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Neue OZ: Kommentar zu Statistik / Soziales / Kinder

Geschrieben am 20-11-2009

Osnabrück (ots) - Auch ein Mittel gegen Armut

Es ist ein Armutszeugnis: Noch immer fehlen - gemessen an den
Zielen des "Krippengipfels" von 2007 - rund 275000 Plätze für unter
dreijährige Mädchen und Jungen. Zwar hat es Fortschritte gegeben.
Doch geht es nicht schnell genug voran. Und so wächst die Gefahr,
dass die angepeilte Versorgungsquote von 35 Prozent verfehlt wird.

Dies ist umso bedauerlicher, als die Kinderbetreuung von zentraler
Bedeutung ist: für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - und
vielfach auch bei der Bekämpfung von Armut. Denn ohne Job droht
häufig bitterer sozialer Abstieg. Etwa 25 Prozent der
Alleinerziehenden sind betroffen. Weil sie für ihr Kind keinen Platz
in einer Kita oder Krippe finden, bleiben sie zu Hause, haben sie
kein eigenes Einkommen - und müssen sie Sozialleistungen in Anspruch
nehmen.

Das heißt: Viel Frust und persönliches Leid könnten verhindert und
eine Menge Geld gespart werden, wenn es gelänge, die Zahl der
Betreuungsplätze spürbar und dauerhaft zu erhöhen. Zum einen Teil
finanzieren sich diese Angebote letztlich selbst.

Ohnehin zieht das Argument nicht, es sei kein Geld da. Denn schon
heute gibt die Bundesrepublik relativ viel für Kinder und Jugendliche
aus - nur leider nicht besonders zielgerichtet. Statt auch
wohlhabende und reiche Eltern zu alimentieren, müssen die Transfers
wesentlich stärker auf bedürftige Kinder und ihre Familien
konzentriert werden. Deutlich mehr Geld für Betreuungsplätze ist nur
ein notwendiger Schritt von vielen.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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