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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Guttenberg

Geschrieben am 16-12-2009

Rostock (ots) - Es dürfte Karl-Theodor zu Guttenberg seit Wochen
klar sein, auf welches Amt man ihn abgeschoben hat.
Verteidigungsminister - das mag vor drei Jahrzehnten ein halbwegs
bequemer Posten gewesen sein. Im achten Jahr des
Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr sieht das allerdings ganz anders
aus. Die Aufarbeitung des Bombardements vom 4. September belastet den
Hoffnungsträger der CSU enorm. Dagegen war die Opel-Rettung ein
Spaziergang.
Vielleicht verließ sich der smarte Baron zu sehr auf seine Fortune,
die ihn mitten in der weltweiten Finanzkrise emporspülte. Im
aktuellen Beliebtheits-Ranking steht Guttenberg ganz oben, noch vor
Angela Merkel. Und doch muss der junge Minister spätestens seit
gestern ernsthaft um seine weitere politische Karriere fürchten.
Es ist nicht die Kritik der Opposition, es ist der Vorwurf des
gefeuerten Generalinspekteurs, der Guttenberg jetzt massiv zusetzt.
Tatsächlich ist schwer vorstellbar, dass die politische Aufklärung
des Luftangriffs vollständig dem Generalinspekteur und einem
Staatssekretär überlassen wurde. Und dass weder der zuständige
Minister noch die Kanzlerin umgehend über Hintergründe des
Bombardements informiert wurden. Fragt sich, wer noch alles von
nichts gewusst haben soll.
Der Verteidigungsminister forderte gestern mehr Rückhalt für die
kämpfende Truppe. Wohl auch in der Hoffnung, selbst aus der
Schusslinie zu kommen. Ein durchschaubares Manöver. Die Soldaten
verdienen höchsten Respekt für ihren gefährlichen Einsatz. Die
politisch Verantwortlichen verspielen ihn gerade.

Originaltext: Ostsee-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65393.rss2

Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de


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