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Deutschland bleibt trotz Weltwirtschaftskrise Innovations-Europameister

Geschrieben am 27-10-2009

München (ots) -

- Innovationen sind weiterhin zentraler Bestandteil der
Unternehmensstrategie
- Ausgaben für Forschung und Entwicklung wachsen in Deutschland um 9%
- Weltweiter Anstieg liegt nur bei 5,7%
- F&E-Ausgaben in der Automobilbranche stagnieren
- Toyota, Nokia und Roche verfügen über die größten F&E-Budgets


Deutsche Unternehmen setzen auch in Krisenzeiten auf Forschung und
Entwicklung (F&E). Mit einer Steigerung der Ausgaben um 9% liegen sie
2008 deutlich über dem globalen Durchschnitt von 5,7%. Mit insgesamt
28,5 Mrd. Euro positioniert sich Deutschland erneut als der führende
Forschungsstandort in Europa und steht für 7,9% der weltweiten
F&E-Investitionen von 362 Mrd. Euro. Das sind die Ergebnisse der
aktuellen "Global Innovation 1.000"-Studie der internationalen
Strategieberatung Booz & Company. Diese analysiert die F&E-Budgets
und -Strategien der 1.000 Unternehmen mit den weltweit höchsten
Ausgaben in diesem Segment. Im Jahr 2008 sind 49 deutsche Firmen (im
Vorjahr 45) in diesem Ranking vertreten. Davon befinden sich vier
unter den Top 30: Siemens (15), Volkswagen (17), Daimler (26) und BMW
(28).

Trotz schwerer Gewinneinbrüche: Manager setzen weiter auf
Innovationen

Trotz der in 2008 einsetzenden Weltwirtschaftskrise stärken die
Unternehmen weiter ihre Forschung und Entwicklung. Das überraschende
Studienergebnis: Obwohl 65% der weltweiten Top-1.000-Innovatoren in
der schwersten Rezession seit 1929 deutliche Umsatzrückgänge
verbuchen und 32% sogar Verluste schreiben, erhöhten mehr als zwei
Drittel ihre F&E-Ausgaben im vergangenen Jahr. 90% der befragten
Manager bewerten Innovation als wesentlichen Erfolgsfaktor für den
erhofften Aufschwung. Die globalen Top 20, die 26% des gesamten
"Global Innovation 1.000"-Budgets auf sich vereinen, beziffern ihre
Gewinneinbußen auf 35%. Dennoch steigerte diese Innovationselite ihre
F&E-Etats auch im Krisenjahr 2008 um weitere 3,2% (im Vorjahr 7,6%).
Zu Kürzungen in diesem Bereich kommt es nur bei etwas mehr als einem
Viertel der Befragten. Stefan Eikelmann, Sprecher der deutschen
Geschäftsführung von Booz & Company, liefert dafür folgende
Erklärung: "Im globalen Wettbewerb nimmt die Bedeutung von
Innovationen zur Erhaltung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit zu.
Konsequenter wird daher in der Krise der Rotstift bei F&E vermieden.
Außerdem sind Produktentwicklung und Innovationszyklen in vielen
Branchen wie etwa Pharma auf mehrere Jahre angelegt, so dass sie
konjunkturelle 'Dürreperioden' überdauern."

Die Booz & Company-Studie zeigt allerdings auch: Jeder zweite
Entscheidungsträger definiert seine Auswahlkriterien für die
Bewilligung von F&E-Projekten bedeutend strikter. Vier von zehn legen
ein erhöhtes Risikobewusstsein in Bezug auf Forschungsinvestitionen
an den Tag und sind früher bereit, Projekte mit unzureichender
Performance einzustellen. Sieben von zehn Unternehmen orientieren
sich mit ihren F&E-Ausgaben stärker an veränderten, preissensitiveren
Kundenbedürfnissen.

Unternehmen aus Elektronik-, Gesundheits- und Automobilindustrie
sind im Branchenvergleich F&E-Spitze

Zwei Drittel der globalen F&E-Ausgaben konzentrierten sich auf
drei Branchen: Elektronik/Computer mit 27%, Gesundheit/Pharma mit 23%
sowie Automobil mit 16%. Obgleich Automobilunternehmen im
Branchenvergleich zu den Top-Innovatoren gehören, erfolgen hier die
größten Einschnitte: 60% der Unternehmen kürzen ihre
F&E-Investitionen, unter den Top 10 sind es sogar 90%. Dabei zeigt
das Beispiel dieser Branche, welche existenzbedrohenden Konsequenzen
Fehlentscheidungen beim Innovationsmanagement haben können.
"Automobilhersteller, die in den letzten Jahren an Kundenbedürfnissen
wie verbrauchsarmen Fahrzeugen und alternativen Antriebsformen vorbei
entwickelt haben, stehen heute mit dem Rücken zur Wand", so Stefan
Eikelmann. "Trotz einbrechender Umsätze müssen die Konzerne nun
immense F&E-Investitionen schultern, damit sie im
Technologiewettbewerb um die effizientesten Hybrid- und
Elektroantriebe nicht den Anschluss verlieren."

Im Bereich Elektronik/Computer liegt die Steigerungsrate gegenüber
dem Vorjahr bei 4%. Die höchste Innovationsintensität, also das
Verhältnis des Innovationsetats zum Umsatz, besteht im
Gesundheitssektor mit 12%, gefolgt von Software/Internet mit 11,4%.
Die schwächsten Industriezweige - Telekommunikation sowie
Chemie/Energie - rangieren zwischen 0,9 und 1,4%. Die einzige Branche
mit sinkenden Forschungsausgaben ist die Luft- und Raumfahrtindustrie
sowie der Verteidigungssektor mit einem Rückgang von 2,3%.

Schwellenländer haben Nachholbedarf und erhöhen F&E-Ausgaben
drastisch - Elf deutsche Unternehmen befinden sich unter den globalen
Top 100

Wie Booz & Company im internationalen Vergleich feststellt, klafft
zwischen Industrie- und Schwellenländern eine Innovationslücke. 94%
der Player aus der globalen Innovations-Champions League sitzen in
Nordamerika (Steigerung 6,5%), Europa (Steigerung 6,3%) oder Japan
(Steigerung 0,5%). Aus China und Brasilien schaffen es gerade einmal
15 bzw. drei Unternehmen unter die ersten 1.000. Im Vergleich zum
Vorjahr erhöhen diese Länder ihre F&E-Ausgaben 2008 jedoch drastisch
um 27,6% bzw. 18,7%.

Auf das Siegertreppchen der "Global Innovation 1.000" schaffen es
auch diesmal wieder Toyota, Nokia und Roche. Die Plätze vier bis zehn
gehen an Microsoft, General Motors, Pfizer, Johnson & Johnson, Ford,
Novartis und Sanofi-Aventis.

In der globalen Innovationselite sind mit Siemens (15), Volkswagen
(17), Daimler (26), BMW (28), Bayer (32), SAP (54), Continental (57),
BASF (60), Merck (72), Porsche (92) und ThyssenKrupp (95) elf
deutsche Unternehmen vertreten. "Die meisten deutschen Unternehmen
haben in der Rezession nicht am falschen Ende gespart und konsequent
an ihren Innovationsprogrammen festgehalten. Aktuell sehen wir
vielerorts wieder eine deutliche Zunahme der F&E-Budgets. Gute
Voraussetzungen also, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen",
so das Fazit von Stefan Eikelmann.

Weitere Informationen zur Booz & Company "Global Innovation
1.000"-Studie sowie Branchenauswertungen zur Automobil- und
Pharmaindustrie unter: http://www.booz.de/pressemitteilungen

Design der Studie "Global Innovation 1.000" von Booz & Company:
Für die Studie identifiziert Booz & Company die Top 1.000 der
globalen Unternehmen, die ihre F&E-Ausgaben veröffentlichen. In einem
zweiten Schritt wurden für die Studie die wichtigsten Finanz-,
Umsatz-, Ertrags-, Kosten- und Profitabilitätskennzahlen der
vergangenen sechs Jahre analysiert und in Zusammenhang mit den
historischen Ausgaben für F&E gebracht. Die Zuordnung der Unternehmen
zu Regionen folgt der Angabe des Unternehmenssitzes. Die
F&E-Ausgaben, die Siemens etwa in den USA tätigt, fließen somit in
die Region Europa ein. Erstmals führte Booz&Company in diesem Jahr
eine internetbasierte Umfrage unter 300 Top-Managern und F&E-Experten
in 250 Unternehmen durch, um den Einfluss der Rezession auf
F&E-Ausgaben und Strategien besser einschätzen zu können.

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3.300 Mitarbeitern in 59 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen. Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die
Grundlagen der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng
mit unseren Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler
Märkte zu meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu
kombinieren wir einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale
Expertise mit einem praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren
Klienten jederzeit den entscheidenden Vorteil zu schaffen -
Essential Advantage. Informationen zu unserem Management-Magazin
strategy+business finden Sie unter: www.strategy-business.com .
www.booz.com/de

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:

Susanne Mathony
Director Marketing & Communications Europe
Tel.: 089 / 54 52 5 550 oder 0170 / 22 38 550
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: susanne.mathony@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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