(Registrieren)

WAZ: Das Minarett als Symbol - Vorsicht, Volk. Kommentar von Frank Stenglein

Geschrieben am 30-11-2009

Essen (ots) - Nur vordergründig ging es in der Schweiz um
Minarette. Vielmehr nutzten die Bürger ihr Stimmrecht zu einer
Abrechnung: Integrationsunwilligen Neubürgern, die es natürlich gibt,
soll ihr demonstratives Anderssein vergällt werden - hier mit dem
Baurecht. Dieses Votum ist ungerecht, weil es mitbestraft, wer
Religion und Radikalismus auseinander hält. Es ist kleinlich und
Ausdruck übertriebener Angst. Nicht zuletzt sollte es diejenigen
Linksliberalen bei uns nachdenklich stimmen, die von direkter
Demokratie schwärmen. Das Volk funktioniert mitunter anders, als es
Teilen der politischen und publizistischen Elite lieb ist.
Die andere Seite: Der Islam ist ein Haus mit hellen, aber auch
stockdunklen Zimmern, in die weder Imame noch Gläubige gerne
hineinleuchten. Es irritiert die fast durchweg fehlende Selbstkritik,
die Neigung sogar leidlich liberaler Muslime, selbst unleugbare
Missstände reflexhaft zu verniedlichen. Gäbe es hier mehr
Ehrlichkeit, mehr Anpassungsbereitschaft an die offene Debattenkultur
Europas und würde Toleranz nicht zu oft als Einbahnstraße verstanden,
hätten viele Schweizer wohl anders votiert.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

239812

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Minarettstreit Massive Ängste BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Das Volk hat gesprochen und die Volksvertreter sind zutiefst bestürzt; in der Schweiz und bei weitem nicht nur dort. So tief wie beim Volksentscheid gegen den Bau von Minaretten hat sich selten ein Graben aufgetan zwischen einer Regierung, der Mehrheit der Parteien, den Gewerkschaften und Verbänden und nicht zuletzt auch den Kirchen. Sie alle hatten dazu aufgerufen, gegen die Initiative zu stimmen, sie alle wurden nicht gehört. Dies vor allem ist es, was Grund zur Sorge gibt. Offensichtlich ist die Angst vieler Menschen mehr...

  • WAZ: Schwarz-Gelb ist kein Selbstläufer - Kleine Farbenlehre für NRW. Leitartikel von Thomas Wels Essen (ots) - Die Nervosität im Lager der NRW-Liberalen dürfte seit dem Wochenende zunehmen. Nicht nur, dass die Grünen auf einem bemerkenswerten Parteitag die Pragmatiker auf den vorderen Listenplätzen versammelt und damit die Tür zur CDU aufgeschlossen haben; zugleich hat der schwarze Teil der Koalition einmal mehr seine Fehleranfälligkeit bewiesen - siehe der Patzer des CDU-Generalsekretärs Hendrik Wüst; der Untersuchungsausschuss zur Affäre um die vermeintliche Entsorgung eines unliebsamen Beamten im Umweltministerium ist für weitere mehr...

  • Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Opposition fordert Wüsts Rücktritt Belastung PETER JANSEN, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - CDU-Generalsekretär Hendrik Wüst ist zu einer Belastung für seine Partei und den anstehenden Landtagswahlkampf geworden. Wüst hat sich als glühender Verfechter von Recht und Ordnung präsentiert, markig hat er auf die strikte Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften gepocht und bei Verstößen für schnelle und strenge Strafen plädiert. Jetzt muss er die Maßstäbe, die er an andere anlegt, auch für sich gelten lassen. Wüst, der vom Landtag und von der CDU als Abgeordneter und Generalsekretär zwei hohe Gehälter erhält, hat mehr...

  • Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Minarett-Verbot in der Schweiz Köln (ots) - Schikane per Verfassung RAIMUND NEUSSzum Minarett-Verbot Herzlichen Glückwunsch, Schweiz! Mit dem per Volksabstimmung angenommenen Minarett-Verbot ist das Land endlich auf dem Niveau der Türkei angekommen, wo der Bau einer Kirche, wenn überhaupt, nur nach einer Serie von Schikanen möglich ist. Die Türkei betreibt so etwas hinten herum, unter dem Vorwand grundbuchrechtlicher oder steuerlicher Regeln; die Schweizer dagegen schreiben die gegen eine religiöse Minderheit gerichtete Schikane frech in die Verfassung. Und mehr...

  • Berliner Morgenpost: Kein Welpenschutz für Köhler, Rösler und Co. - Leitartikel Berlin (ots) - Er war 33, als er die Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag übernahm. In Mainz war er zum Stadtgespräch geworden, da er sich im Schaufenster eines Herrenausstatters umgezogen haben soll. Der junge Helmut Kohl galt in der Honoratiorenpartei CDU als Rocker. Der Neue im Landtag zu Hannover war, obgleich erst 31 Jahre jung, ein brillanter Rhetoriker. Mit 40 war Sigmar Gabriel Ministerpräsident. Joschka Fischer wurde mit 37 in Turnschuhen und grob gewirktem Jackett zum hessischen Umweltminister vereidigt, ohne Abitur und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht