(Registrieren)

Hauptsache Arbeit. Wandel der Arbeitswelt nach 1945 (mit Bild) / Neue Wechselausstellung im Haus der Geschichte

Geschrieben am 01-12-2009

Bonn (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Mit seinen 12 PS konnte der knallrote Porsche 111 in den späten
1950er Jahren glänzen - nicht auf der Straße, aber auf dem Acker.
Insgesamt produzierte das Unternehmen bis zur Einstellung der
Schlepperfertigung 1963 etwa 120.000 Traktoren - fast doppelt so
viele wie Porsche-Automobile im selben Zeitraum. Der Traktor ist
eines von rund 600 Exponaten der neuen Wechselausstellung "Hauptsache
Arbeit. Wandel der Arbeitswelt nach 1945". Vom 2. Dezember 2009 bis
5. April 2010 fragt die Stiftung Haus der Geschichte der
Bundesrepublik Deutschland am Beispiel verschiedener Branchen nach
den Veränderungen in der Arbeitswelt, besonders der Entwicklung von
der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft. Welchen Stellenwert
hat Arbeit heute noch für den Einzelnen? Hat sich die
gesellschaftliche Einstellung zur Arbeit verändert?

Auch die zahlreichen Medien und künstlerischen Installationen in
der Ausstellung machen Wandlungsprozesse erlebbar und regen zum
Nachdenken an: Am Beispiel der Produktion eines Mobiltelefons zeigt
eine Projektion zur globalen Arbeitsteilung und Vernetzung Beteiligte
rund um den Globus nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch im
privaten Umfeld; ein Künstlerkollektiv lässt den Besucher in der
Ausstellung im Wortsinn auf einem Ergometer arbeiten, um
Informationen zum Thema "Arbeit" zu bekommen. Stiftungspräsident
Prof. Dr. Hans Walter Hütter erläutert: "Arbeit geht über die
unmittelbare Existenzsicherung weit hinaus. Arbeit ist Teil der
menschlichen Identität".

Rund 50 Zeitzeugen kommen in "Hauptsache Arbeit" zu Wort: Sie
geben Auskunft über ihre Berufsbiografien und berichten über den Wert
der Arbeit in ihrem Leben. Die Interviews belegen, dass Arbeit keine
abstrakte ökonomische Größe ist, sondern Menschen existenziell
berührt.

Diese Lebensläufe sind Bestandteil der neun Ausstellungsbereiche,
in denen sich das Thema konkretisiert. Jedes Fallbeispiel
veranschaulicht eine andere Branche und dokumentiert strukturelle
Veränderungsprozesse: So repräsentiert das Volkswagenwerk in
Wolfsburg in den 1950er Jahren den Übergang zur Massenproduktion in
der deutschen Automobilindustrie und die daraus erwachsenden Chancen
für eine attraktive betriebliche Lohn- und Sozialpolitik. Anfang der
1960er Jahre - lange bevor der Begriff der Globalisierung
Allgemeingut wurde - geriet die deutsche Textil- und
Bekleidungsindustrie verstärkt unter internationalen Konkurrenzdruck.
Dies hatte teils dramatische Konsequenzen für den Produktionsstandort
Deutschland - vor allem für die überwiegend weiblichen Arbeitskräfte.
Weitere Bereiche in der Ausstellung sind die Entwicklungen in der
Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor z. B. bei der Deutschen
Post, die sich vom Staatsbetrieb zum "global player" wandelte.

Arbeit in der DDR

Der Gegensatz zwischen der Arbeitswelt in der Bundesrepublik
Deutschland und der DDR ist ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung,
wobei die Zeitzeugen trotz unterschiedlicher politischer
Rahmenbedingungen den Wert der Arbeit für ihr Leben ähnlich
einschätzen. Das unter den Bedingungen der Zentralplanwirtschaft seit
1950 neu errichtete Eisenhüttenkombinat Ost (EKO) erlaubt einen Blick
in den Alltag eines sozialistischen "Musterbetriebes", der als
Vorzeigeprojekt entstand. Sein voller Ausbau scheiterte jedoch an der
einseitigen Ausrichtung des ersten Fünfjahrplans an der
Schwerindustrie und an den Ereignissen rund um den Volksaufstand am
17. Juni 1953.

Zukunft der Arbeit

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wandelt sich die Arbeitswelt durch
neue Informations- und Kommunikationstechnologien, beschleunigte
Rationalisierung, Automatisierung und Flexibilisierung sowie
verschärfte internationale Konkurrenz rasant. Die Ausstellung gibt
den Besuchern auch Anstöße, über die Zukunft von Arbeit nachzudenken:
Welche Auswirkungen hat der demografische Wandel auf die sozialen
Sicherungssysteme? Wird es Erwerbsarbeit in den vorhandenen Formen
bald nicht mehr geben?

Hauptsache Arbeit. Wandel der Arbeitswelt nach 1945 2. Dezember
2009 - 5. April 2010, Öffnungszeiten: Di-So, 9-19 Uhr, Eintritt frei

Pressevorbesichtigung: 1.12.2009, 10.00 Uhr, Pressekonferenz:
11.00 Uhr, Eröffnung: 1.12.2009, 19.30 Uhr

Begleitbuch zur Ausstellung im Kerber Verlag, 160 S., 19,90EUR

Originaltext: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/78143
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_78143.rss2

Pressekontakt:
Peter Hoffmann
Tel.: 0228/ 9165-109
hoffmann@hdg.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

239906

weitere Artikel:
  • Weltklasse-Hunde bereit für die Herausforderung Genf (ots/PRNewswire) - - Eukanuba World Challenge 2009 - 30. November 2009 in Genf Eukanuba kündigt voller Stolz 41 aussergewöhnliche Hunde an, die ihre Länder bei der Eukanuba World Challenge 2009 vertreten werden. Die Vorzeigehunde reisen aus zahlreichen Nationen rund um den Globus an, um in Long Beach, Kalifornien, aufeinanderzutreffen. Diese einzigartige internationale Veranstaltung wird am 12. und 13. Dezember im Rahmen der speziellen Show zum 125. Geburtstag von AKC/Eukanuba National Championships stattfinden. Die 41 Hunde aus mehr...

  • Neuer Rekordmonat für RTL: Klare Nummer 1 bei 14-49 und Gesamtpublikum Köln (ots) - Den dritten Rekordmonat in Folge erreichte RTL im November mit einem hervorragenden Marktanteil von 18,7 Prozent bei den jungen Zuschauern (14-49 Jahre). Damit konnte der Sender wieder einen neuen Bestwert seit Januar 2004 verbuchen. RTL liegt damit im November mit großem Abstand vor ProSieben (13,2 %), Sat.1 (10,9 %) und VOX (7,6 %). Auch beim Gesamtpublikum belegt RTL mit 13,9 Prozent den ersten Platz, gefolgt von ARD (12,8 %) und ZDF (11,7 %). Die Sender der Mediengruppe RTL Deutschland (RTL, VOX, n-tv, SUPER RTL, RTL II) mehr...

  • Konrad-Duden-Preis für das Institut für Deutsche Sprache / Anlässlich des Jubiläums "50 Jahre Konrad-Duden-Preis" geht die Auszeichnung erstmals an eine linguistische Forschungseinrichtung Mannheim (ots) - 50 Jahre Konrad-Duden-Preis: Anlässlich des Jubiläums wird mit dem Institut für Deutsche Sprache (IDS) erstmals einer linguistischen Forschungseinrichtung der Konrad-Duden-Preis der Stadt Mannheim zuerkannt. Das IDS ist der 28. Preisträger. Die Preisverleihung wird am 10. März 2010 vom Oberbürgermeister der Stadt Mannheim im Rahmen eines Festaktes im Mannheimer Schloss vorgenommen werden. Der Konrad-Duden-Preis ist mit 12 500 Euro dotiert und genießt innerhalb der In- und Auslandsgermanistik hohes Ansehen. Der Preis mehr...

  • Schulden und Verflossene: Tabuthemen beim ersten Date Hamburg (ots) - Die Anzahl der Verflossenen, Geldschulden, Gehalt oder die ständigen Kopfschmerzen - psst! Hier gilt beim ersten Date: Schweigen ist Gold. Über 4.700 Singles verrieten im aktuellen Liebestrendmonitor der Online-Partnervermittlung ElitePartner.de, welche Themen beim ersten Date tabu sind. Top10 Schweigethemen 1. Anzahl der Ex-Partner (61%) 2. Schulden, überzogenes Konto (44%) 3. Einkommen, Gehalt (38%) 4. Enttäuschende Dates (33%) 5. Krankheiten (30%) 6. Erfahrungen aus Therapie und Selbsterkenntnis (23%) 7. Schwierige mehr...

  • Schöne Bescherung / Der richtige Versicherungsschutz für die Feiertage Köln (ots) - Stimmungsvoll brennende Kerzen, Plätzchenduft und lachende Gesichter - die Advents- und Weihnachtszeit ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Doch während der Festtage, wenn die gesamte Familie sich versammelt und ungewohnt reges Treiben herrscht, sind Ruhe und Besinnlichkeit schnell vergessen. Mit blank liegenden Nerven steigt die Gefahr für Unfälle im Haushalt, die das Fest ruinieren können. Auch in der Silvesternacht besteht ein erhöhtes Risiko für Verletzungen und Sachschäden. Um sich zumindest gegen die finanziellen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht