Rheinische Post: Kommentar: Erfolg von Hartz
Geschrieben am 29-10-2009 |
Düsseldorf (ots) - Was für ein Start für den Arbeitsminister: Einen Tag im Amt, durfte Franz-Josef Jung erstaunlich gute Zahlen kommentieren. Es gibt "Mut zur Hoffnung", sagte er in seiner gewohnt umständlichen Sprache. Es ist zwar normal, dass die Arbeitslosenzahl von September auf Oktober fällt. Doch ein Rückgang um 118000 ist angesichts der Krise erstaunlich und lässt sich nur zum Teil mit den Statistik-Tricks erklären, wonach die Arbeitsagentur privat betreute Arbeitslose nicht als solche zählen darf. Die guten Zahlen sind vor allem der Kurzarbeit und den Hartz-Reformen zu verdanken. Wäre es für Betriebe noch so attraktiv wie vor dem Jahr 2002, ältere Mitarbeiter zu entlassen, würden wir viel mehr Arbeitslose haben. Umso wichtiger ist es, dass die neue Regierung die Hartz-Reformen nicht zurückdreht. Die geplante Anhebung des Schonvermögens bei Hartz IV macht es Firmen schon leichter, Ältere zum Ausscheiden zu überreden. Erst Recht wäre dies der Fall, wenn die Regierung die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I weiter verlängern würde. Ohnehin wird die Arbeitslosenzahl über den Winter aus saisonalen Gründen um 300000 steigen. Zudem werden nicht alle Unternehmen ihre derzeit kurzarbeitenden Mitarbeiter in die Fabrikhalle zurückholen.
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