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Neue Westfälische: Neue Westfaelische (Bielefeld): Untersuchungsausschuss zur Kundus-Affäre Menschen und Rebellen NICOLE HILLE-PRIEBE

Geschrieben am 16-12-2009

Bielefeld (ots) - Nachdem das Internetportal Wikileaks geheime
Bundeswehr-Dokumente zur Tanklaster-Bombardierung in Kundus
veröffentlicht hat, braucht man keinen Untersuchungsausschuss mehr,
um die Vorgänge vom 4. September zu rekonstruieren. Wer den
Feldjägerbericht liest, der von deutschen Militärpolizisten
angefertigt wurde, zweifelt nicht mehr, sondern verzweifelt. Mit
militärischer Schonungslosigkeit erzählt das 40-seitige PDF-Dokument
vom Krieg in Afghanistan: vom Töten, Sterben und Vertuschen.
Die Menschen, die bei dem Angriff auf zwei Tanklaster ums Leben
kommen sollten, werden verdinglichend mit INS abgekürzt, für
"Insurgent", zu deutsch "Rebell". Aber wie man einen Aufständischen
von einem Zivilisten unterscheidet, wird nicht erklärt. Aus den
Protokollen geht vielmehr hervor, dass die Deutschen in Afghanistan
Bomben auf Menschen werfen, die keinem Richter vorgeführt wurden, so
lange sie lebten und deren Identität ungeklärt bleibt, nachdem sie
gestorben sind - weil sich die Verantwortlichen entgegen der
Richtlinien der Bundeswehr nicht um die Toten und Verletzten
gekümmert haben. Ist das Leben eines Afghanen weniger wert als das
eines Deutschen? Diese Frage muss sich jeder stellen, der den Einsatz
befürwortet. Und kein Untersuchungsausschuss wird sie beantworten.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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