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Zahl des Monats Oktober: 46,8 Prozent / Rabattverträge gehen an die Substanz der Generikaindustrie

Geschrieben am 23-10-2009

Berlin (ots) - Im August 2009 gaben die Apotheken 22,7 Millionen
Packungen "Rabattarzneimittel" ab. Dies entspricht einem Absatzanteil
von 46,8 Prozent im GKV-Markt. Der Umsatz dieser Produkte belief sich
auf 545 Millionen Euro zu Apothekenverkaufspreisen. Davon gingen 253
Millionen Euro an die Hersteller (Wertschöpfungsanteil: 46,4
Prozent). Aus diesen Erlösen finanzieren die Unternehmen (auch) die
Rabatte, die sie Krankenkassen eingeräumt haben.

Die Kassen fühlen sich wegen der zusätzlichen Einnahmen, die sie
aus Rabattverträgen erzielen, zurzeit als die großen Gewinner. Sie
übersehen dabei allerdings, dass sie längerfristig draufzahlen: Denn
sie schwächen die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der
Generikahersteller. Die Unternehmen werden sich zwangsläufig auf
generische Blockbuster konzentrieren. Die Generikapalette wird
schmaler, die therapeutische Vielfalt eingeengt. Da die einzig und
allein auf den Preis fokussierte Tiefstpreisstrategie der Kassen
qualitative Vorteile einzelner Arzneimittel vollständig ausblendet
und negiert, amortisiert sich der höhere Entwicklungsaufwand für die
Optimierung patentfreier Arzneimittel, die so genannte generische
Innovation, nicht mehr. Er kann bei ausschließlich auf den
Produktpreis fixierten Rabattverträgen nicht realisiert werden.
Leidtragende dieser Entwicklung sind die Patienten, denen bereits
jetzt im Markt verfügbare Optimierungen patentfreier Arzneimittel
nicht mehr zugute kommen. Darüber hinaus wird der extrem
kostenintensiven Entwicklung weiterer Biosimilars, die den
Krankenkassen die Einsparungen von Morgen und Übermorgen bescheren
sollen, die ökonomische Basis entzogen.

Das Einsparpotenzial durch Generika und Biosimilars sinkt. Die
Kassen müssen patentfreie Erstanbieterprodukte ohne
Generikakonkurrenz teuer bezahlen. Der galoppierende Personalabbau in
der Branche sollte die Kassen ebenfalls nicht kalt lassen.

Für den pharmazeutischen Mittelstand wird die Lage immer prekärer,
ihm droht über kurz oder lang das Aus. Die Oligopolisierung des
Generikamarktes rückt immer näher. Zudem werden Rabattverträge den
baldigen Exodus der Generikaproduktion nach Billigstandorten
erzwingen.

Am Ende gehören alle Akteure zu den Verlierern: Kassen, Patienten,
Ärzte, Apotheken Industrie und der Standort Deutschland.

http://www.progenerika.de/de/publik/zahl.html

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2

Pressekontakt:
Thomas Porstner, Pressesprecher
Tel: 030-81616090
E-Mail: info@progenerika.de


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