dem Vorwurf fremdenfeindlicher Gesinnung ausgesetzt wird. In der Beurteilung des Ist-Zustandes bei der Einwanderung und dem Zusammenleben zwischen Migranten und Einheimischen gibt es sicher Unterschiede zwischen Heinz Buschkowsky (SPD), dem Bürgermeister des Berliner Problembezirks Neukölln, und dem Vorsitzenden der Grünen, Cem Özdemir. Fast jeder kennt auch Beispiele gelungener Integration. Doch ist mit Wegsehen von Missständen und mangelndem Integrationswillen keinem gedient. Auch und erst recht nicht den Menschen, die hier ihre neue Heimat gefunden haben. Ignorieren von Problemen kann man als eigentliche Fremdenfeindlichkeit bezeichnen. NRW-Integrationsminister Laschet (CDU) leistet gute Arbeit, Stichwort fördern und fordern. Manch einer sah ihn schon vor dem Wechsel nach Berlin, doch ist erfolgreiches Wirken nicht vom Ministeramt abhängig. Wünschenswert sind klare Zuordnungen sowie echte Kompetenzen in der Regierung - und auch Finanzmittel, damit guten Worten und Erkenntnissen Taten folgen können. Dies kann im Kanzleramt sein, muss es aber nicht. Allerdings ist mehr Innen- und Außenwirkung als bei der Integrations-Beauftragten Böhmer nötig, von der man wenig hörte.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
230873
weitere Artikel:
- Pinkwart: FDP-Bürgerversicherung auf selbem Niveau wie Hartz IV / Höhere Zuverdienstmöglichkeiten Hebel gegen Niedriglöhne Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 14. Oktober 2009 - NRW-Innovationsminister Andreas Pinkwart (FDP) widerspricht Vorwürfen, das FDP-Modell eines einheitlichen Bürgergeldes führe zu "sozialer Kälte". In der PHOENIX RUNDE (Ausstrahlung heute, 22.15 Uhr) sagte Pinkwart, Leistungen wie Wohngeld und Krankenversicherung würden nach dem FDP-Modell nicht wegfallen, sondern zusätzlich zum Grundbetrag gezahlt werden. Die Höhe der Leistungen entspreche damit der Hartz-IV-Regelung. "Uns ist wichtig, dass wir das nur unbürokratischer machen", so Pinkwart. mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Besserstellung der Hartz-IV-Empfänger Stuttgart (ots) - Die nun getroffene Regel hätte die Union auch schon in der Großen Koalition mit der SPD haben können. Damals erschien ihr das aber nicht als opportun. Heute sieht die Sache für Union und Liberale anders aus. Einerseits ist der Entschluss erneut ein Schlag gegen die SPD und ihr Umfeld. Während die SPD-Führung trotzig und unter vielen Opfern an der Agenda festhielt, zeigen sich die Schwarz-Gelben sozialpolitisch geschmeidig. Das eigentlich taktische Kalkül ist aber ein anderes: Die neue Koalition braucht einen Vorrat mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Koalition / Koalitionsverhandlungen / Soziales / Hatz IV Osnabrück (ots) - Überfällige Korrektur Leistung muss sich lohnen - selten wird ein Grundsatz so mit Füßen getreten wie bei der bisherigen Berechnung des Schonvermögens gemäß Hartz IV. Wer etwa mit Mitte 50, Anfang 60 arbeitslos wird, sieht seine private Altersvorsorge zwischen den Fingern zerrinnen. Erst wenn diese weitgehend verschwunden ist, greift die Solidargemeinschaft stützend ein - viel zu spät für den Betroffenen: Er schlittert von der Arbeitslosigkeit direkt in die Altersarmut. Eine solche Quasi-Enteignung ist nicht nur mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / CSU Osnabrück (ots) - Angeschossen Er putschte sich an die CSU-Spitze, ließ gestandene Parteikollegen wie Schuljungs springen, die Christsozialen zitterten vor seinem Hohn: Jetzt ließen sie Horst Seehofer lieber heute als morgen fallen. Denn er ist schwach. Ihn hält im Parteivorsitz, dass die Weiß-Blauen ein Desaster à la SPD fürchten. Die Genossen feuerten den Chef, sobald er nicht funktionierte - und landeten bei 20 Prozent. Auch die CSU ist bei Führungsfragen nicht zimperlich. Die geschassten Spitzenleute Erwin Huber und Günther Beckstein mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu EU / Türkei Osnabrück (ots) - Privilegierte Partnerschaft Die EU-Kommission neigt seit Jahren dazu, die Türkei in Watte zu packen. Im neuesten Bericht kritisiert Erweiterungskommissar Rehn zwar Defizite bei der Presse- und Religionsfreiheit, lobt aber gleichzeitig die außen- und energiepolitische Rolle Ankaras. Dabei ist die Türkei noch Lichtjahre von einem EU-Beitritt entfernt. Das Verbot des Baus christlicher Kirchen ist nur ein Beispiel von vielen, die das Land am Bosporus von der Wertegemeinschaft der EU radikal abgrenzen. Und es spricht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|