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Zukunftsmarkt erneuerbare Energien Bauwirtschaft sieht große Potenziale bei Geothermie und Offshore-Windkraft

Geschrieben am 06-11-2009

Berlin (ots) - Der Ausbau der erneuerbaren Energien entwickelt
sich für Bauindustrie und Baustoffhersteller zu einem Zukunftsmarkt
mit großen Wachstumspotenzialen. Allein im Bereich der Geothermie ist
bis 2030 für Wohnungsbau und Gewerbebau mit einem Bauvolumen von 25
Milliarden Euro zu rechnen. Das geht aus einem Gutachten hervor, das
Deutsche Bank Research unter dem Titel "Geothermie - Chancen für die
Bauwirtschaft im Lichte des Klimawandels und der absehbaren
Energieknappheit" für die Spitzenverbände der Deutschen Bauindustrie
und der deutschen Baustoffhersteller erarbeitet hat. Wichtige
Marktpotenziale berge auch der Ausbau der Offshore-Windkraftanlagen
in Nord- und Ostsee. Hinter den Plänen der Bundesregierung, hiermit
eine Energieleistung von bis zu 25.000 Megawatt bis zum Jahr 2030 vor
den deutschen Küsten zu gewinnen, stünde ein Investitionsvolumen von
über 80 Milliarden Euro, davon 20 bis 25 Milliarden Euro
Bauinvestitionen allein für die Fundamente und ihre Verankerung, so
Dipl.-Ing. Herbert Bodner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie.. "Oberstes Ziel muss aber eine nachhaltige, sichere und
bezahlbare Energieversorgung für Bürger und Wirtschaft sein", so
Andreas Kern, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Zementindustrie (BDZ) und Vizepräsident des Bundesverbandes Baustoffe
- Steine und Erden (BBS). Hierzu werde ein breiter Energiemix
benötigt, der nicht allein politisch gesteuert, sondern letztlich
Resultat von Wettbewerb und Wirtschaftlichkeit" sein müsse. Die
Beiträge der Bauwirtschaft zum Ausbau der erneuerbaren Energien und
damit zum Klimaschutz sowie zur Sicherung der Energieversorgung
standen heute im Mittelpunkt einer Gemeinschaftsveranstaltung von
Bauindustrie und Baustoffherstellern in Berlin.

Mit ihrem Interesse am Schwerpunkt Geothermie betrete die deutsche
Bauwirtschaft zudem kein Neuland. Gerade im Bereich der
oberflächennahen Geothermie sei die Branche weiter als in der
Öffentlichkeit bekannt, so Bodner. Im Wohnungsbau habe der Anteil der
neu errichteten Gebäude, die vorwiegend geothermisch beheizt werden,
von weniger als 1 Prozent im Jahre 2000 auf 18,5 Prozent im Jahre
2008 zugenommen. Im Vergleich dazu gebe es im Bereich von
Verwaltungsgebäuden, Fabrik- und Werkstattgebäuden noch großen
Nachholbedarf. Hier liege der Anteil geothermisch beheizter Objekte
derzeit bei knapp 5 Prozent. Vorreiter der Geothermienutzung seien
gewerbliche Hochhausbauten. Bodner: "Inzwischen gibt es in
Deutschland kaum noch Hochhausprojekte, die auf Energiepfähle aus
Beton verzichten."

Die neue schwarzgelbe Regierung müsse sich insgesamt an ihrem
Anspruch messen lassen, "eine ideologiefreie, technologieoffene und
marktorientierte Energiepolitik" betreiben zu wollen, kündigte Kern
an. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen in einem dynamischen
Energiemix die erneuerbaren Energien allmählich den Hauptanteil an
der Versorgung übernehmen. Kern: "Dazu müssen diese so schnell wie
möglich markt- und speicherfähig gemacht werden". Die
Speicherfähigkeit von Beton werde auf einem hohen innovativen Niveau
vor allem bei der so genannten Betonkernaktivierung genutzt. Dabei
kann die Energieeffizienz optimiert werden, indem Erdwärme genutzt
sowie Erd- und Wasserspeicher thermisch mit in das System einbezogen
werden.

Nach den ehrgeizigen Zielvorgaben der Bundesregierung soll der
Anteil der regenerativen Energien an der Stromversorgung bis zum Jahr
2020 auf 30 Prozent erhöht werden. Zudem hat die Koalition von Union
und FDP bekräftigt, die Emissionen bis 2020 um möglichst 40 Prozent
gegenüber 1990 zu senken. Die Baustoffindustrie, etwa die
Zementherstellung, ist hier in doppelter Weise involviert. Als
energieintensive Branche muss sie die Energiekosten als wichtigen
Kostenfaktor in der Produktion so gering wie möglich halten. Zum
anderen stellen Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien ein
interessantes Absatzpotenzial für Baustoffhersteller dar. Bislang hat
beispielsweise die Windkraft in Deutschland einen Anteil von 7
Prozent an der Stromerzeugung, der nach den Plänen der Regierung bis
zum Jahr 2030 mehr als verdoppelt werden soll.

Das Engagement für den Ausbau der erneuerbaren Energien diene
nicht nur dem globalen Klimaschutz, es bewirke auch mehr
Versorgungssicherheit und weniger Abhängigkeit von ausländischen
Energieimporten. Vor allem schaffe es Arbeitsplätze, und zwar nicht
nur im Anlagenbau, sondern auch in der Bau- und Baustoffindustrie,
hoben die Spitzenvertreter der beiden Verbände hervor.

Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

Originaltext: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/24058
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_24058.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de


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