(Registrieren)

"Nach vier Gläsern Rotwein blieb ich in Hollywood" Udo Kier im Tele 5-Interview

Geschrieben am 05-11-2009

München (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Deutscher mit Weltruhm - Im Gespräch mit Tele 5 spricht Udo Kier
(65) über glitschige Babys, Fotos im Eisenwarenladen und den Reiz des
Verrückten.

Tele 5 zeigt am Samstag, 7. November, 20.15 Uhr 'Final Speed -
Stoppt den Todeszug' mit Udo Kier

Tele 5: Nach all den Jahren in Hollywood, fühlen Sie sich noch als
"german actor"?

Udo Kier: Ich hatte nie ein echtes, deutsches Gefühl. Das liegt
vielleicht daran, dass ich als Baby von Engländern und Amerikanern
befreit worden bin. Ich war verschüttet nach einem Bombenangriff und
die haben mich rausgeholt. Mit 21 bin ich gleich nach London gegangen
und hab da meinen ersten Film gemacht. Da war ich das "new face", war
in Vogue usw. fotografiert. Da dachte ich "Aha, jetzt bin ich also
das 'new face', das kann ja interessant werden". Ich ging dahin, wo
etwas passierte. Das Land spielte am Ende keine große Rolle.

Was bedeutet Ihnen die Traumfabrik?

Ich will nie nur die Traumwelt sehen, ich muss das Echte sehen. Am
Anfang bin ich in Los Angeles mit dem Bus gefahren und hab mir genau
angesehen, wenn da irgendjemand Verrücktes drin saß und komische
Bewegungen gemacht hat. Das habe ich mir gemerkt und die Art dieser
Bewegung dann für einen Film genommen. Ich war sogar in Ungarn noch
zu Ostblockzeiten in einer Psychiatrie, um mir die Insassen
anzugucken.

Der Glamour lässt Sie kalt?

Ich war nie an dem typischen Star-Leben interessiert. Ich will
auch nicht so ein Leben führen, wo ich nur noch in einer Limousine
durch die Gegend fahre. Ich freue mich deshalb sehr, dass mein Foto
nicht in einem Restaurant in Beverly Hills hängt, sondern in der
Farbabteilung eines Eisenwarenladens in Billinghurst. Die kennen mich
schon seit langem, weil ich da immer meine Farbe für die
Renovierungen in meinen Häusern kaufe. Das ist nicht so typisch
Hollywood.

Im Oktober sind Sie 65 geworden. Gab es eine Party?

Ja, in meinem Haus in Palm Springs. Wir waren ungefähr 20 Leute
und haben abends um sechs Uhr angefangen. Irgendwann bin ich
umgefallen. Gott sei Dank stand das Bett hinter mir.

Sie haben mehrere Wohnsitze.

Neben meinem Haus in Palm Springs habe ich noch ein Stadtschloss
in Ilmenau. Da kann ich, wenn ich will, auf Goethes Spuren wandeln,
als alter Mann schreiend durch die Flure rennen. Ganz wie es mir
gefällt.

Wie kamen Sie überhaupt nach Hollywood?

Ich war hier zum Dreh für 'My Private Idaho' und wollte eigentlich
wieder weg. Es war mein letzter Abend und meine Freunde kochten für
mich ein Abschiedsessen. Mein Koffer war schon gepackt. Sie fragten
mich, ob ich nicht hierbleiben wolle. Nach vier Gläsern Rotwein hab
ich ja gesagt! Ich nahm mir eine Wohnung für 400 Dollar, einen alten
VW und machte dann die ersten Casting-Runden.
Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Casting hier?

Das war für 'Star Trek', vergesse ich nie. Ich kam dorthin und am
Eingang saß ein kleiner Junge. Ich wusste schon vorher, dass ich die
Szene mit einem Jungen zu spielen hatte und dachte mir, das ist
bestimmt er. Ich sagte also zu ihm "Hello! You must be here for me!"
Er schaute mich ganz komisch an. Im selben Moment ging die Tür auf
und da saßen dann noch andere 30 Kinder, die auf das Vorsprechen
warteten. Da habe ich eine Art Vorgeschmack bekommen.

Im gerade wieder diskutierten Fall von Roman Polanski wird auch
die Mutter kritisiert, weil sie ihr damals 13-jähriges Mädchen mit
dem Regisseur allein ließ. Sind Eltern oft zu ehrgeizig?

Als ich mit Arnold Schwarzenegger 'End of Days' drehte, hab ich so
etwas erlebt. Ich sollte in einer Szene einem sehr kleinen Baby etwas
mit meinem Finger in den Mund träufeln. Für die Großaufnahme brachten
sie mir ein echtes Baby. Das Kind war vollkommen eingeölt und ich
sagte, "was ist, wenn mir das Kind aus der Hand rutscht?" Ich musste
mich konzentrieren: spielen, Latein sprechen, ich war der Gehilfe des
Teufels und so. Ich habe mich geweigert, das so zu machen, es war mir
zu gefährlich! Welche Mutter gibt ihr Baby für so was her! Am Set
habe ich immer wieder Gespräche zwischen Kindern und ihren
ehrgeizigen Eltern gehört. Die Kinder sind dann schon sehr früh
kleine Erwachsene, weil sie genau wissen, was sie tun müssen, um
Dinge zu bekommen. Das ist nicht richtig.

Textrechte: ©Presse Tele 5, Verwertung (auch auszugsweise)
honorarfrei nur bei aktuellem Programmhinweis auf Tele 5 und bei
Nennung der Quelle.

Originaltext: Tele 5
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43455
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43455.rss2

Pressekontakt:
Pressekontakt: Michaela Simon, Tel. 089-649568-175, Fax. -119,
E-Mail: presse@tele5.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

235077

weitere Artikel:
  • MAM-Babyflaschen und Schnuller BPA-frei Wien (ots) - MAM, einer der führenden Hersteller von Babyprodukten weltweit, hat sich bereits vor Jahren entschieden, Bisphenol A (BPA) kontinuierlich aus der Produktion zu nehmen und auf sichere Material-Alternativen umzustellen. Als Ersatz verwendet MAM für alle Produkte - Babyflaschen, Schnuller, Trinkbecher und Kindergeschirr - den BPA-freien Werkstoff Polypropylen (PP). Dieses Material ist unumstritten, weltweit zugelassen und unbedenklich. Auch die Materialien, aus denen die MAM Flaschen- und Schnullersauger bestehen (Latex/Silikon), mehr...

  • "Wetten, dass..?" bei Facebook und live auf zdf.de Mainz (ots) - Mit einem neuen Angebot für alle Internet-Nutzer will "Wetten, dass..?", Deutschlands erfolgreichste Fernsehshow, seine Fans jetzt noch stärker einbinden: Ab sofort hat die von Thomas Gottschalk moderierte ZDF-Sendung auch eine offizielle Seite bei der Internet-Plattform Facebook. Unter der Adresse www.facebook.com/WettenDass erfahren Fans der Show alle Neuigkeiten und können sich mit anderen Usern über die Sendung austauschen. Die Facebook-Seite von "Wetten, dass..?" bietet den Nutzern neben aktuellen Nachrichten viele mehr...

  • ZDF-Programmhinweis Mainz (ots) - Samstag 7. November 2009, 17.05 Uhr Länderspiegel mit Ralf Schuhmacher Zivildienst vor dem Aus? - Sozialverbände kritisieren Verkürzung Zurück in den Osten - Heimkehrer schaffen sich neue Existenz Streit um Schulapfel - Niedersachsen verweigert Zuschüsse Steuersündern auf der Spur - Schwarzgeldkontrolle am Bodensee Hammer der Woche - Ärger um Brückenneubau in Finnentrop Samstag, 7. November 2009, 22.45 Uhr das aktuelle sportstudio mit Katrin Müller-Hohenstein Gäste u.a.: Michael Neuer, Schalke 04, Julius Brink mehr...

  • SWR Fernsehen Programmhinweis für Samstag, 07.11.09 (Woche 46) Baden-Baden (ots) - Samstag, 7. November 2009 (Woche 46/05.11.2009 22.20 Frank Elstner: Menschen der Woche Cecilia Bartoli Sie gilt gilt als eine der besten und kommerziell erfolgreichsten Opernsängerinnen unserer Zeit und erhält den Händel-Preis 2010 der Stadt Halle. Ob es nun diese halsbrecherischen Koloraturen sind, getragen auf unsagbar langem Atem, oder höllische Oktavsprünge und Triller: Cecilia Bartoli zeigt auf ihrer neuen CD "Sacrificium", dass sie nach wie vor unerreichbar ist. Auf "Sacrificium" interpretiert sie jene mehr...

  • "KI.KA LIVE Aktuell" vom Brandenburger Tor / Ben berichtet live vom "Fest der Freiheit" am 9. November Erfurt (ots) - Der Fall der Berliner Mauer vor 20 Jahren: Sinnbild deutscher Einheit und Ausdruck neugewonnener Freiheit. Am 9. November widmet sich "KIKA LIVE" im Rahmen der Sendereihe "Projekt D" diesem weltbewegenden historischen Ereignis. Ben ist beim "Fest der Freiheit" rund ums Brandenburger Tor, wo der Einsturz einer Mauer aus überdimensionalen Dominosteinen symbolisch an das Ereignis vor 20 Jahren erinnern soll. Er berichtet live von dieser einmaligen Aktion, an der mehrere tausend Kinder und Jugendliche beteiligt sein werden: in mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht