Neue Westfälische: OMMENTAR Protest der Studierenden Zu hoher Preis für schlechte Ware BERNHARD HÄNEL
Geschrieben am 29-10-2009 |
Bielefeld (ots) - Das Fass ist übergelaufen. Ausgerechnet die traditionell eher protestabstinente Studierendenschaft der Universität Paderborn macht jetzt dem allgemein verbreiteten Verdruss an den Hochschulen über die Studiengebühren lautstark Luft. Dafür hat sie auch allen Grund, wenn die Hochschulleitung nahezu alles vermeidet, was Transparenz über die Verwendung der Zwangsabgabe herstellt. Obwohl es darauf einen gesetzlichen Anspruch gibt. Doch Ansprüche gelten wenig in Zeiten des kompletten Umbruchs der Hochschulen. Humboldts Ideal der Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden ist passé. Heute sind Studierende im Idealfall Kunden. Doch das Warenangebot ist häufig von minderer Qualität und den Kaufpreis von 1.000,00 Euro pro Studienjahr nicht wert. Volle Hörsäle, zu wenig Laborplätze und keine Zeit für angemessene Betreuung oder nur Beratung sind einige der altbekannten Stichwörter. Neu aber ist die Zuweisung von Chancen durch die Selektion nach dem Bachelor-Abschluss. Viel zu gering ist die Zahl der Studienplätze für jene Studierenden, die das höherwertige Master-Examen machen wollen. Dies aber wird erwartet in den meisten Berufsfeldern, auf die sich die jungen Menschen an den Hochschulen vorbereiten. Diese Generation wird, anders als ihre Vorgänger, nicht schwärmen können von den herrlichen Zeiten während des Studiums. Schon gar nicht bleibt ihr die Zeit für ein Studium generale, den Blick über den Tellerand des eigenen Faches. Fachidiotentum droht, für das zuletzt die jungen Menschen verantwortlich sind. Gut, dass sich die Studierenden dagegen wehren. Bislang waren es viel zu wenig, die sich für ihre eigenen Interessen einsetzten; auch aus Zeitmangel. Diese Generation verdient unsere Solidarität, wenn sie nicht unter die Räder blanker Verwertungsinteressen geraten soll.
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Pressekontakt: Neue Westfälische Jörg Rinne Telefon: 0521 555 276 joerg.rinne@neue-westfaelische.de
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