(Registrieren)

Altersblindheit: Rolle der Gene anders als erwartet

Geschrieben am 22-10-2009

Bonn (ots) - Die so genannte "Altersblindheit" ist zum großen Teil
erblich bedingt: Sind die Eltern von der Krankheit betroffen, ist das
Erkrankungsrisiko ihrer Kinder ebenfalls erhöht. Den
Krankheitsverlauf als solchen scheinen die bislang identifizierten
Erbanlagen allerdings nicht zu beeinflussen. Das zeigt eine neue
Studie unter Federführung der Universität Bonn, die nun in der
Zeitschrift PLoS ONE erschienen ist (doi:
10.1371/journal.pone.0007418). Für Patienten ist das eine schlechte
Nachricht, da sich die bekannten Erbfaktoren nur eingeschränkt als
Ansatzpunkt für Medikamente eignen dürften.

Insgesamt nahmen an der Studie 619 Patienten teil; die
Kontrollgruppe umfasste 612 gesunde Personen. Die Augenärzte
untersuchten über einen mittleren Zeitraum von drei Jahren, mit
welcher Geschwindigkeit sich eine Spätform der Erkrankung
("geographische Atrophie") ausbreitete. "Dazu haben wir regelmäßig
Aufnahmen der Netzhaut angefertigt und diese dann vermessen", erklärt
Professor Frank Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.

Gleichzeitig untersuchte das Institut für Humangenetik der
Universität Regensburg unter Leitung von Professor Dr. Bernhard Weber
das Erbgut der Patienten. Hierbei bestätigte sich, dass das
Erkrankungsrisiko eng mit den in den letzten Jahren identifizierten
Erbfaktoren zusammen hängt. "Unsere Studie zeigt aber auch, dass die
bekannten Erbfaktoren im Spätstadium offensichtlich keine Rolle mehr
spielen", sagt Professor Weber. Damit schwindet die Hoffnung, dass
eine Beeinflussung der bekannten Risikovarianten den
Erkrankungsverlauf günstig beeinflussen könnte. Denn leider wird die
Erkrankung oft erst diagnostiziert, wenn erste Sehstörungen
auftreten. "Wenn die Sehzellen bereits abzusterben beginnen, werden
aber möglicherweise andere, bisher unbekannte Faktoren, wichtig.
Diese Faktoren gilt es nun zu finden", resümiert der
Netzhautspezialist Dr. Hendrik Scholl, der die Studie geleitet hat.

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste
Erblindungsursache in den westlichen Industrienationen. In
Deutschland sind schätzungsweise 4,5 Millionen Menschen betroffen.

Originaltext: Universität Bonn
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52098
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52098.rss2

Pressekontakt:
Priv.-Doz. Dr. Hendrik Scholl
Telefon: 0228/287-15505
E-Mail: hendrik.scholl@ukb.uni-bonn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

232191

weitere Artikel:
  • Zauberhafte Geschenk-Ideen hergestellt von behinderten Menschen / Lebenshilfe-Katalog 2009 kann kostenlos angefordert werden Berlin (ots) - Der Lebenshilfe-Katalog "Zauberhafte Geschenk-Ideen" präsentiert auch 2009 wieder die bundesweit größte Auswahl handgefertigter Geschenkartikel aus Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM). Die Bundesvereinigung Lebenshilfe unterstützt damit seit vielen Jahren behinderte Menschen an ihren Arbeitsplätzen. Das 60 Seiten starke Angebot umfasst ansprechende und außergewöhnliche Werkstattprodukte, die durch das WfbM-Symbol besonders gekennzeichnet sind. Dazu zählen ungewöhnliche und kreative Produkte wie der Karten- und mehr...

  • Halbzeit der Krise / "Das Philosophische Quartett" im ZDF zieht Zwischenbilanz Mainz (ots) - Experten in aller Welt nehmen an, dass in der Bewältigung der Finanz-Katastrophe so etwas wie die Halbzeit erreicht ist. Zeit für eine Zwischenbilanz und einen Blick auf Szenarien der Zukunft. Im "Philosophischen Quartett" am Sonntag, 25. Oktober 2009, 23.55 Uhr, fragen Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski mit ihren Gästen, Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn, Soziologe und Historiker, und Prof. Dr. Heiner Mühlmann, Kulturphilosoph und Katastrophentheoretiker: Entwarnung oder Alarm? Ist das Schlimmste schon überstanden, wie mehr...

  • dpa/video: Der dpa audio und video service liefert heute folgende Beiträge: Berlin (ots) - Vorschau für Donnerstag, 22. Oktober 2009 = KINDERSITZE IM TEST Für die Hersteller müsste es selbstverständlich sein, dass Kindersitze bequem und vor allem sicher sein sollten. Doch der aktuelle Kindersitz-Test des ADAC kommt zu ernüchternden Ergebnissen. - 09.00 Beitrag «KOMM HIER HASTE 'NE MARK» Unter diesem Motto tourt Helge Schneider ab Dezember durch Deutschland. Auf einer Pressekonferenz gibt Helge Schneider heute in Berlin Einzelheiten zum Programm bekannt. - Beitrag KATIE PRICE ALS SCHRIFTSTELLERIN Bei Google mehr...

  • SWR Fernsehen Programmhinweise von Freitag, 23.10.09 (Woche 43) bis Donnerstag, 12.11.09 (Woche 46) Baden-Baden (ots) - Freitag, 23. Oktober 2009 (Woche 43)/22.10.2009 Tagestipp 22.00 Nachtcafé Gäste bei Wieland Backes Wohlstand ade - geht es jetzt ans Eingemachte? Kurzarbeit, Kündigungen, klamme Kommunen - die einst fetten Jahre sind wohl jetzt endgültig vorbei. Das ganze Ausmaß der Krise - vor der Wahl teils noch in mildernde Worthülsen gepackt - zeigt zunehmend ein konkretes Gesicht. Nun rüttelt die Angst an der Mittelschicht, denn die Krise ist auf dem besten Weg, Vermögen und Vorsorge der Bürger zunichte zu machen. Mit mehr...

  • 9Live startet neues Unterhaltungsformat / "betsson.tv - Die Show" setzt neue Maßstäbe für interaktives Fernsehen Unterföhring (ots) - - 9Live startet als First Mover Deutschlands erste Casino-Show - Erste kostenlose Call-In-Show im deutschen Fernsehen "rien ne va plus" - wer nicht einschaltet, verpasst was: 9Live startet mit "betsson.tv - Die Show" das erste Spielcasino im deutschen Fernsehen. Der Sender öffnet damit einen Markt, der bisher in Deutschland noch nicht erschlossen wurde. Die neue Show ist zudem die erste über eine kostenlose 0800-Nummer erreichbare Call-In-Sendung und finanziert sich über Werbeeinnahmen. "betsson.tv mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht