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WAZ: Ernst der Lage nicht erkannt - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 25-11-2009

Essen (ots) - Die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes durch die
Große Koalition war eine richtige Reaktion auf die Krise.
Hunderttausende Jobs wurden so gerettet. Dass die neue Regierung
dieses Erfolgsrezept nun fortschreibt, ist gut. Doch sie irrt, wenn
sie glaubt, damit genug getan zu haben. Das größte Problem wird 2010
nicht sein, dass neue Auftragsflauten zusätzliche Kurzarbeit
erfordern. Das Problem wird sein, dass den heutigen 1,5 Millionen
Kurzarbeitern die Arbeitslosigkeit droht.
Die meisten kochen seit einem Jahr auf Sparflamme. Was mit ihnen
geschehen soll, wenn ihre Kurzarbeit ausläuft, muss jetzt, noch in
diesem Jahr beantwortet werden. Doch die Regierung bleibt stur.
Entweder hat sie die Problematik nicht verstanden oder sie will den
Dingen ihren Lauf lassen, traut sich aber nicht, den Leuten das zu
sagen.
Die von den Metallern angeregte Förderung einer
Arbeitszeitverkürzung lehnen Merkel und Brüderle als
"Dauersubvention" ab. Haben sie nicht hingehört? IG Metall und
Arbeitgeber fordern eine befristete Krisenhilfe. Das kann man
natürlich ablehnen, aber nur sehr schwer falsch verstehen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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