Westfalenpost: Richtig oder falsch Die Rechtschreibreform tritt in Kraft
Geschrieben am 31-07-2006 |
Hagen (ots) - Von Andreas Thiemann
Wie ich denn den Kommentar nun eigentlich schreiben werde, wollen die Kollegen mit leicht spöttischen Unterton wissen. Ich belasse es bei der beiläufigen Andeutung, eine gesunde Mischung aus klassischer und moderner Schreibweise zu verwenden. Wohl wissend, dass ich mich auf ein weites Feld der Unwägbarkeiten begeben werde. Nun denn, Sie werden mich schon verstehen, ganz egal, für welche Variante ich mich auch bei den mindestens 3000 ungeklärten Wort-Schreibweisen entscheiden mag. Nach vielen Jahren zähen Ringens, nach millionen-teuren Neudrucken, Einstampfungen und abermals veränderten Regelfolgen beerdigen wir also heute endgültig unsere tiefe Sehnsucht nach letzter schriftsprachlicher Klarheit und Eindeutigkeit. Wir haben uns in den vergangenen Jahren an eine Mischform des Schreibens gewöhnt - und uns doch nicht auseinander gelebt. Walser, Grass und Co. werden bis an ihr Lebensende so schreiben, wie sie es einst gelernt haben. Wir können es ihnen nachsehen, denn ihre notierten Gedanken stehen ohnehin weit über so banalen Fragen zur Groß- und Kleinschreibung, Silbentrennung, Komma-Setzung und anderem. Dass oder daß, das ist nicht mehr die Frage, allenfalls eine Form der schriftlichen Weltanschauung. Jedenfalls für unsere Dichter. Die Schüler aber müssen sich mit dem Kuss genauso vertraut machen wie mit dem Hass; dichterische Freiheit können sie dann später einmal für sich in Anspruch nehmen. Bis dahin werden sie sich daran gewöhnen, dass es ein paar neue Regeln gibt. Aber nun auch viel mehr ungeregelt bleiben wird.
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