Bosbach/Beckstein: Toll-Collect-Daten zur Bekämpfung schwerster Verbrechen nutzbar machen - Totalverbot im Mautgesetz muss gelockert werden
Geschrieben am 01-08-2006 |
Berlin (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Bosbach MdB, und der Innenminister des Freistaates Bayern, Dr. Günther Beckstein MdL, fordern eine Lockerung des Totalverbots im Mautgesetz zur Nutzung der LKW-Mautdaten zur Bekämpfung von Schwerstkriminalität.
Immer wieder gibt es Fälle von schwerster Kriminalität, bei denen es eindeutige Hinweise gibt, dass zur Tatbegehung ein LKW verwendet wurde. Obwohl beispielsweise die Daten des mutmaßlichen Mörders einer 18-jährigen Schülerin aus Kassel vor wenigen Wochen und einer weiteren Frau aus Köln im Mautsystem erfasst worden sind, konnte die Kölner Polizei nicht auf die Daten zugreifen. Im Herbst letzten Jahres ist ein Parkwächter von einem LKW-Fahrer überfahren worden, nur um sich die Parkgebühr von 10 Euro zu sparen. Der Täter ist unerkannt auf der Autobahn entkommen. Es ist nicht hinnehmbar, dass in Fällen wie diesen den Ermittlungsbehörden durch das Totalverbot der Nutzung von Mautdaten zur Verbrechensbekämpfung ein viel versprechender Ermittlungsansatz von vornherein und ohne Ausnahmen aus der Hand geschlagen ist. Hier brauchen wir dringend Abhilfe.
Beckstein machte deutlich, dass es nicht darum gehe, bei Bagatelldelikten oder leichter oder mittlerer Kriminalität diese Daten zu nutzen. Aber bei Schwerstkriminalität wie Mord muss ein Rückgriff auf vorhandene System-Daten gesetzlich zugelassen werden: "Im Gesetz muss verankert sein, dass bei Straftaten von erheblicher Bedeutung sowie bei Gefahren für das Leben, die Gesundheit oder die Freiheit einer Person im Rahmen einer Abwägungsentscheidung Mautdaten genutzt werden können. Die Innenminister und -senatoren der Länder haben bereits im November 2005 ein vom Bundesinnenminister Schäuble angekündigtes Vorhaben zur Lockerung der engen Zweckbindung des Autobahnmautgesetzes einhellig begrüßt."
Auch Bosbach kritisierte die derzeitige Rechtslage scharf: "Die derzeitige Regelung im Autobahnmautgesetz, die die Weitergabe an die Strafverfolgungsbehörden selbst bei schweren Straftaten nicht erlaubt, muss schnellstens geändert werden. Wie soll man den Hinterbliebenen eines Mordopfers erklären, dass die bei Toll Collect gesammelten Daten zwar gegen Mautpreller genutzt werden dürfen, nicht aber gegen flüchtige Verbrecher. Hier muss überzogener Datenschutz auf ein wirklich notwendiges Maß zurückgeführt werden."
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
23860
weitere Artikel:
- MdB Frank Spieth: Krankenkassen halten Bundesregierung den Spiegel vor Berlin (ots) - Zu den Ergebnissen des Gesprächs der Bundesgesundheitsministerin mit Vertreterinnen und Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Frank Spieth: Die Krankenkassen halten der Bundesregierung mit ihrer Kritik an den Eckpunkten der Gesundheitsreform den Spiegel vor. Das mag Ulla Schmidt nicht gefallen, weil sie in diesem Spiegel das Zerrbild einer völlig misslungen Reform entdecken muss. Doch die Kritik der Kassen bleibt richtig. Mit dem "Gesundheitsfonds mehr...
- Neues Deutschland: zum Einigung im Tarifstreit der Ärzte Berlin (ots) - Na bitte, es geht doch. Auf durchschnittlich zehn Prozent mehr Geld für Ärzte haben sich Kommunale Arbeitgeber, Beamtenbund und ver.di gestern geeinigt. In Einzelfällen sollen auch nicht-ärztliche Beschäftigte durch schnellere Beförderung mehr Geld bekommen können. Auch wenn die Details erst ausgerechnet werden müssen. bis klar ist, wie viel Plus wirklich bedeutet: Dies ist eine Basis für weitere Verhandlungen. Dennoch werden die Klinikärzte nicht so schnell an die Arbeit zurückkehren. Der Marburger Bund, der sich tarifpolitisch mehr...
- Westfalenpost: Der letzte Revolutionär Hagen (ots) - Castro ist krank - und gibt die Macht ab Von Jörg Fleischer Wenn Fidel Castro die Macht aus den Händen gibt, dann muss es ihm wirklich schlecht gehen. Der kubanische Revolutionsführer verkörperte bislang den perfekten Erhalt der Macht. Er ist der letzte seines Schlages. Wohl auch deshalb lässt es uns aufhorchen, wenn ein Kämpfer dieses Kalibers das erste Mal seit fast 50 Jahren die Führung Kubas abgibt. Castro gehörte zu jenen, die Anfang der 60er Jahre mit der Kuba-Krise die Welt an den Abgrund brachten. Es drohte der Dritte mehr...
- Lausitzer Rundschau: zu: Fidel Castro bereitet Kuba auf seinen Abgang vor Cottbus (ots) - Mit der plötzlichen Erkrankung von Fidel Castro stellt sich eine Frage drängend, die lange ein völliges Tabu war auf Kuba. Wie geht es weiter nach Castros Tod? In knapp zwei Wochen wird der Revolutionsführer und Staatschef, der die Karibik-Insel seit 1959 regiert, 80 Jahre alt. Und auf der Zielgeraden seines Lebens steht er vor einer letzten großen Herausforderung. Er muss sicherstellen, dass die kubanische Revolution ihn überlebt. "Fidel ist die größte Stärke und zugleich die größte Schwäche der Revolution", hat sein mehr...
- Lausitzer Rundschau: zu: Streit um die Gesundheitsreform Cottbus (ots) - Das politische Sommertheater läuft auf Hochtouren. Titel der Aufführung: die Gesundheitsreform. Einen vorläufigen Höhepunkt markiert der Rapport von Spitzenvertretern der Krankenkassen bei Ulla Schmidt. Verwundern kann die aufgeheizte Atmosphäre nicht. Für die Kassen geht es um satte Pfründe bis hin zum eigenen Existenzrecht. Da neigen ihre Protagonisten auch schon mal zu verquerer Logik: Einerseits wird der Regierungsplan als Bürokratiemonster beklagt, andererseits der Verlust von tausenden Jobs in der Verwaltung an die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|