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Westdeutsche Zeitung: Volkswagen = von Ingo Faust

Geschrieben am 09-12-2009

Düsseldorf (ots) - Wann immer VW-Patriarch Ferdinand Piëch in
Wolfsburg einen Wunsch im Guten oder Bösen geäußert hat - der
VW-Konzern hat ihn ihm erfüllt. Er wollte den ihm widerwilligen Bernd
Pischetsrieder nicht mehr als VW-Chef - er wurde entlassen. Er wollte
seine Nobelmarken - er hat sie bekommen. Er wollte Porsche bei VW
unterbringen - er hat es geschafft. Er heizte seit Monaten die
Spekulationen um eine mögliche Beteiligung an Suzuki an und nannte
den ehemaligen GM-Partner eine "waschechte Marke". Das reichte für
VW-Chef Martin Winterkorn aus, mit knapp 20 Prozent bei den Japanern
einzusteigen.
Der Porsche-Enkel will aber noch mehr: Er will das Dutzend bei den
Marken vollmachen - soviel, wie er Kinder hat. Das könne man sich
besser merken, kommentierte Piëch seine Absicht. Porsche wird die
zehnte Marke, Suzuki über kurz oder lang die elfte, und die Nummer
zwölf ist auch bereits ausgeguckt: MAN mit seinen Lkw. Dann dürfte VW
vor dem Erzrivalen Toyota Auto-Weltmeister sein, und Piëchs Imperium
verfügt über alle Typen der Mobilität - vom Motorrad über Kleinst-
und Kompaktwagen bis hin zu Nobelkarossen und Schwerlastern.
Die hastige Expansion - innerhalb von drei Tagen der Einstieg bei
Porsche und Suzuki - hat für VW neben Licht- aber auch
Schattenseiten. An Geld mangelt es den Wolfsburgern - anders als Opel
- nach der beschlossenen milliardenschweren Kapitalerhöhung zwar
nicht. Aber die Integration und Allianz mit Leben zu füllen, dürfte
für die Mannschaft um Winterkorn zur Herkules-Aufgabe werden. Die
Neuzugänge müssen schnell in das Räderwerk des Konzerns eingepasst
werden. Falls das nicht klappt, kann es teuer werden.
Anders als Daimler mit seinem ausgeträumten Traum von einer Welt AG
hat VW aber alle Chancen, ganz vorne in der Auto-Weltliga
mitzuspielen. Suzuki soll für VW der Türöffner für den boomenden
Markt in Indien spielen. Dort steckt die Motorisierung noch in den
Kinderschuhen. Und Suzuki ist als Nummer 9 weltweit ein profitabler
Hersteller, der aber ein paar Entwicklungsschwierigkeiten hat. Dabei
kann VW helfen. Volkswagen erhält im Gegenzug tiefen Einblick in
kostengünstige Produktionen. Beide zusammen könnten ein Traumpaar
werden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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