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Börsen-Zeitung: Kurssturm aus Katar, Kommentar von Gottfried Mehner zum Verkauf von VW-Vorzugsaktien durch Katar

Geschrieben am 10-11-2009

Frankfurt (ots) - Vielleicht ein Warnschuss zur rechten Zeit.
Nachdem am Dienstag überraschend Katar nahezu ein Viertel aller
Volkswagen-Vorzüge auf den Markt geworfen hatte, sackte deren Kurs um
16% auf rund 60 Euro ab. Anfang Oktober war noch das Jahreshoch von
knapp 82 Euro erreicht worden. Da wurden jetzt 2,8 Mrd. Euro
ausgelöscht.

Wer nun akut der Tröstung bedarf, ist Volkswagen-Finanzchef Hans
Dieter Pötsch. Denn durch den wüsten Sturm aus Katar wurde für die
Vorzugsaktien eine neue und wesentlich tiefere Preisbasis gesetzt.
Und auch die stimmberechtigten Titel bekamen ihre Ladung ab: Sie
verloren 8% auf noch leicht über 100 Euro. Viele Anleger wurden
wieder einmal auf dem falschen Fuß erwischt.

Die Transaktion hat ihre Risiken und Nebenwirkungen. In der ersten
Hälfte des nächsten Jahres will sich VW über die Ausgabe von neuen
Vorzügen 4 Mrd. bis 5 Mrd. Euro zur Finanzierung der
Porsche-Übernahme über eine Bezugsrechtsemission holen.
Selbstverständlich könnte bis dahin das aktuelle Kursdesaster
vergessen sein. Aber darauf wetten wird wohl kaum ein Investor.

Merkwürdig mutet an, dass Pötsch erst vor wenigen Tagen bei der
Präsentation der Zahlen zum dritten Quartal auf die konkrete Frage
eines Analysten, ob Katar auch VW-Vorzüge halte, betonte, nichts
darüber zu wissen.

Die gesamte Porsche-Transaktion wird aus heutiger Sicht die
Ausgabe von viel mehr Vorzugsaktien erfordern als bislang erwartet.
Das heißt, dieser Deal verteuert sich enorm. Doch Volkswagen hat
vorgesorgt. Im Rahmen der außerordentlichen Hauptversammlung am 3.
Dezember wird ein sehr üppiger Rahmen für eine mögliche Ausgabe von
bis zu 135 Millionen Vorzügen beantragt. Vor Kurzem hätten über eine
Vollausnutzung noch 10 Mrd. Euro geholt werden können. Jetzt sind es
noch gut 8 Mrd. Euro.

Doch je tiefer die Kursbasis sinkt, desto häufiger dürften die
Fragen werden, ob die gesamte Porsche- Geschichte richtig "gepreist"
ist. Im Grunde geht es um eine Rettungsaktion für einen Familienstamm
auf dem Rücken der VW-Vorzugsaktionäre.

Heute wird der VW-Aufsichtsrat über eine mögliche Rettungsaktion
für Karmann beraten. Der Konzern sollte mit Gefälligkeiten aufhören.
Wie schnell Kurse zerbröseln, ist gerade wieder deutlich geworden.

(Börsen-Zeitung, 11.11.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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