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Rheinische Post: Überforderte Messe

Geschrieben am 16-10-2009

Düsseldorf (ots) - von Lothar Schröder

Mit dem Streit um die Menschenrechte in China hat die weltgrößte
Buchmesse begonnen, mit dem Friedenspreis an Claudio Magris wird sie
nun enden. Dieser Rahmen, gestern von offizieller Seite so sorgfältig
geschnitzt, passt nicht. Weil jeder Wohlklang am Ende vorgaukelt, es
sei in Frankfurt dieser Tage irgendetwas zu einem guten Ende
gekommen. So etwas schafft die Bücherwelt nur in Märchen.
China als Ehrengast hat den Dialog verweigert und sich stattdessen
prachtvoll inszeniert. Das kann hierzulande zwar niemanden blenden,
doch in China selbst werden die frohen Bilder von ähnlicher Wirkung
sein wie jene von den Olympischen Spielen 2008 in Peking - nämlich
staatstragend, im wahrsten Sinne des Wortes. Nur eine Halle weiter
sitzen beim PEN Autoren aus China, die, weil sie ihre Meinung sagen
und schreiben, von Verfolgung und Haft bedroht sind. Keine Frage, ihr
Forum in Frankfurt ist riesig. Am Montag aber werden die Sorgen der
Branche wieder andere sein, wie der Kampf gegen die
Internet-Piraterie. Der exilierte Sachbuch-Autor Liu Xiaobo kann
darüber nur staunen. Schließlich, sagt er, sei er glücklich über jede
einzelne Raubkopie seiner Werke.
Schon dafür mangelt es an Verständnis.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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