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60 Jahre Deutsche Wochenschau

Geschrieben am 20-11-2009

Berlin (ots) - 20.11.2009 - Das größte zeitgeschichtliche
kommerziell geführte Filmarchiv in Europa feierte am Donnerstag, 19.
November 2009 Geburtstag - und Hunderte kamen. Staatminister Bernd
Neumann überbrachte bei der feierlichen Gala im Hotel
InterContinental in Berlin Geburtstagsgrüße im Namen der
Bundesregierung: "Das Archiv der 'Deutschen Wochenschau' beherbergt
ein einzigartiges Zeitdokument. Dass das Team der 'Deutschen
Wochenschau' dieses Kulturgut für alle sichtbar und zugänglich macht,
dafür sind wir ihm sehr dankbar." Ulrich Lenze, Geschäftsführer der
Cinecentrum und dessen Tochterunternehmen "Deutsche Wochenschau",
verwies in seiner Rede vor allem auf die aktuellen Ausgaben des
Archivs, das heute über 12 Millionen Filmmeter im 35 mm-Format
umfasst. Denn das Material, das den Werdegang der Bundesrepublik seit
ihren Anfängen widerspiegelt, wird heute auf modernen technischen
Trägern gespeichert. Und ist ab kommendem Jahr nicht nur online für
Recherchezwecke einsehbar, sondern kann in Sendequalität direkt aus
dem Internet heruntergeladen werden. Moderatorin Astrid Frohloff
führte durch den stimmungsvollen Abend, zu dem Kabarettist Frank
Lüdecke und die Livemusik von Trionova beitrugen. Zu den Gästen
zählten Branchengrößen wie Moderator Reinhold Beckmann,
Ex-NDR-Intendant Jobst Plog, Berlinale-Chef Dieter Kosslick,
Schauspieler wie Tilo Prückner und Li Hagmann, der ehemalige
Regierungssprecher Klaus Bölling sowie Regisseure wie Hans-Christoph
Blumenberg und Gero Erhardt.
Am 8. Dezember 1949 wurde die "Deutsche Wochenschau GmbH" in Hamburg
gegründet, damals noch im Besitz des Bundes. Es war ein Stück zurück
gewonnener Souveränität, denn bis dahin waren die "Deutschen
Wochenschauen" im geteilten Nachkriegsdeutschland das optische
Leitmedium der Nachrichtenvermittlung, von den Alliierten in Szene
gesetzt. Anfang der 50er boomte der deutsche Kinomarkt. Und es
gehörte zum Programm jeden Kinos, vorab neben dem Kulturfilm eine
Wochenschau zu zeigen. Bald erwies sich die redaktionelle und
wirtschaftliche Kraft des Hamburger Unternehmens als überlegen
gegenüber der Konkurrenz "Fox Tönende Wochenschau" und "Blick in die
Welt". Die 60er Jahre waren geprägt vom Aufstieg des Fernsehens, das
anfangs das Filmmaterial seiner aktuellen Berichterstattung noch von
der Wochenschau bezogen hatte, und dem damit einhergehenden
Niedergang des Kinomarktes. Eine tragfähige Zukunftsperspektive war
nicht in Sicht. Die Deutsche Wochenschau GmbH, einst als
Hauptauftraggeber der Kopierwerke ein bedeutender Faktor in der
Filmwirtschaft, wurde an den Rand gedrängt. Ende der 70er Jahre
endete schließlich die Geschichte der Wochenschauen in Deutschland,
die kurz vor Ende des 19. Jahrhunderts mit Varieté und Ringkämpfen
begonnen hatte.
Heute steht das Material den Fernsehsendern nicht nur für aktuelle
Berichterstattung zur Verfügung, sondern auch bei fiktionalen Filmen.
Beispielsweise werden bei "Der Baader Meinhof Komplex" oder "Die
Luftbrücke" auf die Bilder der "Deutschen Wochenschau" zurück
gegriffen.

Originaltext: Studio Hamburg
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6915
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6915.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen:

Ingrid Meyer-Bosse
Leitung Unternehmenskommunikation

T +49 40 6688-2300
F +49 40 6688-2266

presse@studio-hamburg.de


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