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Helaba: Deutlicher Ergebniszuwachs trotz stark steigender Risikovorsorge

Geschrieben am 17-11-2009

Frankfurt am Main (ots) -

- Querverweis: Die vollständige Pressemitteilung liegt in der
digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

- Konzernergebnis vor Steuern steigt auf 352 Mio. Euro
- Kreditrisikovorsorge auf 375 Mio. Euro erhöht
- Bilanzsumme sinkt - Kundenforderungen bleiben stabil
- Mittel-und langfristiges Kundenneugeschäft von 8,6 Mrd. Euro
- Zufriedenstellendes Konzernergebnis 2009 erwartet
- Kernkapitalquote bei 8,5 Prozent

Die Helaba Landesbank Hessen-Thüringen hat ihr Konzernergebnis
nach IFRS in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009
deutlich verbessert. Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich auf
352 Mio. Euro nach 64 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis
nach Steuern erreicht 237 Mio. Euro nach 41 Mio. Euro im Vorjahr. Das
Ergebnis wird geprägt durch eine positive Entwicklung der operativen
Erträge, einen konjunkturbedingt starken Anstieg der Risikovorsorge
im Kreditgeschäft sowie markt-bedingt kräftige Wertaufholungen bei
Wertpapieren und Derivaten.

Hans Dieter Brenner, Vorsitzender des Vorstandes, ist mit der
Entwicklung zufrieden: "Mit dem dritten deutlich positiven
Quartalsergebnis in Folge sind wir trotz des schwierigen
Marktumfeldes in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Wir haben in diesem
Jahr unser Neugeschäft im Dreiklang von Risiko, Refinanzierung und
Eigenkapital gut gesteuert und stehen unseren Kunden weiterhin aktiv
zur Verfügung. Für das Gesamtjahr 2009 erwarten wir einen weiteren
Anstieg des Vorsorgebedarfs. Gleichwohl gehen wir davon aus, dass wir
ein zufriedenstellendes IFRS-Konzernergebnis erzielen werden."

Steigende Risikovorsorge und Wertaufholungen prägen die Gewinn-
und Verlustrechnung

Mit 733 Mio. Euro lag der Zinsüberschuss knapp unter dem
Vorjahreswert von 748 Mio. Euro. Die positiven Ergebnisbeiträge des
operativen Kundengeschäftes wurden durch das niedrige Zinsniveau und
die Abwertung des US-Dollar den Zinsüberschuss kompensiert.

Der Provisionsüberschuss liegt mit 157 Mio. Euro rund 8 Prozent
unter dem Vorjahreswert.

Das Handelsergebnis verzeichnete einen positiven Swing um 429 Mio.
Euro auf 255 Mio. Euro. Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und
Derivaten einschließlich der Ergebnisse aus Finanzanlagen (inkl. At
Equity-Bewertung) stieg von -215 Mio. Euro auf 87 Mio. Euro. Beide
Positionen profitierten von dem bereits im zweiten Quartal
einsetzenden Stimmungsumschwung an den Kapitalmärkten, der von
markanten Rückgängen der Risikoaufschläge und entsprechenden
Wertaufholungen bei Wertpapieren und Derivaten begleitet wird.

Das sonstige betriebliche Ergebnis reduzierte sich um 28 Mio. Euro
auf 237 Mio. Euro. Hier macht sich der gezielte Abbau des
Mobilien-Leasinggeschäftes bemerkbar.

Der Verwaltungsaufwand hat sich um 14 Mio. Euro auf 742 Mio. Euro
verringert.

Das Konzernergebnis vor Risikovorsorge stieg um 688 Mio. Euro auf
727 Mio. Euro. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft erhöhte sich auf
375 Mio. Euro. Im Vorjahr waren noch Auflösungen von 25 Mio. Euro zu
verzeichnen. Unter Anwendung konservativer Risikostandards wurden im
dritten Quartal per Saldo rund 200 Mio. Euro neu zugeführt. Im
Gesamtbetrag der 375 Mio. Euro sind neben Einzelwertberichtigungen
auch 110 Mio. Euro an Portfolio-Wertberichtigungen enthalten - davon
entfallen 59 Mio. Euro auf das dritte Quartal. Sie wurden nicht für
ausfallgefährdete Kreditengagements gebildet, sondern sind auf die
Verschlechterung interner Ratings zurückzuführen (sog.
Rating-migration). Brenner warnt: "Bekanntlich nehmen
Unternehmens-insolvenzen während eines Konjunkturzyklus erst zeitlich
verzögert zu. Und auch die Immobilienmärkte reagieren mit einem
entsprechenden Time-lag. Für eine Entwarnung ist es noch zu früh."

Bilanzsumme sinkt - Kundenforderungen bleiben stabil

Die Bilanzsumme des Helaba-Konzerns belief sich zum 30.9.2009 auf
176,9 Mrd. Euro gegenüber 184,6 Mrd. Euro zum 31.12.2008. Die
Forderungen an Kreditinstitute wurden um 11 Prozent auf 15,9 Mrd.
Euro zurückgeführt und die Handelsaktiva ebenso planmäßig um 10
Prozent auf 46,3 Mrd. Euro abgebaut. Die Forderungen an Kunden
blieben unter Berücksichtigung von Währungseffekten mit 90,3 Mrd.
Euro auf hohem Niveau stabil und stehen für mehr als 50 Prozent der
Bilanzsumme.

Dies zeigt, dass die Helaba im Kundengeschäft nach wie vor aktiv
und risikobewusst agiert. Das mittel- und langfristige Neugeschäft in
den ersten neun Monaten belief sich konzernweit auf 8,6 Mrd. Euro.
Davon entfielen auf das Immobilienkreditgeschäft 4,2 Mrd. Euro, auf
Corporate Finance 3 Mrd. Euro sowie auf das Privatkunden- und
Mittelstandsgeschäft 0,5 Mrd. Euro. Hinzu kommt die Platzierung von
Schuldscheinen für Unternehmenskunden und die öffentliche Hand in
Höhe von 6,4 Mrd. Euro sowie ein für verschiedene Bundesländer
platziertes Anleihevolumen von 6,5 Mrd. Euro.

Auf der Passivseite stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
leicht um 1,7 Prozent auf 42,6 Mrd. Euro. Die verbrieften
Verbindlichkeiten reduzierten sich um 2,5 Prozent auf 39,6 Mrd. Euro.
Die Handelspassiva und die Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten wurden um 7,0 Mrd. Euro abgebaut.

Die Helaba hat bis zum 30.9.2009 am Kapitalmarkt mittel- und
langfristige Refinanzierungsmittel in Höhe von 10 Mrd. Euro
aufgenommen. Davon entfielen auf ungedeckte Emissionen 5,7 Mrd. Euro
und auf Pfandbriefe 4,1 Mrd. Euro. Dies dokumentiert das unverändert
gute Emissionsstanding des Konzerns. Die Ratingagentur Fitch hat im
Oktober 2009 für die Sparkassen Finanzgruppe Hessen Thüringen und
damit auch für die Helaba die Ratings für kurz- und langfristige
Verbindlichkeiten mit "F1+" und "A+" (stabiler Ausblick) bestätigt.
Mit ihren Ratings (siehe Tabelle) liegt die Bank in der
Spitzengruppe der deutschen Kreditinstitute. Mit einer
Kernkapitalquote von 8,5 Prozent nach 8,0 Prozent zum
Vorjahresstichtag und einer Gesamtkennziffer von 13,2 (13,9) Prozent
verfügt der Konzern über eine solide Ausstattung mit haftenden
Eigenmitteln. Die EK-Rendite vor Steuern beträgt 9,8 (i.V. 1,8)
Prozent. Die Cost-Income-Ratio beträgt 67,8 (92,2) Prozent.

Ausblick

Die Helaba erwartet auch im vierten Quartal 2009 eine Fortsetzung
des soliden Kundengeschäftes und dementsprechend stabile operative
Ergebnisbeiträge. Das mittel- und langfristige Neugeschäft wird bei
rund 11 Mrd. Euro erwartet, was in etwa dem langjährigen Mittelwert
entspricht. Konjunkturbedingt könnte eine weitere Aufstockung der
Kreditrisikovorsorge notwendig werden. Brenner: "Wir werden das
Geschäftsjahr 2009 dennoch mit einem zufriedenstellenden
Konzernergebnis abschließen."

Der Helaba-Chef sieht seine Bank für die Zukunft gut aufgestellt:
"Die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells hat absolute Priorität.
Basis ist dabei auch zukünftig das Modell einer konzernweiten
Universalbank. Im Wholesale-Geschäft heißt dies, dass wir in dem von
uns definierten Kerngeschäft national und in ausgewählten Märkten
international aktiv sind. Wenn sich hier Opportunitäten aufgrund der
Restrukturierung anderer Häuser ergeben, werden wir diese eingehend
prüfen."

Zum Geschäftsmodell gehört als zentraler Baustein, dass die Helaba
als Landesbank Partner und nicht Konkurrent von Sparkassen ist. Dies
gilt in der Region Hessen-Thüringen und bundesweit. Die Bank will die
Zusammenarbeit mit den Sparkassen weiter intensivieren. Ein Schritt
in diese Richtung ist die Integration und Neuausrichtung der
LB(Swiss) Privatbank AG, die bisher als gemeinsame
Tochter-gesellschaft der Helaba und der Bayern LB geführt wurde. Die
Helaba stärkt damit ihre Kernkompetenz im Asset-Management. Die LB
(Swiss) Privatbank AG hat sich in den letzten Jahren als
Internationale Private Banking und Wealth Mangement Division incl.
Family Office positioniert. Mit der vollständigen Übernahme der
LB(Swiss) erweitert die Helaba ihr Verbundangebot in diesem
Geschäftssegment. Die deutschen Sparkassen verfügen damit über eine
adäquate Alternative zu den Angeboten der Privat- und
Geschäftsbanken.

Das Förder- und Infrastrukturgeschäft als dritte Säule des
strategischen Geschäftsmodells wurde gestärkt. Aus der Verschmelzung
der bislang selbständigen IBH Investitionsbank Hessen mit der
LTH-Bank für Infrastruktur ist Ende August 2009 die WI Bank
entstanden. Sie ist zukünftig das zentrale Förderinstitut des Landes
Hessen. Die Helaba ist damit die einzige Landesbank in Deutschland,
die als Förderbank für die Wirtschafts-, die Wohnungsbau- und die
sonstige Infrastrukturförderung tätig ist.

Zukünftige Eigenkapitalklemme bei deutschen Banken befürchtet

Kritisch setzte sich Brenner mit den sich abzeichnenden neuen
internationalen aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen auseinander,
in denen er auch Risiken für die deutschen Banken sieht: "Zwar habe
ich viel Verständnis dafür, dass regulatorisch die Anforderungen an
das Eigenkapital steigen. Nach den G 20-Beschlüssen von Pittsburgh
hege ich jedoch die Befürchtung, dass in Deutschland die Diskussion
um die 'Kreditklemme für Unternehmen' durch eine Diskussion um eine
'Kapitalklemme für Banken' abgelöst wird. Die Kombination aus
Verdopplung der Eigenkapitalanforderungen, Streichung von Stillen
Einlagen als Kernkapital und Einführung einer undifferenzierten
Leverage Ratio droht selbst die Kreditinstitute zu überfordern, die
bisher relativ gut durch Finanzmarktkrise und Rezession der
Realwirtschaft gekommen sind. Insbesondere erfüllen Stille Einlagen -
ausgestattet mit der unbegrenzten Verlustabsorption - alle
Qualitätskriterien, die auch international an harte Kernkapitals
gestellt werden. Hier sehe ich die deutsche Politik in der Pflicht,
für ein Common Level Playing Field zu sorgen."

Originaltext: HELABA Landesbank Hessen-Thüringen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55060
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55060.rss2
ISIN: DE000HLB0A20

Pressekontakt:
Wolfgang Kuß
Presse und Kommunikation

Helaba
Landesbank Hessen-Thüringen
Girozentrale
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt
Tel.: 069/9132-2877
Fax: 069/9132-4335
e-mail: wolfgang.kuss@helaba.de
Internet: www.helaba.de


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