WAZ: Signale hören und verstehen - Kommentar von Jens Dirksen
Geschrieben am 14-12-2009 |
Essen (ots) - Wenn der Arnsberger Regierungspräsident jetzt den Bau des Konzerthauses Bochum untersagt, scheint der Schaden nur die Stadt zu treffen. Denn Konzerthäuser, in denen die Spitzenorchester der Welt gastieren, hat das Ruhrgebiet schon - in Dortmund, in Essen. In Bochum ging es immer nur darum, den städtischen Symphonikern eine bessere Spielstätte zu verschaffen.
Am Ende aber droht das Signal an ganz Europa zu gehen. Denn das Revier wäre als Kulturhauptstadt 2010 noch vor dem Start beschädigt. Ihr Motto lautet ja "Kultur durch Wandel, Wandel durch Kultur". Und das Konzerthaus Bochum sollte der Motor für den Strukturwandel des ganzen Viktoria-Quartiers drumherum werden. Das Aus wäre ein Hohn auf Ruhr.2010 - man hätte, vielleicht nicht zum ersten Mal, den Mund etwas zu voll genommen.
Aber auch im Ruhrgebiet muss man die Stimme der Haushalts-Vernunft ernst nehmen. Wenn das Geld für noch so sinnvolle Projekte nicht da ist, muss man sie nicht gleich aufgeben. Aber vielleicht hintanstellen. Beim Essener Aalto-Theater, einem unbestrittenen Glanzlicht, hat es 25 Jahre gedauert, bis man es bauen konnte.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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