Rheinische Post: Wider die Klimahysterie von sven gösmann
Geschrieben am 07-12-2009 |
Düsseldorf (ots) - Die Welt geht mal wieder unter. Was Waldsterben, Aids und Schweinegrippe nicht geschafft haben, wird der Klimawandel vollenden. Auf diese Kurzformel kann man das Gewese um die in diesen Tagen beginnende Klimakonferenz in Kopenhagen bringen. Viele versuchen, auf den Zug der Weltenretter aufzuspringen. Die Schizophrenie solcher Bemühungen ist selten schöner illustriert worden als beim Auftritt von Bundesumweltminister Norbert Röttgen am Samstag in Hamburg. Der dortige Fußball-Bundesligist Hamburger SV hatte sein Heimspiel gegen Hoffenheim ganz in den Dienst der guten Sache gestellt. Auf der Anzeigetafel blinkte den 53 000 Zuschauern (natürlich alle zu Fuß gekommen, und es gab auch nur Tofu-Bratwurst) die Aufforderung "Act now!" entgegen. Röttgen band sich einen HSV-Schal um und gab Klima-Interviews, wobei er viel (unschädliche) heiße Luft produzierte. Hinter ihm im Fernsehbild gut erkennbar das Logo des HSV-Hauptsponsors: "Fly Emirates". Es ist eben verwirrend mit dem Klimawandel. Was soll man auch glauben? 1000 Experten mit 1001 Meinungen zur globalen Erwärmung melden sich zu Wort. Es ist schon strittig, ob es die globale Erwärmung überhaupt gibt. Der Klimahysterie wenig förderlich ist jedenfalls die Nachricht, dass von Computerhackern verbreitete E-Mails wortführender Klimawarner zumindest auf unsaubere Vorhersagemethoden hinweisen. Einer von ihnen wurde dadurch überführt, dass er seine ursprüngliche Methode, die Erwärmung anhand der Zahl von Baumringen nachzuweisen, mangels Evidenz durch schlichte Thermometer-Messungen ersetzte. Und auch dass die Herren Forscher sich Tipps gaben, wie man Messreihen zum gewünschten Ergebnis "zwei Grad plus" führt, erinnert eher an den Kalauer vom Bau: "Was nicht passt, wird passend gemacht." Vielleicht unterliegt unser Klima nur ebensolchen Schwankungen wie die Stimmung zumindest deutscher Teile der Menschheit: himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt? Man könnte achselzuckend zur Tagesordnung nach der Katastrophe übergehen, prägten solche Debatten nicht das politische Klima. Dass es mittlerweile hierzulande unmöglich ist, industriellen Fortschritt durch technologische Großprojekte anzustreben, liegt nicht zuletzt daran, dass eine engagierte Minderheit die Debatte und somit die öffentliche Meinung bestimmt. Nun soll hier nicht der Ignoranz gegenüber Fehlentwicklungen und Unsicherheiten der Technik das Wort geredet werden, aber doch dem Versuch einer gelasseneren Betrachtung. Ob Klimakatastrophe oder nicht überzeugender auf die meisten Menschen als eine hysterische Debatte wirken handfeste Argumente für den Schutz der Schöpfung. Der Siegeszug des energetischen Bauens etwa beruht darauf, dass man sich hinterher nicht nur besser fühlt, sondern auch mehr Geld in der Kasse hat.
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