NRZ: Kommentar zu Deutsche Bank
Geschrieben am 15-12-2009 |
Essen (ots) - Josef Ackermann bleibt ehrgeizig. Die Krise ist für Normalbürger noch lange nicht ausgestanden, da peilt die Deutsche Bank schon wieder einen Rekordgewinn von zehn Milliarden Euro an. Gegen ehrgeizige Ziele ist nichts einzuwenden. Profit und Rendite sind die ureigensten Triebfedern des Kapitalismus. Doch bei Ackermanns Bank bekommt man mehr und mehr den Eindruck, dass das Geldverdienen zum reinen Selbstzweck verkommt. Zehn Milliarden Euro Gewinn - und dann? Was will Ackermann sinnvolles damit anfangen? Für einen Rettungsfonds, mit dem künftige Krisen vermieden werden können, will er jedenfalls kaum einen Cent abzweigen. An eine Kompensation für das Elend, das die Krise der Finanzbranche über die Welt gebracht hat, denkt sowieso kein Banker. Das ist empörend. Die global agierenden Geldinstitute, sie verlieren endgültig die Bodenhaftung. Jeden Tag entfernen sie sich ein Stück mehr von den Gesellschaften, die sie tragen - und die sie in ihrer dunkelsten Stunde gerettet haben. Ist das schamlos? Mehr als das.
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