WAZ: Leutheusser-Schnarrenberger: Regierung schränkt Straf-Rabatt in Prozessen ein - Kronzeugen-Regelung wird überarbeitet
Geschrieben am 23-10-2009 |
Essen (ots) - Die neue Bundesregierung wird den Straf-Rabatt für Kriminelle, die Mittäter belasten, wieder einschränken. `Heute kann jemand Strafnachlass bekommen, wenn er zu irgendeiner Straftat Dritter im Prozess Aussagen macht. Das geht viel zu weit. Wir werden die von der Vorgänger-Regierung wieder eingeführte Kronzeugenregelung deutlich einschränken", sagte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger den Zeitungen der WAZ-Gruppe. (Samstagausgabe). Eine entsprechende Vereinbarung sei mit der Union im Koalitionsvertrag vereinbart. Die FDP-Politikerin hat in den Koalitionsverhandlungen die Federführung für den Bereich Innere Sicherheit/Justiz und wird im neuen Kabinett Merkel als Bundesjustizministerin gehandelt.
Leutheusser-Schnarrenberger, die bereits Mitte der 90er-Jahre Mitglied einer Bundesregierung aus CDU und FDP war, erkennt in dem Verhandlungsergebnis `ganz eindeutig eine liberale Handschrift". `Wir haben erreicht, dass die Vorratsdatenspeicherung auf Eis liegt, bis das Bundesverfassungsgericht darüber entschieden hat. Für die Online-Durchsuchung gelten künftig weit höhere Hürden, weil ein Bundesrichter die Genehmigung erteilen muss. Und beim Streit-Thema Sperren für Kinderpornografie konnten wir verhindern, dass sich der gefährliche Eindruck festsetzt, der Staat plane den Einstieg in eine allgemeine Internet-Zensur. Das alles sind Ergebnisse, die sich überaus sehen lassen können."
Als Verdienst der FDP bezeichnet die bayrische Politikerin ebenfalls, dass für Journalisten die Beihilfe zur Verletzung eines Dienstgeheimnisses nicht mehr unter Strafe gestellt wird. `Dieses Einfallstor zur Einschüchterung der Presse machen wir zu", sagte Leutheusser-Schnarrenberger. Perspektivisch bezeichnete die Liberale einen international abgestimmten Rechtsrahmen für das Internet als `ein zentrales Thema der nächsten Jahre". Rechtsfreie Räume dürfe es dort nicht geben. Auf nationaler Ebene will sich Leutheusser-Schnarrenberger durch die Einberufung eines Internet-Gipfels für den Abbau von `Vorbehalten und Missverständnissen" einsetzen. Mit Blick auf die jüngsten Wahlerfolge der Piratenpartei sagte sie: `Wir brauchen ein gutes Miteinander von Internet-Nutzern, Betreibern und staatlichen Organen. Wir wollen nicht, dass sich unüberbrückbare Frontstellungen in der Gesellschaft ergeben."
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-6528 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
232546
weitere Artikel:
- Norman Paech: LINKE bedauert Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Berlin (ots) - "Die Bundestagsfraktion DIE LINKE bedauert die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes, die Organklage der Fraktion DIE LINKE zum Bundeswehreinsatz im Kosovo, verworfen zu haben", so Norman Paech zum heute veröffentlichten Beschluss des Gerichts. Der außenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter: "Das Bundesverfassungsgericht hat die Organklage am 13. Oktober 2009 verworfen, da sie "offensichtlich unbegründet" sei. "Von Verfassung wegen gab es keine Verpflichtung der Bundesregierung, unverzüglich eine erneute mehr...
- Kopfpauschale durch die Hintertür in der gesetzlichen Krankenversicherung Berlin (ots) - Zu den Beschlüssen der Regierungskoalition zur Krankenversicherung erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Mit den heute bekannt gewordenen Beschlüssen stellt sich die Regierungskoalition eindeutig gegen die Interessen der überwiegenden Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine Stärkung der solidarischen Krankenversicherung ausgesprochen haben. Mit der Festschreibung des Arbeitgeberbeitrages auf 7 Prozent wird die paritätische Finanzierung in der Krankenversicherung endgültig beseitigt. Das ist fatal für die Patienten mehr...
- Neues Deutschland: Bürgermeister Harald Wolf: LINKE in Berlin muss für 2011 über eigenen Kandidaten gegen Wowereit nachdenken Berlin (ots) - Die LINKE in Berlin schließt für 2011 die Aufstellung eines eigenen Kandidaten für das Amt des Regierenden Bürgermeisters nicht aus. "Die LINKE wird sich überlegen müssen, ob sie mit einer eigenen Bürgermeisterkandidatin oder einem -kandidaten antritt. Ja, das muss sie", sagte Berlins Bürgermeister und Wirtschaftssenator Harald Wolf (LINKE) der Tageszeitung Neues Deutschland (Samstagausgabe). Mehrere Parteien hätten das Potenzial, bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus stärkste Kraft zu werden. "Das wird Konsequenzen haben müssen mehr...
- Apotheken begrüßen neuen ordnungspolitischen Kurs Berlin (ots) - Die deutschen Apothekerinnen und Apotheker begrüßen die Ankündigungen von CDU/CSU und FDP, die sich teilweise widersprechenden arzneimittelrechtlichen Regelungen zu überprüfen und damit die Arzneimittelversorgung insgesamt zu entbürokratisieren. "Wir begrüßen den neuen ordnungspolitischen Kurs, der nun eingeschlagen wird", sagt Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Die Apothekerschaft setzt auf einen echten Neuanfang im Dialog und Verständnis von Politik und Leistungserbringern. mehr...
- Rheinische Post: Schavan bleibt Forschungsministerin Düsseldorf (ots) - Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Annette Schavan bleibt nach Informationen der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) Ministerin für Bildung und Forschung. Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2 Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2303 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|