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Neue OZ: Kommentar zu Dubai / Abu Dhabi

Geschrieben am 14-12-2009

Osnabrück (ots) - Fragwürdige Freundlichkeit

Wie ein Mahnmal mutet der höchste Turm der Welt in Dubai an: Mit
seinen 818 Metern ist das "Burj Dubai" Ausdruck und Sinnbild des
gigantischen Größenwahns im bevölkerungsreichsten der Vereinigten
Arabischen Emirate - und seines Scheiterns. Dass der reiche Nachbar
Abu Dhabi nun einspringt, mag die Krise in Dubai etwas entschärfen.
Gelöst wird sie dadurch nicht.

Anzunehmen, die Zehn-Milliarden-Dollar-Spritze käme aus reiner
Freundlichkeit, wäre naiv. Zum einen verpflichtet die Föderation die
Emirate zum Zusammenhalt, zum anderen wird Dubai zweifelsohne einen
(politischen) Preis zahlen müssen. Wie hoch dieser ausfällt, ist
offen.

Den eigentlichen Preis aber zahlen ohnehin die ausländischen
Gläubiger. Die Finanzspritze aus Abu Dhabi nämlich stärkt Dubais
Position, wenn es darum geht, Verzögerungen bei der Rückzahlung der
Kredite auszuhandeln. Zudem hat der Vorsitzende des obersten
Finanzkomitees von Dubai, Scheich Ahmad bin Said al Maktum,
angedeutet, Gläubiger aus den Emiraten gegenüber ausländischen Firmen
bevorzugen zu wollen.

Zumindest für westliche Investoren ist die Finanzspritze somit
eine sehr fragwürdige Freundlichkeit. Und auch die für den 4. Januar
geplante Eröffnung des "Burj Dubai" wird einen faden Beigeschmack
haben - wer will schon am Fuße eines Mahnmals feiern?

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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